Auf einer Familienfeier fragte mich mein Schwager, wie ich es denn schaffe immer so entspannt, und zuversichtlich durchs Leben zu gehen und ob das alles Show wäre oder echt? Er war etwas beschwipst, als er mich fragte. Aber die Antwort kann ich geben: Es ist echt. Ich bin fast ein Stoiker und darauf bin ich stolz.
Bis vor ein paar Monaten wusste ich nicht, was es bedeutet ein Stoiker zu sein und dass es eine uralte und komplette Philosophie gibt, die meine eigene Lebensphilosophie beschreibt. Heute kann ich sagen: Ich strebe danach, den stoischen Prinzipien zu folgen. Ich finde sie zu 100 % sinnvoll.
Der Stoizismus entstand um 300 v. Chr. in Athen. Der Name geht auf die Stoa Poikile zurück, eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen, in der sich die ersten Anhänger der Denkschule trafen. Ihre Lehre gewann an Einfluss und gelangte im Jahr 155 v. Chr. nach Rom, als wichtige stoische Philosophen als Botschafter in die Stadt kamen. Sie fand auch dort großen Anklang und etwa 300 Jahre später, nämlich 161 n. Chr., wurde mit Marc Aurel sogar ein stoischer Denker zum römischen Kaiser gekrönt.
Obwohl die Philosophie der Stoiker mehr als zwei Jahrtausende alt ist, ist sie nicht einfach eine verstaubte Theorie. Sie ist eine Ansammlung von nützlichem Wissen, das auch heute noch die gleiche Bedeutung hat wie damals. Es gibt viele Bücher, die einige der Punkte der Stoa herausgreifen und dann zu gefeierter Literatur der heutigen Zeit werden. Das zeigt uns, wie modern und zeitlos die Lehren der Stoiker sind und waren.
Die 3 stoischen Disziplinen
Trotz Missverständnissen im heutigen Sprachgebrauch geht es den Stoikern nicht um Passivität oder emotionale Gleichgültigkeit, sondern um die Kunst, ein gutes Leben zu führen. Sie unterteilten ihre Philosophie in drei Disziplinen:
1. Dichotomie der Kontrolle:
Die stoische Dichotomie lehrt, dass es Dinge gibt, die wir beeinflussen können, und solche, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Die Weisheit besteht darin, sich auf das Beeinflussbare zu fokussieren und Energie nicht an das Unkontrollierbare zu verschwenden.
2. Die Lehre von den Handlungen:
Diese Disziplin befasst sich mit unserem Verhalten und betont die Wichtigkeit stoischer Tugenden. Durch das Streben nach diesen vier Tugenden kann man ein moralisch integres Leben führen.
Weisheit: Die Stoiker betrachten Weisheit als die Fähigkeit, zwischen dem moralisch Richtigen und Falschen zu unterscheiden. Es geht darum, kluge Urteile zu fällen und in Übereinstimmung mit der Vernunft zu handeln.
Tapferkeit: Diese Tugend bezieht sich nicht nur auf körperliche Tapferkeit, sondern auch auf die Fähigkeit, in schwierigen Situationen standhaft zu bleiben und die Kontrolle über die eigenen Handlungen zu behalten.
Gerechtigkeit: Die Stoiker legten großen Wert auf Gerechtigkeit, die darin besteht, anderen das zu gönnen und zu lassen, was ihnen aufgrund ihrer Handlungen zusteht. Es geht darum, fair und gleichbehandelnd zu sein.
Mäßigung: Diese Tugend betont die Bedeutung der Selbstbeherrschung und Mäßigung. Es geht darum, nicht von leidenschaftlichen Impulsen oder Verlangen beherrscht zu werden, sondern in allem Maß zu wahren.
3. Die Lehre von den Emotionen:
Die Stoiker legten großen Wert auf emotionale Ausgeglichenheit. Negative Emotionen entstehen oft aus falschen Überzeugungen. Die Kontrolle über unsere Reaktionen liegt in unserer Macht, auch wenn wir die Ereignisse nicht selbst kontrollieren können. Gefühle sind wichtig, aber sie sind auch flüchtig, das heißt ohne Reaktion verschwinden sie oft schnell wieder. Wir Menschen neigen manchmal dazu, schnell auf ein Gefühl zu reagieren, mit Gedanken, die bei negativen Gefühlen oft nicht gut für uns sind. Je mehr wir die gleiche Gedankenschleife denken, desto mehr gräbt sie sich in unsere Gehirnwindungen ein. Wie ein gut gelaufener Trampelpfad kann er immer leichter begangen werden. Die Gedanken erscheinen wie eine Wahrheit, da sie ja so oft wiederholt wurden. Der nächste Punkt beschreibt, was wir dagegen unternehmen können.
Auf Emotionen bewusst reagieren
Gefühle kontrollieren sich am besten durch geistige Übungen, bei denen dein Hirn kurz stark gefordert ist. Wenn du merkst, dass ein negatives Gefühl in dir aufkommt, probier doch mal, es kurz anzuhalten. Es kann ja danach wieder kommen, aber dann bist du vorbereitet. Konzentriere dich auf Primzahlen, verdopple dein Alter 20 x oder sag die Hauptstädte Europas in alphabetischer Reihenfolge auf. Alle Lieder von Queen nach Erscheinungsdatum oder alphabetisch … so etwas geht auch. Wichtig: Kopf kurz umschalten. Gefühle sind gut, wenn sie einen Grund haben. Sie haben ihren Platz. Aber oft ist die spontane Reaktion auf eine selbst bewertete Situation so heftig, dass sie mehr schadet als nützt.
Beobachten
„Beobachte all das genau. Nur wenn du erkennst und analysierst, was wirklich ist, nicht was du denkst, das ist, kannst du auch etwas verändern.“
Finde Menschen, die dich herausfordern und inspirieren. Sie werden dir helfen, zu wachsen. Menschen, die dir Energie rauben, kannst du getrost ignorieren.
Stoiker konzentrieren sich auf das, was beeinflussbar ist. Alles andere ist Energieverschwendung.
Was ist von uns tatsächlich beeinflussbar und was nicht? Beeinflussbar ist sehr wenig. Ein schöner Urlaub mit Sonne? Nicht beeinflussbar. Dinge wie äußere Umstände oder das Verhalten anderer Menschen sind außerhalb unserer Macht, also nicht beeinflussbar. Klar kann ich mich ärgern, aber bitte nicht zu lange. Das gilt in meiner Welt auch für Politik und das Weltgeschehen. Es gibt genug Möglichkeiten, sich einzubringen, Politiker oder Flüchtlingshelfer zu werden zum Beispiel. Aber sich aufregen und es immer und immer wieder mit anderen diskutieren ist sinnlos und macht nicht glücklich. Lebenszeit ist begrenzt, keiner hat Zeit, sich zu viel zu ärgern.
Fokus
Fokussieren ist nicht so leicht und es wird im Handy und Internet Zeitalter immer schwieriger. Es gibt zu viel Ablenkung und Möglichkeiten, um unsere Konzentration von den wichtigen Bereichen wegzuziehen. Die Stoiker sagen: „Mach erst mal deinen Job“, erst wenn das erledigt ist, kannst du etwas anderes tun. Wer sich auf eine Sache, konzentriert und loslegt, wird sie erfolgreich erledigen, wenn die Aufgabe in den Zeitrahmen passt. Allerdings ist es manchmal nicht so leicht. Besonders bei Themen, die wichtig, aber nicht spannend sind. Mein Tipp: Ich benutze gerne die App „Fokus Tomato“. Ein gutes Time-Management Tool. Herunterladen und ausprobieren. Ansonsten gilt: Konzentriere dich auf das, was dich weiterbringt und was dir wichtig ist. Das gilt auch für die Partnerschaft und die Familie. Sei 100 % bei dem, was du tust und finde vorher heraus, wo du hin willst (Ziel) und was dich weiterbringt (Erfolg). Dann erzielst du gute Ergebnisse. Wir nennen das heute auch Achtsamkeit.
Perfekt sein, ist eine Illusion
Perfekt ist das Ideal, an dem wir uns orientieren, nicht mehr und nicht weniger.
Manchmal ist es verrückt zu beobachten, wie Menschen, die sich die meiste Mühe geben, die schlechtesten Ergebnisse erzielen. Sie werden einfach nicht fertig, denn perfekt ist nie etwas. Es geht immer besser. Das Alles-oder-Nichts-Denken kann Menschen davon abhalten, überhaupt in Aktion zu kommen. Die Ziele scheinen mit den Möglichkeiten unvereinbar.
Eine der größten Stärken der Stoiker ist ihre Beharrlichkeit. Sie machen unbeirrbar weiter, auch wenn klar ist, dass das Optimum nicht erreicht werden kann. Auch hier gilt: Mach deinen Job fertig, bis er gut genug ist. Perfekt ist nur der Tod.Hier geht’s zu meinem Blog mit gleichem Namen
Stoiker halten sich mit ihren Urteilen zurück, oft sind die Dinge ganz anders, als sie scheinen.
