Die Opferrolle ist eine Haltung, bei der der oder die Betroffene anderen Menschen die Schuld für ihr Schicksal oder ihre Lebenssituation zuweisen. Sie legen sozusagen ihr Schicksal und ihr Leben in die Hand anderer Menschen und geben die Macht und die Verantwortung vorerst mal ab. Die Opferrolle bewusst zu spielen, kann auch eine Strategie sein. Wenn ich mich immer als Opfer darstelle, bekomme ich viel Liebe und Aufmerksamkeit. Das Wort Rolle besagt aber schon, dass es hier nicht um eine angeborene unveränderbare Haltung geht. Ein Opfer hat theoretisch die Wahl das eigene Leben auch anders und selbstbestimmt zu leben, nur entscheidet sich diese Person für die Opferrolle. Bewusst, oder unbewusst. Der Umgang mit Menschen, die diese Haltung einnehmen, kann viel Energie und Kraft kosten. Manchmal hilft nur, sich selbst zu distanzieren.
Erlernte Hilflosigkeit oder zielführendes Opfer-Verhalten?
In der Geschichte mit dem Elefanten von George Bucay lernt der kleine Elefant schon früh, dass, sosehr er sich auch wehrt, er sich nicht von seiner Kette losreißen kann. An einem gewissen Punkt gibt der junge Elefant auf. Als erwachsener, starker Elefant ist immer noch an dem kleinen Pfosten festgemacht. Er versucht jedoch nicht mehr, sich loszureißen, obwohl er das heute könnte. Der Mensch, der in dieser erlernten Hilflosigkeit bleibt, hat sich selbst aufgegeben. Das Bild der Welt dieses Erwachsenen ist sehr beschränkt. Papierwände halten ihn oder sie in dem kleinen Raum gefangen, seine Selbstwahrnehmung ist: Ich bin Opfer. Es gibt aber auch Menschen, die in die Opferrolle eintauchen, weil es ihnen das Leben so viel leichter macht. Sie fühlen sich als Opfer der Umstände. Sie beschweren sich und stellen andere als Täter dar, sie überlegen nicht, wie diese Situation geändert werden kann. Leichtgemacht wird es ihnen dabei durch die Menschen, die sich in die Retter-Rolle flüchten. Retter bekommen ihre Anerkennung dadurch, dass sie anderen bis zur eigenen Selbstaufgabe zur Seite stehen. Lies hier etwas über das Dramadreieck.
Opferverhalten erkennen
Viele von uns fühlen es oft, bevor sie es in Worte fassen können: Menschen in der Opferrolle sind Energieräuber. Hohe Erwartungen, ob vom Partner, der Familie, von Freunden, von der Gesellschaft oder von der Regierung zeichnen sie aus. Allerdings werden diese Erwartungen selten dem vorgetragen, den es betrifft. Wenn sie Tipps bekommen, wie sie sich selbst helfen können, fühlen sie sich missverstanden und sind manchmal sogar beleidigt. Typisch ist auch starkes Selbstmitleid, Ausreden, Vergleiche, Schuldzuweisungen, und vieles persönlich zu nehmen. Auch Rachegedanken sind nicht selten bei dieser Lebenshaltung. In der Opferrolle erzählen Menschen gerne, wie schlecht es ihnen geht, wie ungerecht die Welt, der Partner, das Leben sie behandelt und das immer und immer wieder.
Die Vorteile der Opferrolle
Warum Menschen sich diese Rolle aussuchen und darin feststecken? Opfer sein ist bequem. Sich zu ändern, erfordert Eigeninitiative, das ist anstrengend. Ein Mensch in der Opferrolle bekommt viel Trost, Mitleid und Aufmerksamkeit, andere Menschen kümmern sich um sie, und das fühlt sich gut an. Wir alle fühlen uns gut, wenn wir etwas für andere machen können, aber wenn wir es mit einem Opfer zu tun haben, merken wir schnell, dass unsere Hilfe wie der Tropfen auf den heißen Stein ist. Es ist nie genug. Die Opferrolle gefällt Menschen, die keine Verantwortung übernehmen wollen. Bietest du Hilfe zur Selbsthilfe, kommt das nicht gut an. Andere sind schuld und sie wollen selbst keine wichtige Entscheidung treffen, denn das könnte ja die falsche sein. Oft spüren Menschen in der Opferrolle auch eine moralische Überlegenheit, sie sehen sich als Gutmenschen, auf denen andere herumtrampeln.
Die Vorteile etwas über die Opferrolle zu wissen
Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, bedeutet in meiner Welt Freiheit. Selbstbestimmt hat nichts mit Narrenfreiheit zu tun. Entscheidungen treffen, bewusst reagieren, Ziele verfolgen, verstehen, dass ich immer eine Wahl habe und auch verstehen, was wirklich 100 % von mir zu bestimmen ist, das verstehe ich unter selbstbestimmt sein. Das Leben kommt oft dazwischen, wenn man andere Pläne hat. Wir haben jedoch immer die Wahl: Den Kopf einziehen und beleidigt sein oder überlegen, was ein erster kleiner Schritt für mich in eine bessere Richtung sein kann. Manchmal scheint die Situation ausweglos, traurig, jeder fühlt sich manchmal hilflos oder sauer. Dann hilft der Postkartenspruch: Aufstehen, Staub abklopfen, Wunden lecken, Krone richten und dann den ersten Schritt in eine Richtung nach vorn machen. Auch wenn es bequemer erscheint, den Schuldigen zu suchen und sich im Drama von anderen trösten zu lassen oder immer und immer wieder die dramatische Geschichte zu erzählen und zu durchleben. Ich bin überzeugt, das Leben kann besser gelebt werden. Menschen in einer andauernden Opferrolle als Freund oder Partner oder auch Familienmitglied zu haben, ist sehr anstrengend und kann dich Energie, Lebenszeit und Geld kosten, ohne die Chance etwas zu verbessern. Wenn dieser Mensch nicht wirklich selbst erkennt, dass er diese Haltung lebt und er sich aus eigenen Stücken verändert, dann kannst du wenig tun. Mein Rat: Bring dich in Sicherheit.
