„Nicht streiten Kinder, lass deinen Bruder in Ruhe, ab in dein Zimmer, komm her mein Schatz…..“. Eine ganz gewöhnliche Alltagssituation mit einem Retter, einem Opfer und einem Täter. Ein kleiner Streit und schon haben wir: „Das Dramadreieck“ – ein Beziehungsmuster. Märchen und Heldensagen werden auch oft nach diesem Schema gebaut: Dornröschen, böse Fee und Prinz. Jeden Tag finden Interaktionen zwischen Menschen statt, in Schulklassen, Familien, unter Freuden und auf der Strasse. Oft entwickelt sich ein Drama im Dreieck. Erfunden hat’s keiner, den Namen Dramadreieck gab ihm der amerikanische Psychologe Stephen Karpmann.
Das Muster findet sich überall wieder. Es beinhaltet 3 Hauptakteure, Retter, Täter und Opfer. Beim ersten Hinsehen scheint die Rolle des Retters die ehrenwerteste zu sein. Ist es nicht gut, dem Schwachen zu helfen und den Bösen eins auszuwischen?
Echte Retter – Wunderbare Alltagshelden
Bevor ich die Rolle des Retters im Dramadreieck beschreibe, möchte ich mich bei den echten Rettern im Leben bedanken. Menschen, die sich selbstlos und spontan für andere einsetzen die Hilfe brauchen. Es gibt gefährliche und beängstigende Situationen, denen keiner gewachsen ist. Danke an alle, die dann mutig genug sind einzugreifen.
Jetzt zum Dramadreieck.
Der Retter im Dramadreieck
Das Dramadreieck entsteht in ganz gewöhnlichen Alltagssituationen: – Drei Personen, eine wird ausfallend oder unangenehm, also zum Schurken. Sofort wird ein anderer aus dem Trio zum Retter, das entfacht den Zorn des „Schurken“ und der wird richtig sauer. Das vermeintliche Opfer hätte sich selbst retten können, der Retter hat ihm oder ihr aber keine Chance gelassen. Jetzt kann es passieren, dass das Opfer sauer auf den Retter ist, der dadurch manchmal selbst zum Opfer wird.
– Schulkinder streiten, die Lehrerin schreitet ein, meint die Situation zu erkennen und bestimmt sofort, wer der Schurke und wer das Opfer ist. Dadurch werden aber die Fronten erst richtig aufgebaut. Keiner mag Petzen und obwohl das Opfer evtl. garnicht selbst zu Lehrerin gegangen ist, wird es von jetzt an von den anderen Kindern als schwach angesehen, evtl. gemobbt. Der oder die, den die Lehrperson als Täter entlarvt hat, wird es in Zukunft schwerer haben das Gegenteil zu beweisen oft nimmt er/sie dann die Rolle an und wird immer schwieriger. Der Retter hat also nur einen flüchtigen Moment für Ruhe gesorgt und die Grundlage für eine Rollenverteilung ist gelegt.
Retter zu sein, ob unter Kollegen, unter Freunden, auf dem Schulhof, als Elternteil mit Geschwistern oder als Lehrer zwischen Schülern sorgt im Dramadreieck nur für ein gutes Gefühl beim Retter selbst.Der Retter verstärkt die hilflose Rolle des Opfers.Er manipuliert, durch das Verteilen der Rollen und durch sein Eingreifen. Die anderen Rollen haben es oft schwer, diese wieder abzulegen. Es passiert auch, daß das Opfer keine Lust hat Opfer zu sein. Es verbündet sich mit dem Angreifer, damit wird der Retter zum Opfer. Rollenverschiebungen innerhalb des Dreiecks sind nicht selten.
Das Opfer im Dramadreieck
Die Opferrolle ist zunächst einfach. Dornröschen wird bedroht und betäubt, ist somit ausser Stande sich zu helfen. Der Beschützer (Retter oder Prinz) springt ein. Das Opfer wird bestärkt in seiner Grundhaltung, dass andere Schuld haben und dass es keinen eigenen Ausweg gibt. Lösungen findet der Retter, Konsequenzen trägt der Täter. Das Opfer wirkt geschwächt, kann aber bei Bedarf die emotionale Karte ausspielen und damit andere manipulieren. „Ich würd ja, ich kann leider nicht. Bitte kümmert euch…“ Opfern geht es darum Aufmerksamkeit, Empathie, Sympathie und Wiedergutmachung zu bekommen. Allerdings verliert diese Person ihre Selbstbestimmtheit und wird abhängig.