Halte dich mit schnellen Urteilen zurück. Unterscheide zwischen Wahrnehmung (Interpretation) und Beobachtung (reine Fakten). Erkenne eigene Fehler im Denken und bleib bescheiden. So formulieren es die Stoiker.
Nie Prokrastinieren fang einfach mit kleinen Schritten an.
Prokrastinieren heißt, etwas, was du tun willst oder musst, auf einen anderen Zeitpunkt in der Zukunft zu verschieben. Veränderung findet heute statt. Wenn wir es prokrastinieren, wird es immer im Morgen liegen und wahrscheinlich nie passieren. Also alles, was wir aufschieben und morgen machen, wird nie eintreten, denn morgen kommt ja nie. Es ist wichtig, dass wir uns das klarmachen, denn Worte sind mächtig. Hast du etwas vor, setzt dir ein zeitliches Ziel, um den ersten Schritt zu tun. Oder starte jetzt sofort mit dem ersten kleinen Schritt. Ein Ziel hat immer einen konkreten Anfangszeitpunkt und einen Endpunkt. Manche Veränderungswünsche oder Ziele sind aber so groß, dass sie uns einschüchtern. Deshalb zerlege sie in kleine Schritte und starte mit dem ersten Schritt sofort.
Flexibel sein
Wir alle planen gerne (Ziele) und manchmal passieren Dinge, die unsere schönen Pläne durcheinanderwerfen. Das Leben ist unberechenbar. Was wirklich zählt, ist, wie wir auf diese Situationen reagieren. Nur geistige Flexibilität macht es uns möglich, Rückschläge als Chancen zu sehen. Flexible Menschen haben immer einen Vorteil.
Alles auf der Welt ist miteinander verbunden
Marc Aurel beschreibt es folgendermaßen: „Wie in einem Bienenstock macht jeder Schaden am Stock auch den einzelnen Bienen zu schaffen und was für alle gut ist, schadet auch der einzelnen Biene nicht.“ Im Stoizismus hat das Gemeinwohl stets die höchste Priorität. Solidarität ist heute eine der höchsten Herausforderungen.
Gleiches mit gleichem zu vergelten, Rache und Eifersucht, Lügen und Vertrauensbrüche, Egoismus und Selbsterhöhung auf Kosten anderer sind leider viel näher an dem, wie die Menschen miteinander umgehen. Damit kommen wir immer wieder in eine Spirale der Vernichtung, von der keiner was hat.
Wir können im eigenen Leben viele Dinge besser machen und anders reagieren. Damit kann jeder etwas verändern, obwohl die Welt eine andere Sprache zu sprechen scheint. Durchatmen, nachdenken und loslassen, friedlich, dankbar, vergebend, freundschaftlich und ehrlich zu handeln zahlt sich aus. Immer.
Berühmte Stoiker
Berühmte Stoiker sind: Epiktet (ca. 50-135 n. Chr.): Ein ehemaliger Sklave, der später zu einem einflussreichen Philosophen wurde.
Es sind nicht die Dinge selbst, die uns bewegen, sondern die Ansichten, die wir von Ihnen haben.
Epiktet
Seneca (ca. 4 v. Chr. – 65 n. Chr.): Als Berater des römischen Kaisers Nero verfolgte Seneca die stoische Philosophie, betonte die Bedeutung von Selbstbeherrschung und den richtigen Umgang mit Leidenschaften. Seine Briefe an Lucilius sind eine reiche Quelle stoischer Weisheit. Seine Lehren kamen aber anscheinend bei Kaiser Nero nicht an. Schade.
Nichts bringt uns mehr vom Weg zum Glück ab, als dass wir uns nach dem Gerede der Leute richten, statt nach unseren Überzeugungen.
Seneca
Marc Aurel oder Marcus Aurelius (121-180 n. Chr.): Als römischer Kaiser schrieb Marcus Aurelius persönliche Aufzeichnungen, die als „Selbstbetrachtungen“ bekannt sind. In diesen reflektierte er über die Prinzipien der Stoiker und die Anwendung dieser Prinzipien im täglichen Leben. Ein sehr sympathischer Kaiser. Wurde allerdings nur 59 Jahre alt.
Verlust ist nichts anderes als Verwandlung.
Marcus Aurelius
Ich bin Eva Wippermann und ich unterstütze Menschen dabei, ihre Antworten auf lebensverändernde Fragen zu finden. Ich nenne das Art of Life-Coaching.
Die stoische Philosophie ist eine Lehre der Lebenskunst und wir finden sie in vielen modernen Coaching-Methoden wieder. Wie spannend, wenn man bedenkt, dass die gleichen Dinge nach 2000 Jahren noch Gültigkeit haben.
Bei schwierigen Lebensfragen:
Durchatmen, nachdenken und deinen Coach anrufen. Es gibt immer eine Lösung. Lass uns darüber reden. Hier geht’s zum Termin:
Was ist meine Bestimmung im Leben? Der Sinn des Lebens wurde in meiner Schulzeit oft unter uns Schülern diskutiert. Ich selbst fand schon immer: „Der Sinn des Lebens ist es, gut zu leben.“ Was „gut“ zu leben für mich bedeutet, möchte ich mit den Worten von Sebastian Fitzek wiedergeben, denn als ich das las, dachte ich: „Genau das ist es!“ Das Buch heißt „Fische, die auf Bäume klettern“, der Autor gibt seinen Kindern unter anderem den Rat, sich vor jedem Lebensabenteuer folgende Fragen zu stellen:
Schadet es meiner Gesundheit?
Kostet es mich die Freiheit?
Schadet es jemand Anderem?
Wenn sie diese Fragen mit Nein beantworten, dann los.
Als ich dieses Buch gelesen habe, wusste ich, dass das genau die richtigen Fragen sind. Ich gebe sie seitdem meinen Kindern und Enkeln und an meine Coachees weiter. „Was auch immer du tun willst, finde heraus, was deine Stärke ist und wenn du dann immer noch ein Fisch bist, der auf den Baum will, dann versuch es, aber stell dir vorher die 3 Fragen.“
Das ist mein Purpose, anderen den Mut und die Werkzeuge mitzugeben, um ein glückliches und hoffentlich interessantes Leben zu leben und ich selbst handel ebenfalls danach.
Das Leben ist rund. Ich bin als Individuum nur ein winziger Teil von dieser Welt und das Leben ist ein Geschenk, zeitlich begrenzt auf unbestimmte Zeit. Ich begegne anderen Menschen positiv und offen und mein Ziel ist es durch mein Wissen das Leben anderer besser zu machen.
Bei genauer Betrachtung klingt das wie ein Horoskop, klingt gut, aber was genau, meint sie? Nachfolgend meine Erläuterung dazu, damit du besser verstehst, was mein Purpose ist.
Die Lebensvision und Lebensziele
Was ist das nun genau?
Das Leben gleicht einer ausgedehnten Flugreise. Wenn ein Pilot von Frankfurt nach Neuseeland fliegt, kann er sich nicht einfach zurücklehnen, sobald die gewünschte Flughöhe erreicht ist. Es erfordert ständige Kurskorrekturen – sei es, um Unwettern auszuweichen, bestimmte Gebiete zu meiden oder den Einflüssen der Winde entgegenzuwirken. Im Leben ist es ähnlich: Klare Ziele geben die Richtung vor, und wenn ein Ziel erreicht ist, entstehen automatisch neue Herausforderungen, wenn du eine Lebensvision hast. Ziele sind der Antrieb, der uns vorantreibt und motiviert, aktiv zu handeln. Die Lebensvision ist das große Bild, der Höhepunkt der persönlichen Ziele, meine Identität.
Wo möchte ich sein, wenn ich 80, 90, 100 Jahre alt bin? Die Überlegung dazu, wie ich auf mein Leben zurückblicken werde, mit wem ich Zeit verbringen möchte, welche Geschichten ich erzählen will, wo ich leben werde und was die Menschen, die mir wichtig sind, über mich denken werden – das ist die Lebensvision. Aus der Lebensvision ergeben sich dann ganz von allein konkrete Lebensziele.
Als Life-Coach ist die Lebensvision mein zentrales Coaching-Thema. Ich bin fest davon überzeugt, dass jemand ohne klar formulierte Ziele den Zielen anderer folgt und somit nicht selbstbestimmt lebt.
Selbstbestimmung ist ein Wert von grundlegender Bedeutung für mich. Um selbstbestimmt zu sein, darf ich wissen, wohin ich will, damit ich danach handeln kann. Ich brauche eine klare Vision. Wer eine Lebensvision hat, hat auch klare und fokussierte persönliche Ziele.
Wenn du mehr zu meiner persönlichen Lebensvision, meinem Lebensleitbild und meiner eigenen Mission, mit den Lebenszielen wissen willst, folge dem Link.(rot). In dem hier vorliegenden Artikel beziehe ich mich darauf, wie sich meine Lebensbestimmung entwickelt hat, zumindest aus der heutigen Sicht, denn es gibt immer wieder Anpassungen. Trotz bester Planung ist das Leben immer wieder unberechenbar und Dinge passieren unvorhergesehen. Ich bin immer frei, mein Leitbild zu ergänzen, denn eine persönliche Lebensvision darf wachsen und flexibel bleiben.