Raus aus der Opferrolle
Die Opferrolle ist eine Entscheidung, sie wird aber nicht immer so extrem ausgelebt, wie ich das im Text beschrieben habe. Manche sind nach einem Ereignis erschöpft und geben die Verantwortung für eine Weile ab. Erlebt habe ich das mal bei einer Trennung einer lieben Freundin. Es ist mindestens 20 Jahre her. Ihr Herz war gebrochen und sie hat sich eine Weile wirklich ausgeheult und selbst bemitleidet. Wir, ihre Freunde, machten uns schon große Sorgen, da sie so tief im Drama feststeckte und ihre Kinder und wir sie kaum noch erkannten. Klar, ihre Welt war zusammengebrochen, aber Ihre Hilflosigkeit bestimmte plötzlich unser aller Leben. Wir waren für sie da sein, das kostete uns jedoch Zeit und Energie. Es gab kein anderes Thema mehr mit ihr, als der Expartner und seine Taten. Sie wollte nichts anderes, als unsere Zustimmung, wie gemein er doch sei. Wir waren alle langsam ausgelaugt und erschöpft. Ganz plötzlich nach einigen Wochen wurde ihr selbst diese Abhängigkeit von anderen zu anstrengend. Sie stand plötzlich wieder mit beiden Beinen im Leben, hat ihre selbstbewusste Rolle als Mutter wieder aufgenommen und die der traurigen betrogenen Ehefrau abgelegt. Einfach so. Heute lebt sie ein zufriedenes Leben mit einem neuen Partner und ihre Kinder sind längst aus dem Haus. Ich habe daraus viel gelernt und würde heute anders für sie da sein, und mich nicht mehr so hineinziehen lassen.
Wenn du erkennst, dass du in der Opferrolle bist:
Sei dir bewusst, dass du die Wahl hast, selbstbestimmt zu leben.
Wechsel die Perspektive und überleg dir, was du, als eine Freundin, dir selbst raten würdest.
Übernimm Verantwortung für das, was du tust.
Manche Dinge sind nicht zu ändern, überlege dir, wie du mit ihnen umgehen kannst und ändere das, was geht.
Arbeite an deinem Selbstbewusstsein, du hast die Macht und bist Experte für dein Leben.
Überlege dir, welchen ersten Schritt du selbst tun kannst, um etwas, das dich sehr ärgert, zu ändern.
Wenn du an Grenzen glaubst, gehören sie dir, wenn du Möglichkeiten suchst, wirst du sie finden.
Ich bin Eva und ich bin Coach für Menschen, die ein selbstbestimmtes Leben führen möchten.
Deine innere Haltung kannst du selbst bestimmen. Manchmal benötigst du dafür jedoch viel Kraft und das Bewusstsein dafür, wo du gerade stehst. Selbstbestimmt leben macht frei und es fängt mit dem Verstehen an.
„Nicht streiten Kinder, lass deinen Bruder in Ruhe, ab in dein Zimmer, komm her mein Schatz…..“. Eine ganz gewöhnliche Alltagssituation mit einem Retter, einem Opfer und einem Täter. Ein kleiner Streit und schon haben wir: „Das Dramadreieck“ – ein Beziehungsmuster. Märchen und Heldensagen werden auch oft nach diesem Schema gebaut: Dornröschen, böse Fee und Prinz. Jeden Tag finden Interaktionen zwischen Menschen statt, in Schulklassen, Familien, unter Freuden und auf der Strasse. Oft entwickelt sich ein Drama im Dreieck. Erfunden hat’s keiner, den Namen Dramadreieck gab ihm der amerikanische Psychologe Stephen Karpmann.
Das Muster findet sich überall wieder. Es beinhaltet 3 Hauptakteure, Retter, Täter und Opfer. Beim ersten Hinsehen scheint die Rolle des Retters die ehrenwerteste zu sein. Ist es nicht gut, dem Schwachen zu helfen und den Bösen eins auszuwischen?
Echte Retter – Wunderbare Alltagshelden
Bevor ich die Rolle des Retters im Dramadreieck beschreibe, möchte ich mich bei den echten Rettern im Leben bedanken. Menschen, die sich selbstlos und spontan für andere einsetzen die Hilfe brauchen. Es gibt gefährliche und beängstigende Situationen, denen keiner gewachsen ist. Danke an alle, die dann mutig genug sind einzugreifen.
Jetzt zum Dramadreieck.
Der Retter im Dramadreieck
Das Dramadreieck entsteht in ganz gewöhnlichen Alltagssituationen: – Drei Personen, eine wird ausfallend oder unangenehm, also zum Schurken. Sofort wird ein anderer aus dem Trio zum Retter, das entfacht den Zorn des „Schurken“ und der wird richtig sauer. Das vermeintliche Opfer hätte sich selbst retten können, der Retter hat ihm oder ihr aber keine Chance gelassen. Jetzt kann es passieren, dass das Opfer sauer auf den Retter ist, der dadurch manchmal selbst zum Opfer wird.
– Schulkinder streiten, die Lehrerin schreitet ein, meint die Situation zu erkennen und bestimmt sofort, wer der Schurke und wer das Opfer ist. Dadurch werden aber die Fronten erst richtig aufgebaut. Keiner mag Petzen und obwohl das Opfer evtl. garnicht selbst zu Lehrerin gegangen ist, wird es von jetzt an von den anderen Kindern als schwach angesehen, evtl. gemobbt. Der oder die, den die Lehrperson als Täter entlarvt hat, wird es in Zukunft schwerer haben das Gegenteil zu beweisen oft nimmt er/sie dann die Rolle an und wird immer schwieriger. Der Retter hat also nur einen flüchtigen Moment für Ruhe gesorgt und die Grundlage für eine Rollenverteilung ist gelegt.
Retter zu sein, ob unter Kollegen, unter Freunden, auf dem Schulhof, als Elternteil mit Geschwistern oder als Lehrer zwischen Schülern sorgt im Dramadreieck nur für ein gutes Gefühl beim Retter selbst.Der Retter verstärkt die hilflose Rolle des Opfers.Er manipuliert, durch das Verteilen der Rollen und durch sein Eingreifen. Die anderen Rollen haben es oft schwer, diese wieder abzulegen. Es passiert auch, daß das Opfer keine Lust hat Opfer zu sein. Es verbündet sich mit dem Angreifer, damit wird der Retter zum Opfer. Rollenverschiebungen innerhalb des Dreiecks sind nicht selten.
Das Opfer im Dramadreieck
Die Opferrolle ist zunächst einfach. Dornröschen wird bedroht und betäubt, ist somit ausser Stande sich zu helfen. Der Beschützer (Retter oder Prinz) springt ein. Das Opfer wird bestärkt in seiner Grundhaltung, dass andere Schuld haben und dass es keinen eigenen Ausweg gibt. Lösungen findet der Retter, Konsequenzen trägt der Täter. Das Opfer wirkt geschwächt, kann aber bei Bedarf die emotionale Karte ausspielen und damit andere manipulieren. „Ich würd ja, ich kann leider nicht. Bitte kümmert euch…“ Opfern geht es darum Aufmerksamkeit, Empathie, Sympathie und Wiedergutmachung zu bekommen. Allerdings verliert diese Person ihre Selbstbestimmtheit und wird abhängig.