Täter, Schurke oder Held im Dramadreieck
Der Täter droht und schüchtert ein. Er oder sie verletzt andere und wird dafür abgestraft oder ermahnt. Er ist stark und er bekommt die volle Aufmerksamkeit. Wenn beim nächsten Mal ein schuldiger gesucht wird richten sich schnell alle Augen auf ihn oder sie. Einmal Täter immer Täter. Da es immer Menschen gibt die den Täter „cool“ finden baut der Täter sich eine eigene Fangemeinde auf. Er wendet sich oft gegen den Retter und nicht selten wird der Retter dann zum Opfer.
Rollen können formen
Wir wurden in einem Seminar gebeten, uns in die jeweiligen Rollen hineinzuversetzen. Spontan dachte ich: „Retter sein mag ich am liebsten, wer ist schon gerne Opfer und böse bin ich nicht.“ Heute weiß ich es besser. Mein Rat an all die, die sich auch gerne spontan in Alltagskonflikte einmischen: Rettet nur, wenn es nicht anders geht, nur wenn wirklich Gefahr besteht! Gebt den anderen die Chance den Konflikt auszutragen, ohne Partei zu ergreifen. Wenn es nicht eure Baustelle ist, haltet euch raus. Ihr nehmt dem Opfer die Chance stark zu werden und sich selbst zu helfen.
Noch einmal möchte ich allerdings klarmachen: Es geht hier nicht um Situationen bei denen Mensch zu Schaden kommen! Sollte das der Fall sein, dann ist es wichtig und richtig zu helfen! Wenn jemand unverschuldet in Gefahr um Leib und Leben gerät, bitte hinschauen und helfen oder Hilfe holen!
Erkennen was ist und aussteigen
Manchmal drängt das Leben uns in die Rollen. Als junge Mutter wollte ich den Retter spielen, um nervende Situationen zu beenden. Meine Töchter wurden dann urplötzlich zu Verschwörern, gegen mich! Intuitiv wollte anscheinend keine die Opferrolle und anstatt Retter zu sein endete ich als Schurke….:-) Kinder sind oft die besten Lehrmeister. Der Trick ist also ein Dramadreieck zu unterbrechen. Wo kein Opfer da kein Drama.Wenn nur eine Partei nicht mitspielt, zerfällt das Konstrukt. Wenn eine Konfliktsituation auftaucht ist es erstmal wichtig zu erkennen, wenn du eine Rolle annimmst oder sie aufgestülpt bekommst. Nicht mitspielen ist die beste Möglichkeit, es nicht eskalieren, bzw. gar nicht stattfinden zu lassen. Zum Drama wird es erst, wenn das Opfer selbstmitleidig und hilfsbedürftig bleibt. Bist du Opfer, steig aus! Entscheide dich dafür, für dich selbst einzustehen. Als Retter kann ich nur raten: Hör auf anderen deine Hilfe aufzudrängen, wenn auch nur eine kleine Chance besteht, dass diese sich selbst helfen können. Falls du der Täter bist, versuch es mit positivem Feedback, positivem Interesse und Wertschätzung. Aus eigener Erfahrung hat es der Täter oft am schwersten auszusteigen, wenn er in diese Rolle ohne sein Zutun manövriert wurde.
Fazit
Im Dramadreieck sind die Rollen oft sehr durchlässig, Aussteigen ist eine gute Konfliktvermeidung. Wenn du die Situation erkennst, weißt du jetzt was passiert und kannst entsprechend handeln. Wissen ist mächtig.
Ich bin Eva, ich bin Coach und Mediator, große Schwester, Mutter, Oma und Freundin. Ich kenne alle Rollen aus eigenem Erleben. Das Wissen über das Dramadreieck hat mir geholfen, manchen schwierigen Situationen das „Drama“ zu nehmen. Ich hoffe es hilft dir auch.