Was ich verstehen musste, um mein Leitbild zu entwickeln:
Ich lebe nach Werten
Meine eigenen Werte, die mich persönlich motivieren meine Lebensbestimmung zu leben, sind Familie, Mut, Authentizität und Selbstbestimmtheit. Bei genauer Betrachtung sind das erst einmal Worthülsen.
Werte repräsentieren das, was uns persönlich wichtig ist und fungieren somit als Leitlinien für unsere Lebensbestimmung. Oft übernehmen wir in unserem Leben Werte aus der Vergangenheit, die möglicherweise nicht wirklich zu uns passen, wie Manieren oder ein Sicherheitsdenken, wie es uns die Generation nach dem Krieg aus gutem Grund oft vorgelebt hat. Daher halte ich es für essenziell, die bewussten Werte immer wieder zu hinterfragen.
Über Werte habe ich einen Blog geschrieben: Lebenswerte erkennen.
Werte gewinnen erst an Bedeutung, wenn wir ihnen Leben einhauchen. Es ist entscheidend, sich darüber bewusst zu sein, wie sich ein bestimmter Wert, der uns wichtig erscheint, je nach Lebensrolle anpasst. Sei es als Oma, als Partnerin, als Coach oder als deutsche Staatsbürgerin, Werte haben ein Fundament und eine flexible Struktur. Liebe zum Beispiel lebe ich als Oma in einer ganz anderen Weise, als ich es als Coach tue. Freiheit hat in jeder dieser Rollen unterschiedliche Bedeutungen. Oft verwenden zwei Menschen denselben Wert-Begriff, haben jedoch ganz unterschiedliche Vorstellungen darüber, was sie wirklich meinen. Das führt manchmal zu großen Missverständnissen, es sind eben nur Worte, die eine persönliche Bedeutung bekommen. Jeder Mensch hat sozusagen eine eigene Wertesprache.
Ich brauche Mut, um die Komfortzone zu verlassen
Heraustreten aus der Komfortzone bedeutet, die Chancen und Möglichkeiten zu erkennen und zu ergreifen, die das Leben bietet. Dieses erfordert aktives Handeln, Bewegung und manchmal Mut. Die meisten großen Ziele sind außerhalb unserer ganz eigenen Komfortzone.
Jeder Mensch hat seinen eigenen Bereich, in dem er sich wohlfühlt und in dem er sicher ist. Diese Komfortzone zu verlassen, ist stets mit persönlicher Entwicklung und einem gewissen Maß an Anstrengung verbunden.
Sei es das Erlernen des Radfahrens als Kind, das Erleben einer sportlichen Niederlage oder die Erkenntnis, dass man in einem Bereich stark ist, während einem ein anderer schwerfällt – all diese Erfahrungen fördern unser Wachstum. Ohne das Verlassen der Komfortzone sind solche Erlebnisse nicht möglich.
Es ist leicht, im Leben gefühlt keine Entscheidungen zu treffen und nichts zu unternehmen. Tatsächlich ist dies jedoch ebenfalls eine Entscheidung. Ein Leben, das von äußeren Umständen gesteuert wird oder in dem man nichts tut, um die Komfortzone zu verlassen, führt früher oder später zu Frustration, Langeweile und Energiemangel.
Daher kommt auch mein Motto: Energie kommt durchs Machen.
Sind es Zufälle oder 1000 Möglichkeiten?
Den ganzen Tag über ereignen sich Dinge. Ob wir nun Menschen beim Bäcker treffen, online kommunizieren, im Beruf oder beim Sport auf andere stoßen oder irgendeine Entscheidung treffen, alles hat eine Wirkung auf das, was folgt.
Das Spannende ist: Wir haben die Möglichkeit in jeder Situation mehr oder weniger aktiv zu sein, wenn wir möchten. Daraus ergeben sich viele neue Möglichkeiten.
Ich habe Menschen beim Radfahren, im Supermarkt, in Sprachkursen, in Telefonzellen und in Krabbelgruppen oder im Zug kennengelernt. Hätte ich an den Tagen beschlossen, im Bett zu bleiben, wären viele Dinge nicht passiert. Einige dieser Zufalls-Bekanntschaften begleiten mich bereits ein ganzes Leben lang. Es wäre schade gewesen, wenn ich kein Gespräch begonnen oder nach ihrem Namen gefragt hätte.
Jeder von uns existiert in einer Welt voller Möglichkeiten oder zufälligen Begegnungen. So lernen wir unserer Partner kennen, finden einen Job oder entscheiden uns in ein fernes Land zu reisen. Manchmal können wir nur kleine Entscheidungen treffen, aber jede Einzelne hat Einfluss darauf, was als Nächstes passiert. Wir wissen nur nicht, wohin es uns führt.
Bei all unseren Handlungen folgen wir unserer Intuition, unserem Herzen und gelegentlich auch dem Verstand und manchmal orientieren wir uns an anderen Menschen.
Es begegnen uns täglich bei jeder Entscheidung, Chancen und Möglichkeiten. Wir haben die Freiheit, zu entscheiden, ob wir sie ergreifen wollen. Sind das alles Zufälle? Ich glaube, es ist unser individueller Lebensweg voller Möglichkeiten.
Ich versuche authentisch zu sein, also muss ich wissen, wer ich bin
Authentisch zu sein, ist in meiner Welt der Schlüssel zur persönlichen Integrität und zu echten zwischenmenschlichen Verbindungen. Für mich bedeutet das im Einklang mit mir selbst zu sein. Dafür darf ich meine Werte kennen, meine Glaubenssätze hinterfragen und verstehen, wer ich bin und warum ich mache, was ich mache.
Damit ich authentisch bin, muss ich mich selbst immer wieder reflektieren. Ich brauche Selbstreflexion und Selbstbewusstsein und den Mut, mir selbst treu zu bleiben, um authentisch zu sein. Mir fällt es nicht immer leicht, eigene Stärken und Schwächen anzuerkennen, aber ich bin dankbar für meine Freude am Leben, meine Energie, die Leidenschaft für Veränderungen und für meine Stärke im Umgang mit Herausforderungen.
Im Coaching arbeite ich mit den Coachees an ihrem Selbstbild und mache regelmäßig mit ihnen einen Selbstbild-Check. „Wer bin ich?“ Was ist die Eigenwahrnehmung und was die Fremdwahrnehmung?
Es kommt nicht selten vor, dass ein Selbstbild ein Wunschbild oder eine Verzerrung ist und nach außen etwas ganz anderes gelebt wird. Deshalb ist es wichtig, sich selbst zu reflektieren: „Handle ich nach meinen Werten?“ und auch einmal andere Menschen zu fragen, was sie denn denken und wie wir auf sie wirken. Sich Dinge bewusst zu machen gibt uns die Chance etwas zu verändern, wenn es nötig ist.
Ich empfinde es als Teil meiner Lebensaufgabe, weiterzugeben, was mir persönlich geholfen hat, meine Knoten im Leben zu lösen. Mein eigener Erfahrungsschatz ist mein Handwerkskoffer. Das Leben ist oft ganz anders, als man denkt und es gibt immer eine neue Möglichkeit, wenn man festhängt.
Andersrum Denken hilft und Coaching bietet viele Möglichkeiten, sich selbst und das eigene Handeln zu verstehen.
Ich lebe so oft wie möglich selbstbestimmt
Selbstbestimmt zu sein, ist mir sehr wichtig. Nur wenn ich möglichst viele Dinge selbst entscheide, fühlt sich mein Leben gut und für mich sinnvoll an.
Etwas, das ich nicht verändern kann, über das ich mich aber trotzdem aufrege, verursacht Stress. Sonst nichts. Ich habe verstanden, dass sich nichts durchs Aufregen ändert und es macht mich auch nicht mehr verantwortungsbewusst, wenn ich mich um etwas „kümmere“, was ich nicht ändern kann. Ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann. Das scheint manchmal gar nicht viel zu sein, aber je mehr ich übe, desto besser geht es mir.
Im Job und auch in anderen Lebensbereichen gibt es oft Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, die ich dann tun muss, wenn sie anfallen. Das passiert natürlich immer wieder, aber ich kann meine Reaktion, meine Vorbereitung und andere Dinge so anpassen, dass es sich besser anfühlt und ich aktiv anstatt proaktiv sein kann.
Ganz bewusst gehe ich Menschen aus dem Weg, die sich ständig über das Gleiche aufregen und nichts ändern. Ich kann Tratsch nicht leiden und bevor ich mich aufrege, spreche ich Themen an. Das ist nicht immer einfach, aber für mich fühlt es sich richtig an.
Beispiele für Dinge, die wir nicht beeinflussen können, die viele Menschen aber ständig aufregen sind: das Wetter, Politik, das Weltgeschehen, Kriege, unsere Nachbarn, die Börse, der Kollege, der Ex. Es gibt wenig, was zu 100 % beeinflussbar ist, aber wir können Dinge teilweise mit beeinflussen, wenn sie uns wichtig genug sind, wenn auch oft mit kleinen Schritten wie die Politik und Umweltverschmutzung, um ein Beispiel zu nennen.