Täter, Schurke oder Held im Dramadreieck
Der Täter droht und schüchtert ein. Er oder sie verletzt andere und wird dafür abgestraft oder ermahnt. Er ist stark und er bekommt die volle Aufmerksamkeit. Wenn beim nächsten Mal ein schuldiger gesucht wird richten sich schnell alle Augen auf ihn oder sie. Einmal Täter immer Täter. Da es immer Menschen gibt die den Täter „cool“ finden baut der Täter sich eine eigene Fangemeinde auf. Er wendet sich oft gegen den Retter und nicht selten wird der Retter dann zum Opfer.
Rollen können formen
Wir wurden in einem Seminar gebeten, uns in die jeweiligen Rollen hineinzuversetzen. Spontan dachte ich: „Retter sein mag ich am liebsten, wer ist schon gerne Opfer und böse bin ich nicht.“ Heute weiß ich es besser. Mein Rat an all die, die sich auch gerne spontan in Alltagskonflikte einmischen: Rettet nur, wenn es nicht anders geht, nur wenn wirklich Gefahr besteht! Gebt den anderen die Chance den Konflikt auszutragen, ohne Partei zu ergreifen. Wenn es nicht eure Baustelle ist, haltet euch raus. Ihr nehmt dem Opfer die Chance stark zu werden und sich selbst zu helfen.
Noch einmal möchte ich allerdings klarmachen: Es geht hier nicht um Situationen bei denen Mensch zu Schaden kommen! Sollte das der Fall sein, dann ist es wichtig und richtig zu helfen! Wenn jemand unverschuldet in Gefahr um Leib und Leben gerät, bitte hinschauen und helfen oder Hilfe holen!
Erkennen was ist und aussteigen
Manchmal drängt das Leben uns in die Rollen. Als junge Mutter wollte ich den Retter spielen, um nervende Situationen zu beenden. Meine Töchter wurden dann urplötzlich zu Verschwörern, gegen mich! Intuitiv wollte anscheinend keine die Opferrolle und anstatt Retter zu sein endete ich als Schurke….:-) Kinder sind oft die besten Lehrmeister. Der Trick ist also ein Dramadreieck zu unterbrechen. Wo kein Opfer da kein Drama.Wenn nur eine Partei nicht mitspielt, zerfällt das Konstrukt. Wenn eine Konfliktsituation auftaucht ist es erstmal wichtig zu erkennen, wenn du eine Rolle annimmst oder sie aufgestülpt bekommst. Nicht mitspielen ist die beste Möglichkeit, es nicht eskalieren, bzw. gar nicht stattfinden zu lassen. Zum Drama wird es erst, wenn das Opfer selbstmitleidig und hilfsbedürftig bleibt. Bist du Opfer, steig aus! Entscheide dich dafür, für dich selbst einzustehen. Als Retter kann ich nur raten: Hör auf anderen deine Hilfe aufzudrängen, wenn auch nur eine kleine Chance besteht, dass diese sich selbst helfen können. Falls du der Täter bist, versuch es mit positivem Feedback, positivem Interesse und Wertschätzung. Aus eigener Erfahrung hat es der Täter oft am schwersten auszusteigen, wenn er in diese Rolle ohne sein Zutun manövriert wurde.
Fazit
Im Dramadreieck sind die Rollen oft sehr durchlässig, Aussteigen ist eine gute Konfliktvermeidung. Wenn du die Situation erkennst, weißt du jetzt was passiert und kannst entsprechend handeln. Wissen ist mächtig.
Ich bin Eva, ich bin Coach und Mediator, große Schwester, Mutter, Oma und Freundin. Ich kenne alle Rollen aus eigenem Erleben. Das Wissen über das Dramadreieck hat mir geholfen, manchen schwierigen Situationen das „Drama“ zu nehmen. Ich hoffe es hilft dir auch.
Coaching ist für mich ein Weg verstehen zu lernen, warum manche Dinge das sind, was sie sind. Probier’s aus. Ich freu mich auf dich. Deine Eva
Narzissmus tritt in vielen Formen auf und beeinflusst Beziehungen auf unterschiedliche Weise. Während einige Narzissten offensichtlicher nach Macht und Anerkennung streben (grandioser Narzissmus), agieren andere subtiler und sind schwerer zu erkennen. In diesem Artikel konzentriere ich mich auf zwei weniger offensichtliche, aber oft besonders zerstörerische Narzissmusformen in Beziehungen: den vulnerablen und den verdeckten Narzissmus. Beide wirken leise und unauffällig, doch für ihre Partner bedeutet die Beziehung meist eine schleichende emotionale Erschöpfung und Abhängigkeit.
Aus dem Coaching: Eine Geschichte, die so oder ähnlich passiert ist
Lene war eine erfolgreiche Immobilienunternehmerin, leidenschaftliche Reiterin und engagierte sich nebenbei in einem internationalen Frauenclub. Sie liebte ihr Leben – ihre Arbeit, die Pferde und den Austausch mit inspirierenden Frauen auf der ganzen Welt. Als sie ihren neuen Partner kennenlernte, schien er von ihr und ihrem Leben fasziniert zu sein. Er bewunderte ihren Erfolg, ihre Energie und fand es großartig, dass sie sich sozial engagierte. Sogar ihre Liebe zu Pferden teilte er – oder tat zumindest so. Lene war im siebten Himmel.
Doch mit der Zeit veränderte sich sein Verhalten. Zunächst waren es kleine Kommentare: Die Pferde würden stinken, sie sei ständig unterwegs, er hätte gerne mehr Zeit mit ihr. Er schlug vor, doch lieber gemeinsam Golf zu spielen – das sei gut für sein Business und eine gemeinsame Aktivität. Anfangs nahm Lene seine Wünsche ernst, suchte Kompromisse. Doch was als liebevolle Anregung begann, wurde immer mehr zur subtilen Kritik.
Ihre Freundinnen mochte er nicht. Er ließ durchblicken, dass er sich nicht wohlfühle, wenn sie bei ihnen zu Hause waren. „Sie sind doch alle ein bisschen oberflächlich, oder?“, meinte er einmal beiläufig. Anna hatte immer öfter das Gefühl sich für sein Verhalten entschuldigen zu müssen und sie war oft den Tränen nahe. Es war ihr peinlich und sie lud die Frauen immer seltener ein.
Irgendwann sprach sie kaum noch über ihren Job, weil seine Begeisterung einer unterschwelligen Eifersucht gewichen war. Ihr Erfolg schien ihn zu stören, auch wenn er das nie direkt sagte. Immer wieder brachte er Sätze wie: „Es geht doch nicht nur um Leistung im Leben“ oder „Glaubst du nicht, du solltest es mal ruhiger angehen?“ „Ist dein Chef hinter dir her?“ Lene spürte, dass ihre Arbeit zur Belastung für die Beziehung wurde.