Coaching ist für mich ein Weg verstehen zu lernen, warum manche Dinge das sind, was sie sind. Probier’s aus. Ich freu mich auf dich. Deine Eva
Eigentlich ist es ja logisch, denn wer will schon ein totes Pferd reiten? Da käme eigentlich keiner drauf im „Real Life“? Oder doch? Manchmal ist Loslassen von Menschen, Projekten und Dingen schwer. So viel Zeit und Energie sind schon hineingeflossen und trotzdem, warum nicht noch mal versuchen? Andere reiten doch auch tote Pferde….
Luftsprünge
Loslassen ist nicht leicht
Ich coache viele Menschen, die jahrelang in einem öden Job festhängen und sich nicht trauen, etwas Neues anzufangen. Oder sie trauern einer alten Liebe hinterher, die oft schon tot war, bevor diese Menschen endlich ab – oder ausgestiegen sind. Manche studieren jahrelang etwas, das sie nie studieren wollten und werden einfach nicht fertig. Andere hängen wiederum an Familiensystemen und Werten, die es leider gar nicht mehr gibt. Es gibt noch so unendlich viele Beispiele, in denen Menschen versuchen ein totes Pferd zu reiten. Aber warum ist das so?
Was ist da los? Als Reiter weiß ich ganz genau, wann mein Pferd tot ist. Ich steige ab, stehe wahrscheinlich mit gebrochenem Herzen neben meinem alten Freund, streichle noch einmal den Kopf, mit den weichen Nüstern und weine viele Tränen. Aber ich käme nicht im Traum auf die Idee besseres Futter zu kaufen, oder besser zu reiten oder Tipps von Menschen zu suchen, die auch tote Pferde reiten. Ich mache den Stall nicht gemütlicher und ein neuer Sattel hilft hier auch nicht weiter. Tot ist traurig, aber tot ist eben tot. Da hilft auch nicht, dass ein totes Pferd weniger frisst und billiger ist. Ich habe viele gute Erinnerungen und ich habe viel gelernt aus dem Zusammensein mit meinem Pferdchen und jetzt gehe ich weiter. Ein neues Ziel, mit einem anderen Transportmittel, auf einer neuen Strecke erwarten mich.
Aufgeben oder durchhalten?
Soweit die Theorie. In der Praxis ist loslassen oft gleichgesetzt mit aufgeben und das ist ein unbestimmtes und sehr unbeliebtes Verb, das oft mit vielen Werten verknüpft ist. „Los gib auf!“, ruft der Spieler dem anderen zu und der sagt „Nur über meine Leiche“ und kämpft. Aufgeben wird mit Niederlage gleichgesetzt, mit keinem Durchhaltevermögen und mit Verlust von Zeit und Energie. Aufgeben ist gefühlt für viele wie verlieren, nur kurz vorher. Nur faule, schwache und feige Menschen geben auf! Also setzt dich auf dein totes Pferd und streng dich gefälligst an!
Als Team den Weg gehen.
Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin für Durchhalten, aber für die intelligente Art. Durchhalten hat sehr viel damit zu tun, wie dein Ziel genau ausschaut und wie fit dein Pferdchen ist. Manche Wege sind holprig und steil, aber wenn du unbedingt mit dem Pferd auf den Berg willst, dann finde einen schlauen Weg. Such einen anderen Weg um den Berg herum, das dauert evtl. etwas länger. Wenn du mit Gewalt zum Ziel willst, kommst du am Ende gar nicht an, wenn das Pferd unterwegs tot zusammenbricht. Gönnt euch Pausen, um Kraft zu tanken und um nachzudenken. Strategien überdenken, Sicherheiten einbauen, Energie generieren, all das finde ich in meiner Welt intelligent. Auch wenn du nicht als erster ans Ziel kommst, ist dein Pferd auf jeden Fall noch in guter Verfassung.
Aufgeben und loslassen
Aber manchmal ist das Pferd zu schwach, deine Reitkünste sind schlecht oder es regnet, sodass die Wege abrutschen und gefährlich werden. Wenn du in dem Moment noch genug geistige Achtsamkeit hast, um die richtige Entscheidung zu treffen und umzudrehen, rettest du vielleicht nicht nur dein Leben. Wenn es ein Kampf ist, geht die Achtsamkeit oft verloren, denn kämpfen ist meist reaktiv, solange dein Gegner noch einen starken Siegeswillen hat. Außerdem kostet Kämpfen viel mehr Energie als strategisches Planen. Wenn du also ein Kämpfer bist, dann sei auf jeden Fall einer, der zwischendurch innehält und den kurzen Test macht: Ist meine Aktion zielführend, auf mein großes Ziel ausgerichtet? Oder ist es nur Aktionismus, weil ich Werten hinterherrenne und beweisen will, dass ich auch mit dem toten Gaul ans Ziel komme? Wer sagt denn schon, dass gute Pferde lebendig sein müssen?