Dinge, die ich gut beeinflussen kann sind: „Wie gestalte ich meine freie Zeit, was sind meine persönlichen Grenzen, was kann ich lernen und wie reagiere ich auf das, was mir passiert“.
Selbstbestimmt zu sein und dieses Konzept zu verstehen, hat mich entspannt. Es macht frei und klar. Wenn mir etwas wirklich wichtig ist, gibt es sicher auch irgendetwas, was ich tun kann, um die Situation wenigstens ein wenig zu verbessern. Ständiges Verharren in ausweglosen Situationen und immer und immer wieder über die Misere zu klagen, macht depressiv. Wichtig ist es, ins Handeln zu kommen. Mach etwas anderes oder geh irgendeinen kleinen ersten Schritt.
Energie kommt durchs Machen. Es funktioniert.
Familie
Ich bin Oma Tiki
Familie und damit die Menschen, die mir nahe stehen, sind für mich das Wichtigste in meinem Leben. Zur Familie gehören für mich natürlich mein Partner und auch Freunde und Menschen, die fast mehr als Freunde sind, weil sie schon so lange in meinem Leben sind. Ich bin für sie da, bin für sie mutig und mache Mut und ich habe das Glück, dass dieses oft auch zurückgegeben wird.
Soweit es geht, gebe ich die Lebensenergie und das Wissen aus meinem Werkzeugkoffer weiter, damit wir alle ein selbstbestimmtes und mutiges Leben leben können.
Ich wünsche mir für meine Familie und für alle Menschen ein glückliches, sorgenfreies Leben und tue dafür in meiner Welt und aus meiner Sicht viel, was mir möglich ist.
Familie und Freunde machen mich stark und sie geben meinem Leben einen Sinn. Meinen Auftrag als Coach verstehe ich ähnlich, wie meine Rolle in meiner Familie und ich bin offen und bleibe neugierig auf neue Menschen in meinem Leben.
Das Leben ist rund und es ist ein Puzzle
Ich liebe das Leben und empfinde mich als kleines Teil vom großen ständig wachsenden Puzzle. Ich bin wach und aufmerksam und nutze die Chancen, die sich mir bieten.
Jeder Mensch hat eine Geschichte, die er erzählen kann und jede Geschichte bietet Lernstoff für Neues. Ich mag Menschen und gehe gerne in Kontakt und ich liebe die, die mir nah stehen.
Wir Menschen leben und erleben Gemeinschaft und sind in der Lage Dinge zu entwickeln, zu erfinden und für uns zu nutzen. Das Potenzial liegt darin, individuelle Stärken zu haben, die wir gemeinsam einsetzen können. Jede Lebensrolle, die wir ausfüllen, ist Teil eines Systems, das ohne uns anders funktioniert (Familie, Job, Freundeskreis, Sportmannschaft etc.). Ich bin wichtig, aber nicht wichtiger als andere. Meine eigenen Lebensrollen fülle ich so gut aus, wie ich es kann.
Ohne Persönlichkeit kein Purpose
Fröhlichkeit, Leichtigkeit und Zuversicht sind ein Teil meiner Persönlichkeit. Dafür bin ich unendlich dankbar. Meine Lebensenergie gebe ich an andere weiter, indem ich Mut mache, Knoten entwirre, Wahrheiten infrage stelle und den Fokus neu definiere. Ich formuliere Lebensziele und suche nach Fixsternen oder Stärken, ich unterstütze Ideen und helfe planen. Manchmal bin ich auch einfach nur da.
Energie kommt durchs Machen und gemeinsam geht es leichter.
Als Coach begleite ich andere Menschen und freue mich, wenn sie mit meiner Hilfe ihre Stärken stärken können.
Als Mutter und Großmutter bin ich gerne Vorbild und Mentorin.
Früher habe ich Hotels und Häuser eingerichtet und damit dazu beigetragen, dass Erfolgsträume verwirklicht werden konnten oder Gemütlichkeit für Lebensqualität geschaffen wurde.
Auch in anderen Lebensbereichen lebe ich nach meinen genannten Werten und Prinzipien und folge meiner Lebensvision.
Durch meinen Blog habe ich eine Möglichkeit gefunden, mich mitzuteilen und selbst Klarheit in vielen Bereichen zu bekommen. Ich denke genauer, wenn ich schreibe. In meinen Blogartikeln kann ich viel von dem erzählen und weitergeben, was mir wichtig ist und was ich als Baustein für ein gutes Leben empfinde. Ich habe durch das Bloggen viel von anderen Menschen gelernt, die ich sonst nicht getroffen hätte.
Dieser Blogartikel ist durch den Aufruf meiner Blog-Mentorin und Blog-Expertin Judith Peters entstanden. Er ergänzt meinen Blogartikel zu meinem Leitbild.
„Am Anfang das Ende im Sinn haben“ (Steven Covey) Finde deine Lebensvision. Es klingt einfach, es ist oft gar nicht so leicht. Was will ich eigentlich in diesem Leben erreichen, was bewirken und wie?
Vor kurzem beschrieb Ed Sheeran in einem Interview, den Morgen nach seiner erfolgreichen, grandiosen und voll ausverkauften ersten Welttournee. Er fühlte sich nicht etwa voller Energie und super happy, im Gegenteil, er fühlte sich leer und ziellos, denn er hatte bereits alles erreicht, was man sich als Musiker wünscht. 2022 ist er erst 31 Jahre alt. In dem Moment seines größten Triumphs gab es anscheinend nichts, was noch mit dem zu toppen war, was er bereits erreicht hatte. Er beschloss an dem Morgen, es ab sofort mit Malen zu versuchen und vorerst keine Musik zu machen. Es fehlte ihm eine Zukunftsvision, die die Frage: „Warum mache ich das alles?“, beantwortet.
Wenn wir eine Lebensvision für unser Leben finden, geben wir den Zielen und damit unserem Leben eine andere Bedeutung. Alles, was wir tun, lässt sich besser einordnen. Die Lebensvision ist wie ein Magnet, an dem sich das Leben ausrichtet.
Wenn wir mit 90 im Schaukelstuhl sitzen und von unserem Leben erzählen, soll es sich gut anfühlen. Wie großartig, wenn du dann mit einem Lächeln an die vielen schönen Dinge denken kannst, die waren und du außerdem noch das ein oder andere vorhast.
Finde deine Lebensvision, damit wird dein Leben klarer, es bekommt einen eigenen Rhythmus und fühlt sich richtig an.
Wenn du die Themen der folgenden 7 Schritten bearbeitest, lernst du eine Menge über dich selbst und du findest deine persönliche Lebensvision.
Lass dir Zeit, dann kannst du Folgendes für dich herausfinden:
Du verstehst besser, was deine Themen sind und welche zu dir gehören
Du lernst, dass du eine Menge ändern kannst, damit dein Leben noch glücklicher wird
Du verstehst, dass du vieles selbst in der Hand hast, aber nicht alles
Deine Energie kommt zurück
Du setzt dir gute Ziele
Du hast eine erste Version deiner Lebensvision, die wie ein Kompass dein Leben in der Spur hält
Du verstehst, warum Coaching eine gute Methode ist, wenn du etwas verändern willst
Die 7 Schritte zur Lebensvision:
Schritt 1: Finde deine Lebens-Werte, sie sind die Basis deiner Lebensvision
Jeder Mensch ist einzigartig. Wir glauben zwar oft, dass wir in gewissen Bereichen gleich ticken, aber manchmal stellt sich schon bald heraus, dass es nicht wirklich so ist.
Die Welt, in der wir die ersten Jahre unseres Lebens verbringen, prägt uns. Die jeweilige Kultur, die Prinzipien und die Regeln formen uns wie Knetmasse.
Kulturelle Werte werden jedem Menschen vermittelt, wo immer er geboren wird und diese Werte könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Familien geben ihre Werte über Generationen weiter und in den ersten Lebensjahren übernehmen Kinder alles, was kommt. Kleine Kinder wissen nicht, was richtig und falsch ist und sie stellen Eltern und andere Bezugspersonen nicht infrage.
Unbewusst werden also Werte und Glaubenssätze zuerst einmal ungefiltert übernommen. Sie bleiben und bilden einen Teil unserer Persönlichkeit und unsere Handlungen und Reaktionen sind von diesen Werten geprägt.
Schritt 2: Finde die Glaubenssätze, die deine Lebensvision behindern
Glaubenssätze sind sehr mächtig. Sie heißen so, weil wir glauben, dass sie wahr sind. Woran wir glauben bestimmt unser Handeln und somit das, was wir sagen, tun und wofür wir uns entscheiden.
Ob sie also positiv sind: „Ich schaffe das, es gibt viele Menschen, die mich unterstützen“,
oder negativ: „das schaffe ich ohnehin nicht, ich brauche gar nicht anzufangen, das geht schief“,
sie drücken aus, was wir gelernt haben zu glauben und sie werden oft mit der Wahrheit verwechselt.
Um deine Lebensvision auch leben zu können, ist es wichtig, deine Glaubenssätze zu kennen. Die negativen wie auch die positiven. Es ist möglich negative Glaubenssätze zu verändern oder sie einfach ins Gegenteil umzukehren. Manche haben sich allerdings regelrecht in uns manifestiert und wir sind uns gar nicht bewusst, dass wir so denken.