Der Wendepunkt kam, als er begann, ihr Hobby infrage zu stellen. Reiten sei nichts für Frauen in ihrem Alter, sie mache sich damit lächerlich. Und überhaupt – die Pferde würden das Haus und ihre Kleidung mit diesem unangenehmen Geruch überziehen. Sie wollte keine Diskussionen mehr, verzichtete immer öfter auf das Reiten, bis sie schließlich ihre Reitbeteiligung aufgab. Von der spritzigen, energiegeladenen Lene war nichts mehr übrig und die Beziehung wurde dadurch nicht besser.
Vulnerabler Narzissmus
Vulnerabler Narzissmus ist besonders belastend für Partner, da der vulnerabel-narzisstische Mensch sich als Opfer inszeniert und hochsensibel auf Kritik reagiert. Der Partner fühlt sich dauerhaft verantwortlich für die Gefühle des Narzissten und wird durch emotionale Abhängigkeit gefesselt. Vulnerabler Narzissmus ist oft schwer zu erkennen. Diese Menschen wirken manchmal unsicher, empfindlich und verletzlich, haben aber im Inneren ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und Kontrolle. Kritik wird als tiefe persönliche Kränkung empfunden, und das Gegenüber erlebt häufig emotionale Manipulation, Schuldzuweisungen und unerwartete Wutausbrüche.
Typische Merkmale des vulnerablen Narzissmus:
Hohe Empfindlichkeit gegenüber Kritik: Selbst harmlose Bemerkungen werden als tiefgehende Kränkung empfunden.
Starke emotionale Abhängigkeit: Sie brauchen ständige Bestätigung, um sich wertvoll zu fühlen.
Übertriebene Selbstzweifel: Trotz des Wunsches nach Bewunderung haben sie oft ein schwankendes Selbstwertgefühl.
Schuldumkehr: Sie drehen Vorwürfe um und machen andere für ihr Leid verantwortlich.
Wut und Aggression: Wenn sie sich kritisiert oder zurückgewiesen fühlen, reagieren sie oft mit übermäßiger Wut oder komplettem Rückzug. Beides machen jegliche Kommunikationsversuche zunichte.
Verdeckter Narzissmus
Verdeckter Narzissmus – Da diese Form noch subtiler ist, bleibt sie oft lange unentdeckt. Der Partner wird durch emotionale Manipulation, Schuldgefühle und Gaslighting klein gehalten. Verdeckte Narzissten erscheinen nach außen hin bescheiden, setzen aber hinter den Kulissen ihre Kontrolle durch. Doch auch sie haben ein tiefes Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung, das sie auf indirekte Weise durch emotionale Manipulation, Schuldgefühle und eine Inszenierung als Opfer durchsetzen.
Oft steht der Partner alleine (wie bei anderen Formen des Narzissmus auch), da niemand im Außen erkennt, was wirklich gespielt wird.
Typische Merkmale des verdeckten Narzissmus:
Inszenieren als Opfer: Sie betonen, wie schwer ihr Leben ist und wie sehr andere ihnen Unrecht tun.
Indirekte Manipulation: Statt offen zu fordern, nutzen sie Schuldgefühle und subtilen Druck, um andere gefügig zu machen.
Perfektionistische Selbstwahrnehmung: Sie halten sich für intelligenter, moralisch überlegen oder tiefgründiger als andere, ohne es direkt zu sagen.
Neid und Missgunst: Sie gönnen anderen kaum Erfolg, auch wenn sie es nicht offen aussprechen.
Unauffällige Kontrolle: Sie manipulieren ihr Umfeld durch Gaslighting, passiv-aggressives Verhalten oder übermäßige Sensibilität.
Der Unterschied zwischen vulnerablen und verdeckten Narzissten
Beide Narzissmusformen sind subtil und schwer zu durchschauen. Der Hauptunterschied liegt darin, wie sie auf Kritik reagieren und welche Strategie sie nutzen, um sich in Beziehungen zu positionieren.
Vulnerable Narzissten suchen aktiv nach Bestätigung und sind sichtbar verletzlich, sie schwanken zwischen dem Bedürfnis nach Anerkennung und tiefen Selbstzweifeln. Ihre Wut und Enttäuschung äußert sich direkter und oft massiv.
Verdeckte Narzissten wirken unauffälliger, sind oft scheinbar bescheiden und subtil manipulativ. Sie kontrollieren über Schuldgefühle und passiv-aggressives Verhalten, anstatt offen nach Anerkennung zu suchen.
Beide Formen haben gemeinsam, dass sie ihre Partner in toxische emotionale Verstrickungen ziehen, aus denen es schwer ist, sich zu lösen.
Warum sind vulnerabler und verdeckter Narzissmus besonders hart für den Partner?
Der Partner eines vulnerablen oder verdeckten Narzissten erlebt eine ständige emotionale Achterbahnfahrt.
Beim vulnerablen Narzissten: Die extreme Empfindlichkeit und emotionale Abhängigkeit führen dazu, dass der Partner sich ständig anpassen muss, um Konflikte zu vermeiden. Es fühlt sich oft an, wie auf Glasscherben zu laufen. Jede Kritik oder auch die eigenen Meinungsäußerung wird als persönlicher Angriff gewertet, und der Partner fühlt sich zunehmend unsicher und machtlos.
Beim verdeckten Narzissten: Hier liegt die Schwierigkeit darin, dass die Manipulation so subtil ist, dass sie lange unbemerkt bleibt. Der Partner wird schleichend klein gemacht, ihm wird das Gefühl gegeben, nicht genug zu sein oder sich mehr anpassen zu müssen, um Liebe zu verdienen. Er wird bis zur Eigenaufgabe verändert, mit der Begründung, nur das Beste für ihn zu wollen. Verdeckte Narzissten kontrollieren oft durch Schuldgefühle, passiv-aggressives Verhalten oder eine ständige Opferrolle. (Ich bin dir nicht wichtig, du sagst immer du tust es und dann passiert nichts…)
In beiden Fällen ist die emotionale Belastung enorm. Die betroffene Person beginnt, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, lebt in Unsicherheit und zweifelt zunehmend an sich selbst. Oft bleibt der Gedanke: „Vielleicht bin ich wirklich das Problem?“ Genau diese Dynamik macht eine Trennung so schwer, außerdem sind die Außeninszenierungen des Narzissten oft so perfekt, dass der Partner sich verteidigen muss, warum er einen solchen Menschen verlassen will.
Die drei Phasen einer narzisstischen Beziehung
Eine Beziehung mit einem Narzissten verläuft meist nach einem bestimmten Muster:
Love Bombing: In der Anfangsphase überschüttet der Narzisst seinen Partner mit Liebe, Aufmerksamkeit und Komplimenten. Der Sex ist toll und alles fühlt sich intensiv und perfekt an – als hätte man endlich den Traumpartner gefunden. In dieser Phase wird der Partner emotional abhängig gemacht. Wenn es später nicht so gut läuft, gibt die Erinnerung an diese Zeit immer wieder Hoffnung, dass es wieder so unglaublich schön wird wie am Anfang.