Strategie
Wenn es dann wirklich so ist, dass du aufgibst, dann ist das zumindest deine Entscheidung und wiederum das gute Gefühl selbstbestimmt zu handeln. Sagen andere Menschen was anderes? Überleg dir welche Qualifikation sie haben, evtl. reiten sie ja jahrelang ein totes Pferd und haben sich noch ein Zweites zur Unterstützung gekauft.
Aufgeben und loslassen hat manchmal etwas Befreiendes
Wie bei dem Abschied von deinem toten Pferdchen, hat es etwas mit Wehmut und Trauer zu tun, wenn du dich von einer Idee, von einem Traum oder von einer großen Liebe endgültig verabschiedest. Dankbarkeit hilft, denn Dankbarkeit macht Trauer sanfter. Einatmen und ausatmen geht immer und langsam einen Schritt vor den nächsten setzten. Nimm die freigewordene Energie und finde neue Ziele, neue Träume und Wege. Alles was war und ein schönes Gefühl in dir hervorruft, wird dir Kraft geben. Leg los und fang an mit dem wundervollen Rest deines Lebens.
Ich bin Eva, ich bin Coach und ich genieße dieses Leben in vollen Zügen.
(Einatmen und Ausatmen ;-))
Manche Entscheidungen sind nicht einfach, sie sind ungewohnt und bremsen.
Ein Coach ist in solchen Situationen ein guter Gesprächspartner. Manchmal brauch es einen außenstehenden Menschen, der dir andere Fragen stellt, damit der Knoten sich löst.
Schreib mir oder ruf an, ich freue mich, von dir zu hören. Deine Eva
Was du besser nicht sagst: Neulich saß ich im Café und habe einer Mutter zugehört, die sagte zu ihrer Tochter: „Mir reicht es! Wenn du jetzt nicht sofort gute Laune hast, dann…. Ich tue so viel für dich …“ „Gut gesagt“ geht anders. Natürlich kann einer Mutter, die schlechte Laune der Tochter oder des Sohnes einmal mal aufs Gemüt schlagen. Es macht einfach keinen Spaß, mit schlecht gelaunten Menschen den Tag zu verbringen. Die Pubertät ist da auch keine Hilfe.
Wie oft war ich als Mutter sehr irritiert, wenn ich morgens ein nettes Mädchen in die Schule verabschiedet habe und nachmittags jemand ganz Unbekanntes nach Haus kam. Ich habe mir immer eine Hotline gewünscht, bei der ich anrufen kann, um mich über eine falsche (Rück-) Lieferung zu beschweren.
Was du besser nicht sagst
Ich nehme nicht an, dass die besagte Mama mit ihrer Forderung nach fröhlicher Stimmung erfolgreich war. Warum der Teenager schlecht gelaunt war, weiß ich nicht und es ist auch nicht sicher, ob das Mädchen es selbst gewusst hat. Hormone sind oft unkontrollierte Stimmungsmacher, und mit den Eltern spricht man in dem Alter auch nicht so gerne. Zumindest ist das in meiner persönlichen Erfahrung so.
Es gibt ein schönes Kinderbuch, das heißt „Jim ist mies drauf.“ Da wird Jim Panse so oft gefragt, warum er mies drauf ist, bis er dann wirklich so richtig mies drauf ist…. Besser ist es, sich solchen Annahmen zurückhalten. Worte sind mächtig.
Tolles Kinderbuch
Platz 1 – 10 der Sätze, die man besser nicht sagt, wenn man jemanden ehrlich unterstützen möchte ….. und wie es besser geht.
Platz 1: Du musst jetzt gute Laune haben, sofort!