Wir glauben, unsere Glaubenssätze sind Wahrheiten. Wenn du deine geglaubten „Wahrheiten“ kennst, kannst du dir überlegen, ob sie noch zu dir passen.
Negative Glaubenssätze sind tückisch und positive Glaubenssätze können viel Positives bewirken. Es ist wichtig, zu erkennen, welchem Glaubenssatz du folgst.
Schritt 3: Wichtige Lebensrollen definieren, sie sind der Inhalt deiner Lebensvision
Unsere Werte und Glaubenssätze sind selbst in unserem eigenen Leben anders, wenn wir sie aus unterschiedlichen Lebensbereichen betrachten. Jeder von uns hat viele Lebensrollen, die jeden Tag bestimmen. Ob Mutter/Vater, Boss, Mitarbeiter, Familienmanager, Weltbürger, Sportler, Student:in, deine Rolle als gesunder Mensch, wie du deine Karriere lebst, deine Rolle im Social Life, als Freund oder Freundin, die Rolle als Partner:in, oder wie du deine Selbstverwirklichung auslebst. Für all diese Rollen brauchen wir Zeit und persönliches Engagement, das ist unser Einsatz. Wir können bestimmen, wer wir in diesen Rollen sind. Manchmal verlieren wir jedoch unsere eigenen Wünsche aus den Augen und es kann passieren, dass wir sehr intensiv eine Rolle leben, die wir gar nicht so mögen, oder ein anderer Lebensbereich kommt zu kurz. Wir würden eigentlich gerne mehr Zeit investieren, wenn doch nur …
Um deine Rollen zu visualisieren und zu sehen, wie viel Zeit du in welche Rolle investierst, gibt es verschiedene Übungen. Erkennen ist der erste Schritt, dann kannst du dir deine Ziele neu setzen.
Ich biete zur Unterstützung auch ein Lebensrad-Coaching zur Ausarbeitung dieses Tools an. Du findest das Angebot hierzu im Bereich: Arbeite mit mir unter Lebensrad-Coaching
Schritt 4: Definiere deine Werte in deinen Lebensrollen
Je unterschiedlicher deine Lebensrollen sind, umso unterschiedlicher definierst du sicher auch, bewusst oder unbewusst, deine Werte in jeder dieser Rollen.
Nehmen wir einmal den Wert Ehrlichkeit. Vielleicht ist es sogar einer deiner Hauptwerte. Wie genau sieht das aus, wenn du im Job ehrlich bist? Bist du manchmal diplomatisch zurückhaltend oder sagst du dem Chef immer frei heraus, was du denkst und gerade Sache ist?
Wie genau lebst du Ehrlichkeit in der Partnerschaft?
Magst du es, wenn der Partner dich schon am Morgen auf deine Speckröllchen hinweist? Das ist ehrlich, aber wahrscheinlich auch verletzend.
Überlege dir genau, wie du bist, wenn du selbst deine wichtigsten Werte in jeder deiner Rollen lebst. Das ist interessant und kann manchmal sehr aufschlussreich sein. Wird dein Wert verletzt, dann ist es deine eigene Wertedefinition, die anders ist und damit deine Erwartung, die verletzt wird.
Derjenige, der deine Werte verletzt, weiß oft gar nicht, was deine Erwartung war. Er oder sie kann also nichts dafür, er definiert diesen Wert nur anders oder findet ihn unwichtig.
Für mich war diese Erkenntnis ein Augenöffner.
In der Kommunikation hilft es sehr, zu verstehen, dass Menschen Werte auf sehr unterschiedliche Art definieren und leben. Falls du das nächst mal sauer oder beleidigt auf einen Menschen reagierst, dann überleg dir doch mal, welchen deiner Werte er oder sie verletzt hat.
5. Beantworte die Wunderfrage, um deine Lebensvision zu finden
„Was willst du wirklich?Wie sieht dein Leben aus, wenn du morgen früh aufwachst, ein Wunder ist geschehen und alles in deinem Leben ist perfekt?“ Die Antwort darfst du dir in allen Details vorstellen, ausmalen und beschreiben.
Manchmal habe ich von meinen Coachees die Antwort bekommen: „Was soll denn das, das geht doch ohnehin nicht. Ich habe so viele Verpflichtungen, kein Geld oder noch keine Zeit dafür.“ Trau dich einfach! Du musst es ja niemandem erzählen, außer evtl. deinem Coach. Dieses Erdenken deiner eigenen perfekten Welt, wie fantastisch auch immer, kann wie ein Licht am Ende des Tunnels sein. Es kann sein, dass du etwas ganz anderes machen möchtest, als das, was du jeden Tag tust, vielleicht sogar mit anderen Menschen und an einem anderen Ort.
Egal, ob es im Moment möglich scheint. Finde heraus, was du wirklich willst, wie dein bestes Leben aussehen kann.
Einfach mal loslassen und die vermeintlichen Grenzen in Gedanken zu ignorieren, kann sehr befreiend wirken und viele neue Ideen und Lösungen hervorbringen.
Schritt 6: Finde Lebensziele, sie sind der Inhalt deiner Lebensvision
Ziele sind wichtig. Ohne Ziele zu leben, das ist so, als ob du in einem Schlauchboot ohne Ruder auf dem Wasser treibst. Manchmal landest du an einem wunderbaren Strand, manchmal fressen dich die Kannibalen, manchmal geht dein Weg über einen Wasserfall steil bergab. Treiben lassen, ist vielleicht spannend, aber nicht selbstbestimmt. Mit einem Segel oder einem Ruder hast du schon mehr Einfluss auf deine Reise. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, ein etwas stabileres Boot oder ein anderes Fortbewegungsmittel zu beschaffen. Du hast immer eine Wahl. Auch wenn manche Situationen im Leben unvorbereitet kommen. Mit einem Kompass kannst du nach dem Sturm deine Reise wieder richtig ausrichten.
Wie würde es in jeder deiner Lebensrollen aussehen, wenn du sie zu 100 % erfüllen könntest? Was ist dein Wunschergebnis, was hat die Wunderfrage dir für Ideen mitgegeben? Gibt es noch Rollen, die du bisher nicht lebst? Wenn du dich in die Zukunft versetzt, wie sieht dein Leben in einem oder in 10 Jahren in jeder dieser Rollen genau aus? Welchen ersten kleinen Schritt darfst du jetzt gehen, um ein Stück näher an deine 100 % in jeder Rolle zu kommen?
Lebensziele sind zunächst größer und auf eine längere Zeitspanne ausgerichtet. Meistens lassen sie sich in kleinere Schritte oder viele kleine Ziele unterteilen, die in die richtige Richtung gehen. Wenn du mehr Klarheit über deine Lebensvision hast, ergeben sich viele Ziele von selbst.
Schritt 7: Finde und beschreibe deine Lebensvision
Die Lebensvision ist das große WARUM hinter deinen Zielen. Lebensvisionen sind nicht statisch, sie wachsen, werden immer mal wieder im Laufe des Lebens verändert und angepasst. Das Leben passiert oft auch, ohne uns zu fragen. Eine Lebensvision und vielleicht sogar ein Lebensleitbild zu haben, gibt dem Leben aber eine ständige und gute Ausrichtung. Wie ein Kompass. Ziele, die kein persönliches „Warum mache ich das denn überhaupt“ beantworten, sind irgendwann erreicht und was dann? Deshalb die Lebensvision.
Wer willst du sein, wenn du mit 80 im Schaukelstuhl sitzt und von deinem Leben erzählst? Was willst du erzählen, welche Menschen sollen bei dir sein und was sollen sie über dich sagen?
Mein Leitbild und meine Lebensvision findest du hier unter dem Link am Ende dieses Textes. Deine Version kann sich sehr stark unterscheiden. Menschen sind verschieden, und das ist gut und interessant.
Fazit
Ich reise gerne und stelle mir das Leben wie eine Schiffsreise oder einen weiten Flug vor. Ein Pilot oder ein Kapitän haben meistens ein klares Ziel vor Augen. Erstaunlicherweise kommen selbst die 17 Std. Flüge von Dubai nach Neuseeland fast immer auf die Minute pünktlich an. Unterwegs muss allerdings der Pilot immer wieder, 100te Male, den Kurs korrigieren. Genauso ist das mit unserem Leben, wenn wir es nach einer Vision ausrichten. Es wird immer Turbulenzen und Stürme geben und nicht selten kommen wir sehr stark vom Kurs ab. Wenn wir aber unsere Lebensvision schön und lebhaft vor Augen haben, lohnt es sich immer wieder die Richtung zu korrigieren. Am Anfang das Ende in Sicht zu haben, gibt dem Leben Sinn.
Ed Sheeran macht glücklicherweise weiterhin Musik. Ich denke, ihm ist klar geworden, was er damit erreichen kann. Ich weiß nicht mehr, was er in dem Interview noch gesagt hat. Ich denke aber, dass er versteht, dass Musik Menschen verbindet und Brücken baut. Er erreicht die Herzen von Millionen und seine Musik macht das Leben von vielen ein wenig schöner. Eine schöne Vision.