Abwertung: Nach der idealisierten Anfangsphase beginnt der Narzisst, den Partner systematisch abzuwerten. Kritik, Manipulation, Sarkasmus, Abwertung vor anderen, emotionale Kälte oder sogar offene Angriffe treten auf. Der Partner wird zunehmend verunsichert, sein Selbstwertgefühl leidet. Er versteht nicht, wo diese wundervolle Person ist und versucht sich zu verändern, um wieder diese „Liebe“ wie am Anfang zu spüren.
Entsorgung: Wenn der Partner eigene Bedürfnisse äußert oder sogar durchsetzt, eigene Erfolge hat, die er gerne teilen möchte, wenn er Grenzen setzt oder nicht mehr ausreichend Bewunderung gibt, wird er zunehmend mit emotionaler Kälte, Ignoranz oder offener Abwertung bestraft. In vielen Fällen beginnt der Narzisst, sich eine neue Quelle der Bewunderung zu suchen – sei es in einer Affäre, durch neue Freunde oder durch die nächste intensive Phase mit einem anderen Menschen.
Eine vollständige „Entsorgung“ findet in vielen Beziehungen nicht statt. Stattdessen wird der Partner in einer Art emotionaler Schwebe gehalten: mal mit kleinen Zeichen der Hoffnung, dann wieder mit Distanz und Geringschätzung. Dadurch bleibt das Opfer gefangen und zweifelt an der eigenen Wahrnehmung – ein manipulativer Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Fazit
Was bei Lene als leidenschaftliche, unterstützende Beziehung begann, war zu einem leisen Kampf geworden. Lene hatte sich unbewusst angepasst – zuerst an seine Wünsche, dann an seine Kritik, bis sie irgendwann nicht mehr das Leben führte, das sie liebte. Sie fühlte sich klein, ohne zu wissen, warum.
Vulnerabler und verdeckter Narzissmus sind schwer erkennbare, aber gefährliche Dynamiken in Beziehungen. Freunde und Bekannte merken oft gar nicht, was passiert, denn die Inszenierung des Narzissten nach außen ist perfekt. Wenn du das Gefühl hast, alles aufgegeben zu haben, nicht mehr dein Leben zu leben und kaum noch Freunde zu haben, wenn dein Partner dich mehr kritisiert als unterstützt, dann warte nicht auf ein Wunder. Bitte such das Gespräch mit einem erfahrenen Coach oder Therapeuten.
Warum so viele daran zweifeln oder erst so spät erkennen, dass die Beziehung nicht zu retten ist, liegt oft an der psychischen Erschöpfung und der emotionalen Verwirrung, die Narzissten gezielt erzeugen. Die Opfer werden gezielt so lange destabilisiert, bis sie ihr eigenes Urteilsvermögen infrage stellen und wie so oft, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Vorsicht ist geboten, wenn der narzisstische Partner vorgibt, sich zu verändern, indem er sich Hilfe sucht. Es ist in meiner Welt schon vorgekommen, dass Therapeuten dem Charme des Narzissten verfallen und dadurch die Manipulationstechniken fördern.
Zu Hause erfährt der Partner dann, dass der Narzisst das eigentliche Opfer ist und er, der Partner, sich einfach mehr anstrengen muss.
Abschließende Worte
Als Coach und Beziehungsberaterin stehe ich dir zur Seite, wenn du Fragen hast oder unsicher bist, wie du mit deiner Situation umgehen sollst. Mein Ziel ist es jedoch nicht nur, Lösungen zu finden, sondern vor allem, Bewusstsein zu schaffen und aufzuklären.
Falls du dich in deiner Beziehung unglücklich fühlst, keine Erfüllung mehr spürst oder dich nach echter Liebe sehnst, muss nicht immer Narzissmus die Ursache sein. Doch egal, woran es liegt – du hast das Recht, glücklich zu sein. Manchmal braucht es nur den Mut, hinzusehen und eine Entscheidung für dich selbst zu treffen.
Moderne Frauen auf Partnersuche. Sie sind heute stärker und selbstbewusster als je zuvor und haben klare Erwartungen an eine Beziehung auf Augenhöhe. Doch was können sie tun, um den passenden Partner zu finden?
Es ist 2024 vollkommen normal, sein Glück auf Dating-Plattformen zu versuchen. Damit hat sich Dating seit meiner Jugend in den 80ern stark verändert.
Der Wandel imDating-Verhalten seit den 80ern
Während früher das Schicksal oft zufällige Begegnungen ermöglichte, sei es an der Eisdiele, in der Bar oder beim Tanzen, findet die Partnersuche heute häufig online statt.
Damals war es eine Seltenheit, den Partner über eine Anzeige zu finden, und es galt oft als verpönt. Wir hatten von Anfang an die Gelegenheit, die „Person unseres Interesses“ als Ganzes zu erleben – ihre Körpersprache, ihre Ausstrahlung, ihre Energie. Es war ein spontanes Kennenlernen, das mehr Raum für das echte Erleben des anderen ließ.
Heute zeigt man online oft nur das, was man zeigen möchte, sei es ein vorteilhaftes Foto oder eine kurze Beschreibung. Die Herausforderung besteht darin, über die virtuelle Selbstdarstellung hinaus das echte Wesen des Gegenübers zu erkennen. Dazu kommen noch die Möglichkeiten, sich in den sozialen Medien ein weiteres Bild zu machen, aber es bleibt leblos.
Doch auch wenn die ersten Schritte sich verändert haben, bleibt das Ziel dasselbe:
Wir träumen davon, jemanden zu finden, der wirklich zu uns passt.
Qualitäten, die moderne Frauen in einer Partnerschaft suchen
In einer modernen Partnerschaft zählen heute andere Dinge als die klassische Rollenverteilung. Im Gegenteil sollte die Rollenverteilung sehr flexibel sein.
Damit steht beiden Partner die Möglichkeit offen, sich im Job einzubringen und die Rolle in der Familie auszufüllen. Frauen und Männer wünschen sich eine Partnerschaft, in der die Teamarbeit eine Gleichstellung beider Partner ermöglicht.
Ganz anders als in meiner Jugend, als es noch sehr hierarchisch in Familien zuging.
Werte, die modernen Frauen bei der Partnersuche im Internet wichtig sind
Humor und Leichtigkeit gehören für viele zu den wichtigsten Eigenschaften eines Partners. Ein Mensch, der den Alltag mit einer entspannten und humorvollen Lebenseinstellung bereichert, kann das Leben in vielerlei Hinsicht leichter und schöner machen.