Was als Meditation ganz O. K. ist – hier bitte nicht! Gut gesagt:Ich sehe, dass dich etwas bedrückt (oder dass du gerade nicht so fröhlich bist). Ich weiß nicht, wie schwer das im Moment für dich ist. Ich fühle mich traurig und habe das Bedürfnis dich, (meine Tochter z.Bsp.) zu beschützen. Wenn du willst, können wir gerne mit dir darüber sprechen. Und wenn sie oder er dann lieber nicht sprechen will, ist das auch gut.
Platz 2: Ich will nur dein Bestes!
Das geht gar nicht. Was will der Sprecher denn damit erreichen? Auf jeden Fall hilft es, dem, der nicht so gut gelaunt ist, nicht weiter. Besser wäre: Ich weiß nicht, wie du dich gerade fühlst und war auch noch nicht in so einer Situation. Ich würde dich gerne verstehen, wenn du willst, können wir gerne darüber reden. Und auch hier wieder: Wenn nicht, ist das Angebot nicht angenommen worden. Also erst mal nichts sagen.
Platz 3: Du musst stark sein!
Nein, in manchen Situationen geht das einfach nicht.
Gut gesagt: Es tut mir so leid, dass du auf so ein Problem gestoßen bist. Bitte sag mir, wenn ich dir helfen kann. Oder auch: Darf ich dich morgen anrufen und dich fragen, wie es dir geht?
Platz 4: Ganz beliebt und unnötig: Das habe ich auch schon durchgemacht …
Nein, Erfahrungen anderer helfen den Betroffenen nicht! Also bitte keine eigenen Erlebnisse zum Besten geben. Auch wenn es schwerfällt, einfach Mund halten und bei Bedarf in den Arm nehmen. Besser: Das ist eine besondere Situation, in der du bist und ich kann fühlen, wie schwer das für dich ist. Wir können gerne darüber reden.
Platz 5: Du bist stark, du schaffst das
Da merkt der Betroffene gerade nichts davon. Immer stark sein zu müssen, ist schwer und sei mal ehrlich, ändert sich dadurch das Problem? Wahrscheinlich nicht. Der Angesprochene bekommt signalisiert: Da musst du allein durch. Besser: Ich kann mir nicht vorstellen wie, schwer das für dich ist. Womit kann ich helfen?
Platz 6: Ich würde ja, aber …
Da nach dem „aber“ meistens eine persönliche Geschichte oder eine Ausrede kommt, ist das nicht wirklich gut. Besser: Es tut mir leid, dass ich dir nicht besser helfen kann. Das ist ehrlich und bringt Nähe.
Platz 7: Es könnte schlimmer sein…..
Klar, es ist aber trotzdem scheiße! Außerdem können wir als Außenstehende nicht einschätzen, wie schlimm das wirklich ist. Besser: Ja, es ist echt scheiße. Ich bin da. Kann ich etwas tun, damit es leichter wird?
Platz 8: Es gibt für alles einen Grund.
Kann sein, hilft aber gerade nicht. Das ist so eine Antwort à la Kalenderspruch-Weisheit. Besser: Ich wünschte, ich hätte eine Erklärung, habe ich aber leider gerade nicht. Aber ich bin hier, um dir zuzuhören.
Platz 9: Wenn ich du wäre …
Bist du aber nicht. Also gar keine gute Idee. Solche Aussagen kommen von Selbstdarstellern, hier werden aber Zuhörer gebraucht. Besser ist es, hier gar nichts zu sagen.
Platz 10: Du bist in Schwierigkeiten.
In den meisten Fällen ist das dem Betroffenen bewusst. Besser: Ich sehe, es geht dir nicht so gut. Darf ich dich morgen anrufen? Willst du jetzt darüber sprechen?
Floskeln helfen nicht
Aber Humor kann trotzdem O. K. sein, wenn der andere so ganz tief in seinem Gefühl feststeckt. Wenn sich jemand gesehen oder wahrgenommen und gehört fühlt, und es dann jemand schafft ihn zum Lächeln zu bringen, ändert das sehr schnell das Gefühl. Aber der Grad hier ist schmal, denn ein blöder Spruch bewirkt eher, dass der andere sich nicht ernst genommen fühlt. Generalisierungen helfen auch nicht. Der Link führt zum Artikel.
In meiner Familie gibt es ein „Hangry Syndrom.“ „Hungrig, dadurch unbewusst ärgerlich“. Da hilft es wirklich oft, dem anderen etwas zu essen zu geben und schon wird das Leben leichter.