Und jetzt?
Ich bin sicher, dieser Artikel hat einiges in dir getriggert. Eine Lebensvision ist wie ein Sicherheitsgurt. Auch wenn du große Ziele hattest, die du aus gesundheitlichen oder anderen Gründen jetzt nicht mehr so erreichen kannst: Wenn du eine Vision hast, gibt es einen neuen Weg. Versprochen.
Ich bin Coach für Lebensvisionäre. Ich weiß, dass es funktioniert, denn das tut es für mich und für viele meiner Vorbilder und Coachees. Oft ist es einfacher, solche grundlegenden Lebensfragen mit einem Coach zu erarbeiten, das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Ich biete dir ein erstes 30 Minuten Gespräch für 0 € an.
Im schlechtesten Fall begrenzen sie den, der sie glaubt. Allerdings hat der Glaubenssatz: „Das muss doch irgendwie gehen“, auch schon viele Menschen zu Höchstleistungen befähigt. Meistens haben unsere Lebensbereiche ganze Glaubenssatzpakete über: Familie, Arbeit, Liebe, Geld, Gesundheit, Freunde und über dich selbst. Du findest sie heraus, wenn du dir zu diesem Thema überlegst, was du glaubst.
Warum entstehen Glaubenssätze?
Meistens sind sie bei ihrer Entstehung sinnvoll. Als Kind sind es oft Sätze, die dich schützten. Wenn du lieber im Hintergrund bleibst, weil du schüchtern bist und auf keinen Fall Aufmerksamkeit von anderen auf dich fallen soll, dann ist das in dem Moment für dich sinnvoll. Als Unternehmerin ist allerdings „Ich bin unsichtbar“ oder „Ich kann nicht vor Menschen sprechen“ eher hinderlich. Und wie schon gesagt, es ist nur wahr, solange du daran glaubst.
Jeder von uns hat Glaubenssätze und es ist wichtig gelegentlich zu überprüfen, ob sie noch in irgendeiner Form für dein Leben arbeiten oder ob sie dich begrenzen.
Was du glaubst bestimmt deine Gedanken, daraus resultiert, was du tust und das wird eine Gewohnheit. Letztlich bestimmt also der Glaubenssatz das, was du erreichen kannst.
Wie entstehen Glaubenssätze?
Durch Imitationslernen, besonders in den ersten 7 Jahren.
Durch den inneren Dialog und deine eigenen Wiederholungen.
Durch persönliche Erfahrungswerte und die folgende selektive Wahrnehmung, um diese Erfahrung stetig zu bestätigen.
Glaubenssätze erkennen – 3 Methoden
1. Flow: Schreibe alles ungefiltert auf, was dir zu deinen Themen spontan einfällt
(Familie, Arbeit, Liebe, Geld, Gesundheit, Freunde und über dich selbst, das Leben, die Welt … usw.).
Setzt dich an deinen Tisch mit einigen Blättern Papier und einem Stift, stell dir einen Wecker auf 7 Minuten und fang mit einem Thema an. Familie: Für mich ist Familie …, ich bin …, ich glaube das …, ich bin sicher …, mich nervt an Familie … Familie ist…. Meine Familie … andere Familien … usw. Schreib alles auf, was dir zu einem Thema einfällt. Wichtig ist nicht aufzuhören, keine Pause zum Nachdenken. Familie ist … (Ich schreibe mir die Satzanfänge immer oben auf das Blatt). Dann das Gleiche über Geld usw. Auf diese Weise kommst du gut an dein Unterbewusstsein.
2. Vervollständige folgende Glaubenssätze:
Glaubenssätze über dich:
Was glaubst du über dich in all deinen Lebensrollen: Als Vater, Mutter, Schwester, Freundin, im Job, im Freundeskreis, im Sportverein, Ich bin …
Was glaubst du über deine Fähigkeiten Ich kann …
Über andere Menschen? Für mich sind andere Menschen ….
Über das Leben oder die Welt: Die Welt da draußen ist….
3. Häufig vorkommenden, negativen Glaubenssätzen, erkennst du einige deiner Gedanken?
Wenn du diese Sätze liest, wird dir der ein oder andere vielleicht bekannt vorkommen. Ich wiederhole noch einmal das wichtigste: Glaubenssätze sind nicht wahr. Es sind erlernte Ideen, die wir für wahr halten. Weiter unten im Artikel findest du Ansätze, wie du diesen Irrglauben loswerden kannst. In hartnäckigen Fällen hilft ein Gespräch mit einem Coach.
Glaubenssätze, die deinen Selbstwert betreffen
Ich sehe nicht gut aus. Ich bin hässlich. Ich bin nichts wert. Andere können das viel besser als ich. Ich bin nicht okay. Ich muss sein wie XY. Ich bin nicht schlau genug. Ich bin dumm. Ich schaffe nichts richtig. Ich bin ein Trottel, Trampel, Schussel. Ich kann das ohnehin nicht, versuche es besser nicht, bevor es wieder schiefgeht. Ich bin zu dick. Ich bin usw.
Glaubenssätze, die aus einer Reaktion auf eine Beziehung kommen
Ich muss lieb sein, sonst liebt mich keiner. Ich muss immer gut sein. Ich muss alle Erwartungen erfüllen. Was ich will, zählt nicht. Ich darf nicht enttäuschen. Ich muss es alleine schaffen. Es geht immer noch besser. Ich muss stark sein. Ich darf nicht fühlen. Meine Meinung zählt nicht. Ich darf mich nicht von dir lösen. Ich muss perfekt sein. Ich muss immer bei dir bleiben. Ich muss der Beste sein, sonst ist es nicht gut. Ich muss gehorchen. Ich muss gute Leistungen erbringen.
Negative GS, die die Beziehung zu den Eltern oder anderen Bezugspersonen betreffen:
Ich komme zu kurz. Ich falle zur Last. Ich bin nicht wichtig. Ich verdiene keine Anerkennung, das muss ich tun. Ich bin schuld an deiner Laune. Ich muss auf deine Gefühle Rücksicht nehmen. Ich bin unerwünscht. Ich bin stärker als du. Keiner versteht mich. Du liebst mich nicht. Ich bin ohnmächtig. Ich kann niemandem vertrauen. Ich bin alleine. Ich bin unterlegen. Mich sollte es besser nicht geben. Ich bin nicht willkommen. Meine Wünsche sind egal. Du hasst mich. Ich bin schuld. Ich muss so sein wie du, damit zeige ich dir meine Liebe.
Glaubenssätze über die Welt:
Frauen sind, Männer sind … Männer dürfen nicht weinen. Frauen sind das schwache Geschlecht. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Im Leben wird uns nichts geschenkt. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Das Leben ist immer gegen mich. Ich weiß, das geht wie immer schief. Die Welt da draußen ist … Man kann niemandem Vertrauen. Ich erwarte das schlechteste, dann werde ich nicht enttäuscht. Geld haben bedeutet Anerkennung.
Beschränkende Glaubenssätze loswerden
Glaubenssätze hinterfragst du mit: „Ist das wirklich so?““ Ist das wahr? „, „Wer bin ich ohne den Gedanken?“ „The Work“ von Byron Katie ist eine wunderbar effektive und einfache Methode, um negative Glaubenssätze loszuwerden. Aber es hilft auch schon, wenn du verstehst, dass es ein Glaubenssatz ist und du dich fragst: Bringt mich das weiter? Geht es mir damit gut? Passt es noch zu meiner Lebenssituation heute? Finde einen besseren Glaubenssatz, wenn der alte dir nicht guttut. Evtl. ist es wichtig, dass du ihn sehr oft wiederholst. Du kannst ihn laut sagen oder an verschiedenen Stellen in deiner Wohnung aufhängen, sodass du ihn beim Zähneputzen lesen kannst.
Positive Glaubenssätze zum Üben: 🙂
Ich bin gut so, wie ich bin. Es reicht, wenn Dinge gut genug erledigt werden. Ich darf um Hilfe bitten, damit tue ich anderen einen Gefallen, denn ich signalisiere, dass ich sie brauche. (Menschen werden gerne gebraucht.) Ich darf anders und ich selbst sein, das macht mich aus und ich mag mich, wie ich bin. Ich werde geliebt, geachtet und beschützt. Ich bin wertvoll. Das Leben hat viele schöne Seiten und ich lebe gerne. Wenn etwas nicht funktioniert, lerne ich daraus, Fehler sind ok. Ich kann immer wieder anfangen, mein Leben zu ändern. Ich darf mich ausruhen und mir Auszeiten nehmen, denn ich brauche die Kraft, die ich daraus schöpfe. Ich darf Nein sagen und meine Meinung zählt. Ich darf Spaß haben und einfach mal das tun, was mir gefällt, das ist gut für meine Energiereserven. Ich bin klug. Ich bin schön. Ich habe eine gute Ausstrahlung. Es gibt Menschen, denen ich viel bedeute. Ich weiß, dass ich Glaubenssätze habe, die mich behindern und ich spüre sie auf und ändere sie sofort. Ich weiß, was ich wert bin und mein Stundensatz ist angemessen und wird bezahlt. Die Summe, die ich für meine Arbeit verlange, ist im Tausch gegen meine Lebenszeit und mein Wissen ein Schnäppchen. Ich weiß, was ich kann und darf stolz darüber reden.