Auch Intelligenz, Freundlichkeit und Empathie sind von zentraler Bedeutung.
Moderne Frauen wünschen sich Männer, die einfühlsam und rücksichtsvoll sind und mit denen eine offene und ehrliche Kommunikation möglich ist. Dazu gehört eine klare Ausdrucksweise und die Fähigkeit, Gedanken und Gefühle zu teilen.
Ich darf hier anmerken, dass manche Männer erst innerhalb der Partnerschaft lernen, wie „Mann“ über Gefühle reden kann. Sie haben es in ihren Herkunftsfamilien aufgrund veralteter Werte oft nicht gebraucht.
Ein Mann sollte selbstbewusste Ambitionen und Ziele haben, jedoch auch die Unabhängigkeit der Partnerin respektiert und ihre Ambitionen unterstützen.
Wünsche und Erwartungen moderner Frauen in Beziehungen
Ein moderner Mann sollte stolz auf die Stärke und Unabhängigkeit seiner Partnerin sein. Frauen suchen Männer, die die Erfolge ihrer Partnerin nicht als Bedrohung sehen, sondern als Quelle der Bewunderung und Unterstützung und als gemeinsamen Erfolg.
Eine Beziehung auf Augenhöhe bedeutet, dass beide Partner als Team arbeiten und die Beziehung nicht als Hierarchie sehen. Es ist wichtig, dass der Mann offen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ist und Konflikte respektvoll und bewusst angehen kann.
Eine gesunde Partnerschaft basiert auf klar kommunizierten Erwartungen.
Viele Frauen haben hohe Ansprüche und Erwartungen, von denen sie sich Erfüllung in ihrer Partnerschaft erhoffen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Erwartungen, die nicht klar kommuniziert werden, unmöglich erfüllt werden können.
Es sollte klare Absprachen geben, deren Einhaltung »Frau« dann auch erwarten darf (Commitments)
Bei unausgesprochenen Erwartungen ist das Drama vorprogrammiert.
Was tun, wenn du glaubst, den Richtigen vor dir zu haben?
Persönliche Tipps von mir, wie ich sie meinem jüngeren Ich heute mitgeben würde
Behandele ihn, wie du eine neue Freundin behandeln würdest: Wenn Menschen sich verlieben, machen die Hormone oft eigenartige Dinge mit ihnen. Versuche, cool zu bleiben. Zeige dich so, wie du bist, ohne den Kontakt zu dir selbst zu verlieren und nimm dir Zeit, den anderen kennenzulernen. Eine neue Freundin rennt auch nicht sofort weg, wenn sie eine deiner kleinen Schwachstellen entdeckt. Die meisten Männer mögen authentische Frauen.
Sei keine Kummertante: Wenn er ständig von seiner Vergangenheit spricht oder negative Erfahrungen mit seiner Ex betont, ist es wichtig, nicht in die Retter-Rolle zu schlüpfen und nicht zu denken, du kannst das für ihn besser machen. Eine Partnerschaft sollte auf Augenhöhe sein, nicht eine Therapie. Also Finger weg, wenn er ein Opfer ist. Er wird über dich genauso reden oder es ist eine Masche.
Halte die Balance zwischen Nähe und Distanz: Gib ihm die Chance, dich zu vermissen und sich anzustrengen. Eine Beziehung ist oft dann besonders spannend, wenn beide sich Raum geben. Männer mögen es, Eroberer zu sein. Wenn es zu schnell geht oder »Frau« bedürftig erscheint, verlieren viele das Interesse. Ein Mann, der zu dir passt, kann Abstand und etwas Zeit aushalten. Du willst einen starken Partner an deiner Seite und du bist eine starke Frau.
Selbstständigkeit und ein erfülltes Leben ohne ihn: Nur wer sein eigenes Leben gut leben kann, bringt diese Energie auch in die Partnerschaft ein. Bedürftigkeit wirkt unattraktiv, während Unabhängigkeit anziehend ist.
Das Verständnis der männlichen Bedürfnisse erleichtert die Partnersuche
Männer sind anders als Frauen. Auch in den Zeiten der Emanzipation. Vieles sind Klischees, aber manches ist auch wahr.
Wenn Frau (in dem Falle ich) in der Anfangszeit darüber nachgrübelte, warum er sich nicht meldet, war er gerade damit beschäftigt, seine Vespa zu reparieren. Das dauerte 6 Std., in denen er im Flow war und nichts anderes dachte. Oder er redet mit einem Freund darüber, sich eine Kettensäge zu kaufen und grübelt in meinem Beisein still und ernsthaft über die Vor- und Nachteile. Ich habe viel hineininterpretiert. Heute weiß ich es besser.
Auch moderne Männer denken selten: „Was sie wohl denkt?“, oder „Warum sie sich heute nicht meldet?“
Und eine verliebte Frau? Wenn du gerade nicht verliebt bist, denk mal daran zurück, wie du dich dann fühlst. Dieses Kribbeln im Bauch haben sicher beide, die Gedanken sind aber meistens grundverschieden.
Lass ihn etwas für dich tun
Männer streben oft nach Anerkennung und Respekt und lieben es, gelobt zu werden. Wenn ein Mann sich für dich einsetzt, schätzt er es, wenn du dies wahrnimmst und positiv anerkennst.
Investieren lassen und die Spannung aufrechterhalten
Männer lieben es, sich um die Frau ihrer Wahl zu bemühen. Ermögliche ihm, sich einzubringen und investiere nicht sofort zu viel von deiner Seite, auch wenn es dir schwerfällt. Männer benötigen manchmal etwas länger, bis sie dich vermissen.
Langsames Tempo bei Intimität
Eine langfristige Partnerschaft entwickelt sich oft in ihrem eigenen Tempo. Eine Phase des gegenseitigen Kennenlernens und Aufbaus von Vertrauen ist wichtig und für eine stabile Beziehung förderlich.
Indem man Intimität nicht sofort zulässt, lässt man Raum für den Aufbau einer echten Verbindung und der Mann hat Zeit für seine Eroberung. Mag altmodisch klingen und die Menschen, mit denen ich geredet habe, sind nicht alle meiner Meinung, aber ich bin mir relativ sicher, dass es oft stimmt.
Das gilt natürlich nicht, wenn keine langfristige Beziehung angestrebt wird. Dann steht der Spaß im Moment im Vordergrund. Durchaus ein Vorteil, eine moderne Frau zu sein.
Eine starke, unabhängige Frau zieht einen ebenso starken Partner an
Indem sie das eigene Leben erfüllt lebt, klare Erwartungen kommuniziert und die Partnerschaft als Teamarbeit sieht, schafft Frau die Grundlage für eine gesunde und erfüllende Beziehung.
Männer und Frauen haben unterschiedliche Bedürfnisse, und indem man sich diese bewusst macht und respektvoll aufeinander eingeht, kann die Liebe langfristig wachsen und gedeihen.