Ich bin Eva, ich bin Coach und ich denke, dass Worte zwar mächtig sind, aber es ist immer noch besser etwas Falsches zu sagen, als wenn jemand ganz allein in seiner Gedankenwelt festhängt. Manchmal hilft auch ein Stück Schokolade.
„Just talk to your Vision Coach.“ Ich bin für dich da. coaching@evawippermann.com
Ich bin gerade mit meinen Töchtern, deren Partnern, meinem Partner und meinen Enkelkindern im Urlaub. Der Hund ist auch noch dabei, ein verspielter Schäferhund. Italien, es ist warm und schön. Wir haben alles, was wir uns so vorgestellt haben, außer wirklich gemütlichen Betten. Der Plan ist und war, dass jeder das tun kann, was er sich gerade so vorstellt. Kein Gruppenzwang, kein: „Och schade“, einfach vorschlagen und annehmen, was die anderen für Wünsche haben, mitmachen oder eben nicht. Ich glaube, für uns alle ist es ein richtiger Übungsurlaub. Die Charaktere sind unterschiedlich, die Wünsche und Erwartungen auch. Eine Familie hat Kinder, eine einen Hund, jeder hat so seine Ideen.
Viele Menschen viele Optionen
Verschieden sind wir alle …
Wenn man versucht eine Gruppe zu organisieren, dann geht das am einfachsten, wenn man einen Häuptling hat und der ist der „Bestimmer“. Das sorgt nicht immer für Freude und Zustimmung bei den Untertanen, aber zumindest wird etwas entschieden und dann gemacht. Manchmal gibt es eine Meuterei, manchmal auch nicht. In einer Demokratie kann man den Häuptling wählen. Wenn eine Gruppe oder ein Häuptling jedoch versucht, zu demokratisch zu sein, dann führt das mitunter dazu, dass nichts passiert. Jemand ist immer dagegen. In einer Familie gibt es viele kleine Gruppen: Partner versuchen oft, es einander recht zu machen. Kinder machen, was sie wollen, müssen sich mal unterordnen und mal ordnet sich die Gruppe den Kinderwünschen unter. Dann gehen alle plötzlich ins Legoland. Manche Eltern haben viele Ideen, was sie den erwachsenen Kindern Gutes tun können, aber die erwachsenen Kinder haben ganz andere Vorstellungen. Es kann passieren, dass Erwartungen nicht erfüllt und somit zu Enttäuschungen werden. Bestimmer sind in unserer Familie nicht so erfolgreich. Also muss es ohne gehen.
Erwartungen sind fremdbestimmt
Mich fragte einmal eine junge Frau: Darf ich denn gar keine Erwartungen haben? Nun, natürlich darf jeder das. Die Frage ist nur, was ist das Ergebnis von Erwartungen? Erwartungen sind eine denkbar schlechte Option, wenn das Leben selbstbestimmt sein soll. Ich kann sie nicht selbst beeinflussen. Sie sind das, was ich mir von anderen Menschen, vom Wetter, vom Urlaub oder von meinem neuen Auto wünsche. Ob meine Wünsche in Erfüllung gehen, liegt nicht in meiner Hand. Es führt also häufig zu Enttäuschungen. Wenn ich bei meinem Familienurlaub erwarte, dass jeder um 9 Uhr am Frühstückstisch sitzt, dann fange ich den Tag schon damit an, dass das bei acht Personen ein Haufen Erwartungen sind. In meiner Familie ist zwischen 6 und 11 und kein Frühstück, alles an Frühstücksideen dabei. Eine Aussage wie: „Um 9 gibt’s Frühstück!“ kommt nicht gut an. Wenn ich allerdings um 9 Uhr anfange, den Frühstückstisch zu decken und gegen halb 10 gemütlich mit meinem Toast und einem Milchkaffee am Tisch sitze, dann habe ich eine Chance. 80 Prozent meiner Familie wird in der nächsten halben Stunde am Tisch eintreffen. Jetzt habe ich zwei Optionen: Ich freue mich über jeden, der mit am Tisch sitzt oder ich ärgere mich über jeden, der eben nicht dort ist. Was ist wohl die bessere Entscheidung für einen entspannten Urlaubstag?