So, das ist erst mal eine gute Dröhnung. Such dir was aus und ändere es so ab, dass es zu dir passt. Ein Glaubenssatz soll nach dir klingen.
Ich bin Eva, ich bin Coach für Lebensvisionäre.
Mit den richtigen Glaubenssätzen lassen sich im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen.
Es ist spannend, wie viele Dinge wir so einfach verändern können, damit unser Leben immer leichter wird. Es ist leicht. Fang einfach an.
Just talk to your Vision-Coach. Ich bin nur eine E-Mail entfernt. Deine Eva
Coaching kann ein Wundermittel sein und dir schnell die richtigen Türen öffnen.
Lebenswerte machen uns einzigartig und damit spannend. Diese Einzigartigkeit lässt uns in Konflikte geraten, über andere den Kopf schütteln, uns in Leidenschaften stürzen. Wir dürfen Zugehörigkeiten erleben oder das Gegenteil, wir lieben, verabscheuen, erleben, lernen. Wir öffnen Türen und schließen andere, zerschlagen Porzellan und kitten zusammen, was evtl. noch nie zusammengehörte. Wir glauben recht zu haben und wundern uns über andere. Wir lachen, weinen, streiten und vertragen uns. Kurzum, wir alle leben unser ganz eigenes Leben. Wichtig ist, dass du verstehst, warum du tickst, wie du tickst.
Persönliche Werte und Prinzipien sind der Maßstab, an denen wir unser Leben ausrichten. Werte sollten manchmal auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Prinzipien sind Lebensregeln, die zwar auch manchmal infrage gestellt werden, die jedoch als allgemeingültige Grundlage für unser Leben gelten und daher schwieriger zu ändern sind.
In diesem Artikel geht es mir aber um die persönlichen Werte. Viele der Themen, die zu Streit und Unverständnis führen, sind auf unterschiedliche Werte zurückzuführen. Wenn wir das verstehen, können wir oft ganz anders reagieren und das Leben wird leichter.
Woher kommen unsere Lebenswerte?
Werte sind wie ein Computerbetriebssystem. Die ersten Programmierungen erhält jeder Mensch durch
Die jeweilige Kultur und die damit verbundene Religion, in die wir geboren werden,
Eltern und Familie,
Freunde, unser Umfeld und Verwandte,
Kindergarten und Schule,
Lebensumstände und Ereignisse,
Erfahrungen.
Später im Leben ist jeder Mensch selbst der Programmierer oder zumindest sollte er es sein. Und jeder darf selbst entscheiden, ob einige der Werteprogramme gelöscht werden müssen.
Wofür haben wir Werte?
Werte sind unsere Motivatoren, unsere Antreiber, sie geben uns unsere Ziele. Sie sind die Bausteine unserer Identität, denn sie sind tiefe Überzeugungen, nach denen wir handeln. Werte gehören zu uns, sie machen uns aus, unterscheiden uns und bewirken, dass wir uns verstanden und zu anderen Menschen hingezogen fühlen – oder das Gegenteil. Sie sind unsere Prüfsteine für richtig, falsch, gut und böse und wir werden uns oft erst bewusst, welchen Werten wir folgen, wenn sie verletzt werden.
Werte begleiten uns oft ein Leben lang
Unsere Werte sind zeitstabil und zäh und werden, wenn wir nicht bewusst an ihnen arbeiten, nur durch einschneidende Ereignisse, wie zum Beispiel der Geburt eines Kindes, spontan geändert. Sie sind abstrakt, da es Worte sind, die keine eigene festgelegte Bedeutung haben. Werte sind auch je nach unserer Rolle, die wir im Leben betrachten, unterschiedlich. Liebe lebst du in der Familie anders als im Job. Jeder Mensch richtet sein Leben im Schnitt nach 10 – 20 aktiv gelebten Werten aus.
Können sich Werte ändern?
Werte ändern sich, wie gesagt, wenn etwas Einschneidendes im Leben passiert von allein. Aber um bei dem Bild des Programmierers zu bleiben, ist es ratsam sie auf ihren Sinn zu überprüfen und den ein oder anderen auch mal auszutauschen. Wenn du in einem anderen Land leben willst, sind es die kulturellen Werte, die als Erstes überprüft werden dürfen. Vielleicht isst man dort mit den Fingern? Oder man sagt immer erst einmal Ja, auch wenn Nein besser wäre, um niemanden zu verletzen? Bis vor einigen Jahren haben wir in Deutschland noch ein etwas altmodisches, wenn auch in meinen Augen charmantes Rollenverhalten gelebt. Viele meiner alten Klassenkameraden waren noch Kavaliere der alten Schule, wenn sie ihre Herzdamen ausführten. Ein Verhalten, welches in Neuseeland eher als Affront angesehen wurde. Hier hat man hart für Gleichberechtigung gekämpft und lebt diesen Wert auf andere Art.
Da wir Werte als Kinder ungefiltert übernehmen und viele Familien noch nach Werten von Ur-Urgroßvater leben, ist es sinnvoll, die eigenen Werte herauszufinden und zu überlegen, ob du dein Leben wirklich noch nach ihnen ausrichten willst.
Wie kannst du deine Werte erkennen?
Am einfachsten fängst du mal damit an zu überlegen, was du falsch, gemein und unmöglich findest. Unterscheide nach Job, Familie, sozialem Umfeld, Politik, die Welt im allgemeinen, und nach deinem Leben, wo auch immer es sonst noch stattfindet. Situationen oder Zustände, die uns aufregen und sauer machen, geben einen guten Hinweis darauf, was unsere Werte sind. Denn hier werden sie verletzt.
Was magst du an anderen Menschen besonders gern? Wonach suchst du deine Freunde aus? Was ist für dich die wichtigste Qualität in einer Freundschaft? Welche Regel sollte dein Partner nie verletzen?
Werte sind die Spielregeln, nach denen jeder Mensch sein Leben lebt.
Am Ende des Artikels findest du eine lange Liste an Werten. Wenn du querliest, bleibst du an manchen Worten hängen, die für dich eine Bedeutung haben. Es ist nicht nötig, die Begriffe alle zu lesen und zu analysieren. Vertrau einfach deinem Unterbewusstsein. Auf diese Weise und mit den Fragen aus diesem Abschnitt kannst du deine 10 – 20 Lebenswerte bestimmen, die im Moment für dich eine Rolle spielen.
Werte definieren
Werte sind abstrakte Begriffe. Darum ist es wichtig, genau zu bestimmen, wie du den Wert in der Situation lebst. Wie lebst du Ehrlichkeit in der Partnerschaft? Ist ehrlich immer ehrlich? Wie lebst du Mut? Springst du von Brücken oder ist Mut für dich, für deine Meinung zu stehen und zu handeln, falls es nötig ist? Du siehst, wenn du darüber nachdenkst, haben diese Worte sehr unterschiedliche Auslegungsmöglichkeiten. Deshalb ist es auch kein Wunder, wenn es in Ehen trotz vermeintlich gleichen Werten kriselt und Freundschaften zerbrechen. Versuch doch mal deine Werte mit denen deines Partners oder einer engen Freundin zu vergleichen und erkläre ihm oder ihr dann deine 3 wichtigsten Werte, und wie du sie lebst. Es gibt kein Falsch oder Richtig, nur evtl. verstaubt und frisch 🙂
Werte sind mächtig
Werte sind Beeinflusser, die wir manchmal noch nicht einmal bewusst bemerken. Da wir viele Werte von anderen Menschen bekommen haben und sie ein Teil von uns geworden sind, ist es wichtig herauszufinden, ob wir noch nach solch einem Wertesystem leben wollen. Manchmal ändert sich das Leben und trotzdem bleibt der ein oder andere hängen, weil er oder sie sich nicht aus dem alten Spiderweb aus verstaubten Werten befreien kann. Schau dir an, was dir heute wichtig ist und wer dir wichtig ist und wenn du etwas ändern möchtest, fang an deine Werte einen nach dem anderen zu hinterfragen. Manche dürfen bleiben, andere sind verstaubt und morsch und es wird sich gut anfühlen ihnen nicht mehr folgen zu müssen.
Werteliste
Lang, aber nicht vollständig. Wenn du das Gefühl hast, ein für dich wichtiger Wert ist nicht dabei, schreib mir bitte.
Die Opferrolle ist eine Haltung, bei der der oder die Betroffene anderen Menschen die Schuld für ihr Schicksal oder ihre Lebenssituation zuweisen. Sie legen sozusagen ihr Schicksal und ihr Leben in die Hand anderer Menschen und geben die Macht und die Verantwortung vorerst mal ab. Die Opferrolle bewusst zu spielen, kann auch eine Strategie sein. Wenn ich mich immer als Opfer darstelle, bekomme ich viel Liebe und Aufmerksamkeit. Das Wort Rolle besagt aber schon, dass es hier nicht um eine angeborene unveränderbare Haltung geht. Ein Opfer hat theoretisch die Wahl das eigene Leben auch anders und selbstbestimmt zu leben, nur entscheidet sich diese Person für die Opferrolle. Bewusst, oder unbewusst. Der Umgang mit Menschen, die diese Haltung einnehmen, kann viel Energie und Kraft kosten. Manchmal hilft nur, sich selbst zu distanzieren.