Der Mensch, mit dem du dein Leben teilst, hat mehr Einfluss auf deinen Lebensweg als irgendetwas anderes. Also wähle mit Bedacht.
Mit dem richtigen Partner an deiner Seite verdoppelt sich deine Energie. Falls du einen Energieverlust verspürst, ist es nicht der richtige Partner.
Selbst eine wirklich gute Partnerschaft hat laut Statistik nur 80 % Übereinstimmung und 20 %, die nicht passen. Das ist einfach so und jede Beziehung kennt Themen, die keinen gemeinsamen Nenner finden.
Wichtig ist, dass du bisweilen deinen Filter umstellst und die positiven Dinge in euer Beziehung wieder wahrnimmst. Was am Anfang normal ist, verliert sich nach einigen Monaten, wenn du nicht aufpasst.
Ich bin Eva, Expertin für Beziehungsfragen
Manche der Aussagen in diesem Blog sind Erfahrungswerte und ich freue mich, wenn du mir deine Meinung dazu in den Kommentaren mitteilst.
Conscious Uncoupling-die sanfte Trennung ist ein Weg aus einer Liebe in eine neue Form der Beziehung mit dem gleichen Partner zu kommen.
In unserer heutigen Gesellschaft scheint die Vorstellung zu existieren, dass eine Beziehung/Ehe gleichbedeutend mit Erfolg ist. So seltsam das auch klingen mag, doch wer es schafft sich einen Mann oder eine Frau fürs Leben zu angeln, steigt im Ansehen. So scheint es zumindest.
Ein Paar zu sein, bedeutet finanzielle Sicherheit und soziale Anerkennung. Verheiratet zu sein, ist für die ältere Generation gleichbedeutend mit Familie.
Statt der eigenen Persönlichkeit wird von vielen nach einer Ehe plötzlich nur noch das Paar, als Einheit gesehen. „Lass uns die Müllers mal einladen“ kommen „Jana und Erik auch zum Fest?“, typische Sätze, die dieses Selbstverständnis zeigen.
Freunde und Familie fragen oft nach dem nächsten (oft nervigen) Schritt, wie zum Beispiel nach Kindern und Paare sind auf Partys oft lieber gesehen als Singles.
Bedeutet Trennung zu scheitern?
Wenn ein Paar sich trennt, wird dies oft als Scheitern angesehen, von innen und von außen.
Viele Partner innerhalb einer Beziehung empfinden Scheidung oder Trennung als persönliche Niederlage und versuchen alles, um so eine Situation zu vermeiden.
Das liegt oft an einem veralteten Wertesystem oder an Glaubenssätzen, die Generationen überdauert haben. Mit Liebe hat das leider oft wenig zu tun.
Soziales Stigma plus Trennungsschmerz
Das Ende einer Beziehung ist nicht nur emotional schwierig, sondern auch sozial stigmatisiert.
Das Gefühl, geschieden oder getrennt zu sein, ist oft von Scham begleitet. Dieses soziale Stigma verstärkt den Schmerz, der durch den Verlust der Liebe und den Verlust all der Dinge, die in einer Beziehung Bestandteil des Lebens waren, ohnehin schon entsteht.
Trenn‘ dich doch einfach!
Nur in Filmen reicht eine Nacht mit literweise Eiscreme, oder eine durchzechte Nacht mit Freunden, um sich nach einer Trennung besser zu fühlen.
Die Realität sieht anders aus. Wenn eine Beziehung endet, sind oft jahrelange, bittere Auseinandersetzungen vorausgegangen, insbesondere wenn Kinder involviert sind und gemeinsame Dinge wie ein Haus oder ein gemeinsames Business existiert.
Einfach ist das bestimmt nicht.
Gefühle übernehmen die Kontrolle
Negative Gefühle wie Wut, Trauer und Unsicherheit, Existenzangst, Verzweiflung und Einsamkeit haben sich angestaut und begleiten den Trennungsprozess oft über Jahre hinweg.
Trotz allem trennen sich die beiden nicht, von Liebe keine Spur, aber Aufgeben ist anscheinend oft die letzte Option. Das ist sehr anstrengend.
Unsicherheit, die Angst vor dem sozialen Statusverlust, die Angst davor „alles“ zu verlieren, die Werte von Vater und Mutter zu verletzen, oder auch die Angst als Bösewicht dazustehen, weil der Partner die Opferrolle gut beherrscht – all das sind Gründe, sich nicht zu trennen.
Das eigene Wohlbefinden hat oft keinen Platz in diesem Gedankensalat, somit ist die Chance wieder glücklich zu sein in weite Ferne gerückt.
Was ist das Gegenteil von Liebe?
Hass ist nicht das Gegenteil von Liebe, auch wenn er oft am Ende einer Beziehung auftritt. Hass könnte als eine verzerrte Form von Liebe gesehen werden, weil es immer noch eine starke emotionale Bindung darstellt.
Manchmal hält dieser Hass Jahrzehnte an. Eine schwere Last besonders für heranwachsende Kinder, die darunter leiden, dass ihre Eltern nicht miteinander auskommen.
Trennung geht auch anders
Auch wenn es oft nicht so scheint, es gibt auch liebevolle Wege aus einer beendeten Liebesbeziehung.
Wenn beide Partner wissen, dass es keinen Weg zurück gibt, denn ist „Conscious Uncoupling“ ein guter Weg.
Conscious Uncoupling – Bewusstes sanftes Trennen
Conscious Uncoupling bietet eine respektvolle und großzügige Methode, eine Beziehung zu beenden, ohne sich in zu vielen negativen Emotionen zu verstricken.
Es geht bei „Conscious Uncoupling“ darum, eine Liebesbeziehung bewusst zu beenden und eine neue Art der Beziehung miteinander einzugehen, wie beispielsweise die von liebevollen Eltern, die offen für neue Wege sind.
5 Fragen, über die du dir vorher klar werden darfst
Hier sind die wichtigsten Fragen, die du dir vorab stellen solltest, damit „Conscious Uncoupling“ eine Chance hat:
Willst du die Beziehung wirklich beenden?
Habt ihr bereits über eure Gefühle und Ideen gesprochen?
Habt ihr versucht, fundamentale Probleme in eurer Beziehung anzugehen, ohne Erfolg?
Bist du dir sicher, dass keine Hoffnung mehr besteht, eine gemeinsame Zukunft aufzubauen?
Gibt es einen Grund z.Bsp. Kinder um die Beziehung auf eine andere Ebene zu heben? Eine Alternative wäre zum Beispiel sich nie mehr wiedersehen zu müssen und die Zeit die Wunden heilen zu lassen.
Wenn diese Fragen mit „Ja“ beantwortet werden können, ist es der richtige Moment, um über eine freundschaftliche Trennung nachzudenken.