Erwartungen und unser Einfluss darauf
Wie viel Einfluss habe ich denn? Bei dem Beispiel mit dem Frühstück kannst du kontrollieren, was du vorher einkaufst, was du auf dein Brötchen schmierst, was und wie viel du isst, welchen Kaffee oder Tee du trinkst. Dinge, die du entscheiden und umsetzen kannst, weil sie alle mit dir zu tun haben. Alle Erwartungen, die mit anderen Menschen zu tun haben, weglassen und freuen, wenn es dann doch so läuft, wie du es dir wünschst. Das Leben wird dadurch sehr viel entspannter.
Bedürfnisse überdenken und Erwartungen loslassen
Erwartungen sind Bedürfnisse. Was könnte das Bedürfnis hinter meinen Erwartungen sein? Evtl. versteckt sich hinter dem Wunsch, alle Kinder um 9 Uhr im Urlaub am Frühstückstisch zu sehen, mein Bedürfnis nach Nähe zu meinen Kindern. Pünktlichkeit kann ein alter Wert sein und ich habe das Bedürfnis, dass dieser Wert erfüllt wird. Aber auch der, den ich mir als Bedürfniserfüller wünsche, hat Bedürfnisse, wie: Einmal im Urlaub ausschlafen und keine Termine einhalten müssen. Bedürfnisse prallen aufeinander und haben alle ihre Berechtigung. Der Trick ist aber, die eigenen Bedürfnisse zu kennen.
Wenn ich mir also über meine Bedürfnisse klar werde, kann ich Erwartungen erst einmal loslassen. Evtl. kann ich meine Bedürfnisse formulieren und anderen Menschen als Wunsch mitteilen. Vielleicht habe ich ja Glück? Ich kann mir aber auch überlegen, ob die Bedürfnisse wirklich wichtig sind, oder ob es anderen Wege gibt, sie zu erfüllen.
Leicht
Erwartungen an Familienmitglieder
Unser Urlaub ist übrigens harmonisch und entspannt. Viele von uns sind in der Lage, Wünsche zu äußern und Entscheidungen zu treffen. Die, die sich mit eigenen Entscheidungen schwertun, merken, nachdem andere eine Entscheidung treffen, ob sie die gut finden oder nicht. Manchmal steckt der ein oder andere ein wenig zurück, aber das geht recht gut, wenn man sich mag. Wir haben auch Glück, dass wir manche Erwartungen haben, die sich ergänzen. Es ist ein weiter Weg keine Erwartungen an andere zu haben, aber es tut gut, wenn man sie loslässt. Oft geht es leichter, die Bedürfnisse anderer zu erkennen, als die eigenen. Und dann ist in einer Familie jeder mal dran, und das ist gut so. Liebe und Achtsamkeit für sich selbst und die anderen sind wichtige Werte, nicht nur in einer Familie. Familie und gute Freunde zu haben und mit diesen Menschen zusammen sein zu können, ist ein Geschenk! Dafür bin ich unendlich dankbar.
Ich bin Eva, ich bin Coach und ich ein selbstbestimmtes Leben zu führen macht viele Dinge weniger wichtig. Ich nehme dich gerne an die Hand. Komm einfach mit!
Just talk to your Vision Coach. Eva Wippermann coaching@evawippermann.com
Seitdem ich blogge, also genau seit 9 Wochen, merke ich, dass meine Gedanken durch das Schreiben sehr viel klarer werden. Ich stelle mir vorher Fragen wie: Was will ich mit diesem Artikel erreichen. Was will ich sagen? Was ist genau meine Meinung, zu diesem Thema? Und dann schreibe ich los, veröffentliche, lese nach einigen Tagen den Artikel und…. nicht klar. Okay, ich ändere und versuche es klarer auszudrücken. Manchmal gelingt es mir sogar. 🙂 Dass es mein großer Wunsch ist, verstanden zu werden, wurde mir vor 10 Jahren bewusst. Damals habe ich Dinge, nach der Aussage meiner Familienmitglieder, vielfach wiederholt. Ohne Erfolg, denn anhand der Reaktion war klar: Was ich sagen wollte, wurde eben nicht verstanden oder auf andere Art interpretiert. Der Erfolg einer Kommunikation liegt aber nun mal darin, dass die Aussage vom Empfänger verstanden wird, ansonsten macht sie nicht viel Sinn. Hier begann also meine Suche nach Klarheit.