Erlernte Hilflosigkeit oder zielführendes Opfer-Verhalten?
In der Geschichte mit dem Elefanten von George Bucay lernt der kleine Elefant schon früh, dass, sosehr er sich auch wehrt, er sich nicht von seiner Kette losreißen kann. An einem gewissen Punkt gibt der junge Elefant auf. Als erwachsener, starker Elefant ist immer noch an dem kleinen Pfosten festgemacht. Er versucht jedoch nicht mehr, sich loszureißen, obwohl er das heute könnte. Der Mensch, der in dieser erlernten Hilflosigkeit bleibt, hat sich selbst aufgegeben. Das Bild der Welt dieses Erwachsenen ist sehr beschränkt. Papierwände halten ihn oder sie in dem kleinen Raum gefangen, seine Selbstwahrnehmung ist: Ich bin Opfer. Es gibt aber auch Menschen, die in die Opferrolle eintauchen, weil es ihnen das Leben so viel leichter macht. Sie fühlen sich als Opfer der Umstände. Sie beschweren sich und stellen andere als Täter dar, sie überlegen nicht, wie diese Situation geändert werden kann. Leichtgemacht wird es ihnen dabei durch die Menschen, die sich in die Retter-Rolle flüchten. Retter bekommen ihre Anerkennung dadurch, dass sie anderen bis zur eigenen Selbstaufgabe zur Seite stehen. Lies hier etwas über das Dramadreieck.
Opferverhalten erkennen
Viele von uns fühlen es oft, bevor sie es in Worte fassen können: Menschen in der Opferrolle sind Energieräuber. Hohe Erwartungen, ob vom Partner, der Familie, von Freunden, von der Gesellschaft oder von der Regierung zeichnen sie aus. Allerdings werden diese Erwartungen selten dem vorgetragen, den es betrifft. Wenn sie Tipps bekommen, wie sie sich selbst helfen können, fühlen sie sich missverstanden und sind manchmal sogar beleidigt. Typisch ist auch starkes Selbstmitleid, Ausreden, Vergleiche, Schuldzuweisungen, und vieles persönlich zu nehmen. Auch Rachegedanken sind nicht selten bei dieser Lebenshaltung. In der Opferrolle erzählen Menschen gerne, wie schlecht es ihnen geht, wie ungerecht die Welt, der Partner, das Leben sie behandelt und das immer und immer wieder.
Die Vorteile der Opferrolle
Warum Menschen sich diese Rolle aussuchen und darin feststecken? Opfer sein ist bequem. Sich zu ändern, erfordert Eigeninitiative, das ist anstrengend. Ein Mensch in der Opferrolle bekommt viel Trost, Mitleid und Aufmerksamkeit, andere Menschen kümmern sich um sie, und das fühlt sich gut an. Wir alle fühlen uns gut, wenn wir etwas für andere machen können, aber wenn wir es mit einem Opfer zu tun haben, merken wir schnell, dass unsere Hilfe wie der Tropfen auf den heißen Stein ist. Es ist nie genug. Die Opferrolle gefällt Menschen, die keine Verantwortung übernehmen wollen. Bietest du Hilfe zur Selbsthilfe, kommt das nicht gut an. Andere sind schuld und sie wollen selbst keine wichtige Entscheidung treffen, denn das könnte ja die falsche sein. Oft spüren Menschen in der Opferrolle auch eine moralische Überlegenheit, sie sehen sich als Gutmenschen, auf denen andere herumtrampeln.
Die Vorteile etwas über die Opferrolle zu wissen
Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, bedeutet in meiner Welt Freiheit. Selbstbestimmt hat nichts mit Narrenfreiheit zu tun. Entscheidungen treffen, bewusst reagieren, Ziele verfolgen, verstehen, dass ich immer eine Wahl habe und auch verstehen, was wirklich 100 % von mir zu bestimmen ist, das verstehe ich unter selbstbestimmt sein. Das Leben kommt oft dazwischen, wenn man andere Pläne hat. Wir haben jedoch immer die Wahl: Den Kopf einziehen und beleidigt sein oder überlegen, was ein erster kleiner Schritt für mich in eine bessere Richtung sein kann. Manchmal scheint die Situation ausweglos, traurig, jeder fühlt sich manchmal hilflos oder sauer. Dann hilft der Postkartenspruch: Aufstehen, Staub abklopfen, Wunden lecken, Krone richten und dann den ersten Schritt in eine Richtung nach vorn machen. Auch wenn es bequemer erscheint, den Schuldigen zu suchen und sich im Drama von anderen trösten zu lassen oder immer und immer wieder die dramatische Geschichte zu erzählen und zu durchleben. Ich bin überzeugt, das Leben kann besser gelebt werden. Menschen in einer andauernden Opferrolle als Freund oder Partner oder auch Familienmitglied zu haben, ist sehr anstrengend und kann dich Energie, Lebenszeit und Geld kosten, ohne die Chance etwas zu verbessern. Wenn dieser Mensch nicht wirklich selbst erkennt, dass er diese Haltung lebt und er sich aus eigenen Stücken verändert, dann kannst du wenig tun. Mein Rat: Bring dich in Sicherheit.
Raus aus der Opferrolle
Die Opferrolle ist eine Entscheidung, sie wird aber nicht immer so extrem ausgelebt, wie ich das im Text beschrieben habe. Manche sind nach einem Ereignis erschöpft und geben die Verantwortung für eine Weile ab. Erlebt habe ich das mal bei einer Trennung einer lieben Freundin. Es ist mindestens 20 Jahre her. Ihr Herz war gebrochen und sie hat sich eine Weile wirklich ausgeheult und selbst bemitleidet. Wir, ihre Freunde, machten uns schon große Sorgen, da sie so tief im Drama feststeckte und ihre Kinder und wir sie kaum noch erkannten. Klar, ihre Welt war zusammengebrochen, aber Ihre Hilflosigkeit bestimmte plötzlich unser aller Leben. Wir waren für sie da sein, das kostete uns jedoch Zeit und Energie. Es gab kein anderes Thema mehr mit ihr, als der Expartner und seine Taten. Sie wollte nichts anderes, als unsere Zustimmung, wie gemein er doch sei. Wir waren alle langsam ausgelaugt und erschöpft. Ganz plötzlich nach einigen Wochen wurde ihr selbst diese Abhängigkeit von anderen zu anstrengend. Sie stand plötzlich wieder mit beiden Beinen im Leben, hat ihre selbstbewusste Rolle als Mutter wieder aufgenommen und die der traurigen betrogenen Ehefrau abgelegt. Einfach so. Heute lebt sie ein zufriedenes Leben mit einem neuen Partner und ihre Kinder sind längst aus dem Haus. Ich habe daraus viel gelernt und würde heute anders für sie da sein, und mich nicht mehr so hineinziehen lassen.
Wenn du erkennst, dass du in der Opferrolle bist:
Sei dir bewusst, dass du die Wahl hast, selbstbestimmt zu leben.
Wechsel die Perspektive und überleg dir, was du, als eine Freundin, dir selbst raten würdest.
Übernimm Verantwortung für das, was du tust.
Manche Dinge sind nicht zu ändern, überlege dir, wie du mit ihnen umgehen kannst und ändere das, was geht.
Arbeite an deinem Selbstbewusstsein, du hast die Macht und bist Experte für dein Leben.
Überlege dir, welchen ersten Schritt du selbst tun kannst, um etwas, das dich sehr ärgert, zu ändern.
Wenn du an Grenzen glaubst, gehören sie dir, wenn du Möglichkeiten suchst, wirst du sie finden.
Ich bin Eva und ich bin Coach für Menschen, die ein selbstbestimmtes Leben führen möchten.
Deine innere Haltung kannst du selbst bestimmen. Manchmal benötigst du dafür jedoch viel Kraft und das Bewusstsein dafür, wo du gerade stehst. Selbstbestimmt leben macht frei und es fängt mit dem Verstehen an.
Beziehung leicht leben. Das ist mein Thema, denn nichts ist anstrengender, als wenn es zu Hause nicht rund läuft.
Als Mutter und Oma habe ich besonders die Kinder im Blick. Wie geht es denen, wenn sich die Eltern fragen: „Wie kann das mit uns weitergehen?“
Die Antwort, ganz egal, wie sie lautet, erfordert Mut und Handlungsbereitschaft, und sie bringt eine große Veränderung mit sich.
Ich arbeite mit meinen Klienten daran, dass sie ihre Partnerschaft als erfüllend empfinden, dass sie klar und glücklich sind. In der jetzigen Beziehung oder auch allein.
Entscheiden, mutig verändern, das Leben lieben.
Sprich mich an. Es geht um dich. Beziehung kann auch leicht sein.
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