Falls nur einer der Partner die Trennung will, ist es trotzdem wichtig, die folgenden Schritte durchzugehen.
Gefühle während der Trennung
Im ersten Schritt geht es darum, die Gefühle zu erkennen und sich klarzumachen, welche Gefühle im Moment ausbremsen.
Lass die Gefühle zu und betrachte sie ganz in Ruhe.
Was lösen sie aus? Ist es Zukunftsangst, Scham, Einsamkeit oder Wut? Nimm alles mit, was sie dir bringen.
Wenn du kannst, schau dir die Gefühle von außen an, das nennt man dissoziiert. Das könnte so aussehen: Ich fühle Wut, wie reagiere ich da im Moment drauf? Schreib deine Gedanken dazu auf.
Gefühle sind das, was uns menschlich macht. Sie gehören zu uns, allerdings können sie flüchtig sein und sind nicht unbedingt gekommen, um zu bleiben.
Wo in deinem Körper kannst du das Gefühl spüren?
Kannst du das Gefühl für einen Moment vergessen, indem du an etwas denkst, was dich richtig fröhlich macht?
Du darfst dich richtig mies fühlen oder richtig mordssauer sein. Alles ist ok. Schreib es auf.
Verantwortung übernehmen
Ein wichtiger Schritt im Trennungsprozess ist es, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass man selbst Teil der Trennung ist. Es geht nicht darum, den anderen als alleinigen Schuldigen darzustellen, sondern auch die eigene Rolle im Beziehungsende zu erkennen.
Dieses Zurücktreten aus der Opferrolle macht stark, auch wenn es zunächst schwer erscheint.
Fragen, die du dir in diesem Zusammenhang stellen könntest, sind:
Was verabscheue ich oder was mag ich an meinem Partner nicht und kann es kaum noch ertragen. Warum?
Was ist das schlimmste Gefühl, das ich gerade in mir trage?
Wofür kann ich am Beziehungsende Verantwortung übernehmen?
Was kostet es mich, wenn ich die Verantwortung nicht übernehme und mich selbst zum Opfer mache?
Indem man die Opferrolle verlässt, übernimmt man die Kontrolle über das eigene Leben und verhindert, dass andere Macht über einen erlangen.
Rückblick und Loslassen
Hier geht es darum, sich zu fragen, was einst die Liebe und Anziehung zum Partner ausgemacht hat.
Es ist wichtig, sich zu erinnern, was damals gut war, und zu überlegen, welche negativen Aspekte man loslassen kann, um in der Zukunft eine friedliche und respektvolle Beziehung zu leben.
Gibt es etwas, was der Partner oder die Partnerin gut macht?
Es geht nicht darum, die romantische Liebe wiederzufinden, sondern sich von Groll und Enttäuschungen zu befreien, die auf Dauer zermürben, aber in 5 Jahren keine Wichtigkeit mehr haben. Dadurch wird eine funktionierende Elternbeziehung evtl. ermöglicht.
Welche Liebesmuster führen dich zur Trennung
Was sind deine Liebesmuster und vielleicht erkennst du, woher sie kommen?
Sind es immer ähnliche Typen, in die du dich verliebst?
Reagierst du mit Verhaltensweisen, die immer wieder dazu führen, dass du dem anderen zeigst, dass du ihn nicht brauchst, aus Angst verlassen zu werden?
Schau mal genau hin.
Woran glaubst du, wenn du an Beziehungen denkst und sind diese Glaubenssätze noch hilfreich für dein Leben?
Positives aus vergangenen Beziehungen bewusst machen
Fragen, die man sich stellen darf, sind:
Was hat uns die Beziehung gelehrt?
Welche positiven Aspekte können wir daraus mitnehmen?
Was haben wir gut gemacht?
Vielleicht war der Partner ein großartiger Vater, auch wenn er nicht perfekt war. Oder vielleicht habt ihr gemeinsam ein erfolgreiches Projekt auf die Beine gestellt.
Diese positiven Gedanken können helfen, das Negative zu überwinden und eine neue, respektvolle Beziehung zu gestalten.
Wer willst du sein, wenn du wieder du bist?
Wieder zurück zum individuellen Sein. Das ist manchmal kein leichter Weg. Es lohnt sich darüber nachzudenken, denn auch hieraus entstehen Ideen und Wünsche, was sein könnte.
Darauf basiert dann das, was du tust. Je leuchtender du dir deine Zukunft ausmalst, desto leichter wird es dir fallen, auch in die richtige Richtung zu marschieren.
Finde einen neuen, eigenen Rhythmus für dein Leben.
Kinder in der Trennung
Wenn ihr gemeinsam Eltern seid, ist es umso wichtiger eine Kommunikation zu finden, die frei von Vorwürfen und Anklagen ist.
Sprich wohlwollend und respektvoll von den anderen Partnern, sie sind immer noch die Familie der Kinder und werden immer ein Teil ihres Lebens sein.
Vier Dinge, die Kinder nach einer Trennung bei beiden Eltern spüren sollten
Ich bin willkommen und werde geliebt (so wie ich bin)
Es gibt Platz für mich (mein Bett, mein Zimmer, meine Zahnbürste) Ich bin durch diese Dinge sichtbar, auch wenn ich nicht da bin.
Es gibt Regeln, die mir Sicherheit geben und an die alle sich halten
Wenn etwas nicht gut läuft, weiß ich, wie ich es wiedergutmachen kann
Fazit
Die Entscheidung, sich zu trennen, kann ein befreiender Moment sein.
Eine romantische Beziehung, die nicht für immer hält, ist kein Versagen.
Eine Beziehung bewusst loszulassen, ohne einander zu zerstören, ist eine Möglichkeit, zu wachsen und zu lernen.
Es eröffnet die Chance, mit Freundlichkeit und Großzügigkeit ein Vorbild für die Kinder zu sein und selbst die Leichtigkeit für eine neue Beziehung zu finden.
Ich bin Eva Wippermann – Conscious-Uncoupling ist etwas für dich, wenn du entschlossen bist dich zu trennen, auf eine möglichst sanfte Art.
Sprich mich an. Hier geht es zum ersten Gespräch für 0 €:
Beziehungsberatung und Paartherapie Aus eigener Erfahrung weiß ich: Nichts ist anstrengender, als wenn es zu Hause nicht rund läuft. Wie kann man sich auf die Karriere konzentrieren, wenn die Beziehung nur Drama ist? Gibt es überhaupt einen Partner für mich, der passt? Muss alles immer so schwer sein? Kann es nicht mal rund laufen?
Das sind oft die Fragen, die im Coaching auftauchen.
Entscheiden, mutig verändern, das Leben lieben.
Leicht leben, leicht lieben. Dann kommt die Energie zurück.
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