Die Kunst zu verstehen schafft Klarheit
Vielfach verläuft ein Gespräch so, dass der Gesprächspartner nur darauf wartet, etwas sagen zu dürfen. „Wir hören zu, um zu antworten, nicht um zu verstehen„ (René Borbonus). Es ist wie ein Schlagabtausch. Meine Meinung – deine Meinung – mein Input – dein Input … in den Köpfen formt sich schon die Antwort, noch ehe der andere seinen Satz beendet hat. Manchmal wird der Sprechende unterbrochen, aber: Die gute Erziehung erwartet, dass der Gesprächspartner ausreden darf (manchmal). Dann aber gleich die Reaktion: Die eigene Meinung, das Erlebnis aus meiner Welt. Ich denke viele von uns kennen das. Wir könnten zwar teilweise wiederholen, was der Gesprächspartner gesagt hat, aber oft sind das nur Bruchstücke des Inhalts. Ganz am Anfang des Gesagten, hat irgendetwas unser Hirn getriggert und wir tauchen ab in unsere Welt, wir schauen den Gesprächspartner an, sind jedoch weit weg vom Verstehen seiner Aussage. Ich nenne das ein „Gesprächskoma“ Dann möchte unsere eigene Idee einfach raus. Was aber hat der andere genau gesagt, oder gemeint?
Um ein besseres und auch zeitsparendes Gespräch zu führen, erfordert es Konzentration. Konzentration auf die andere Person. Was genau möchte der andere mir mitteilen? Was ist das Bedürfnis hinter seiner Aussage? Es kann sehr spannend sein, wirklich aktiv zuzuhören. Danach kann ich das Gehörte kurz in meinen Worten zusammenfassen, bevor ich reagiere. Natürlich soll der Alltag jetzt nicht so aussehen: „Deck bitte den Tisch.“ „Ich soll den Tisch decken?“ Das ist auf Dauer echt nervend und klingt eher nach einem Gespräch, bei dem der Gesprächspartner seine Hörgeräte nicht eingeschaltet hat. Aber ein kurzes Statement zur Aussage eines Kommunikationspartners über das, was bei mir angekommen ist, kann klären. Der andere fühlt sich gehört und meine Reaktion hat dann wahrscheinlich auch Bezug zum Gesagten. Das Gespräch macht Sinn und durch Verstehen, habe ich eine Chance verstanden zu werden.
Ganz klare Bedeutungsblasen
Das Wort „Klarheit“ ist in der Sprache des NLP eine Nominalisierung. Ein Wort, das wir zu kennen glauben, von dem wir denken, der andere versteht, wovon wir sprechen. Freundschaft, Liebe, Ehrlichkeit, Glück, Freiheit, Sicherheit, Erfolg, Gut und Böse sind ebenfalls Nominalisierungen. Wir benutzen diese Worte, als ob sie allgemeingültig wären. Leider falsch. Es sind Bedeutungsblasen, in die wir unsere eigenen Werte und Erfahrungen interpretieren. Also schon die Natur des Wortes „Klarheit“ ist unklar. Das fängt ja gut an!
Klar schon, nur Die Welt steht in der Kugel auf dem Kopf. Also doch nicht so klar?
Stell dir mal vor, dein neuer Freund oder deine Freundin sagt, Ehrlichkeit ist für ihn/sie essenziell. Voller Freude sagst du: „Oh ja, für mich auch!“ Und dann fängt er/sie an, alles an dir zu kommentieren. Den Pickel auf deiner Nase, deine wilden Haare am Morgen, deine Zahnpasta im Waschbecken, die Art wie du lachst, wie du isst, wie du redest…. „Aber du sagtest doch, du magst Ehrlichkeit?“ Wie lange, denkst du, dauert die Romantik? Einer Nominalisierung begegnest du am besten mit der Frage: Wie genau lebst du …. oder was genau bedeutet … für dich? Das ist zumindest mal ein Anfang.
Weniger Klarheit hilft, um die Menge an Informationen zu erfassen
Wir haben unendlich viele Eindrücke, die tagtäglich auf uns einprasseln. Wir würden wahrscheinlich gar nicht hinterherkommen, wenn wir alles, was um uns passiert, in Worte fassen müssten. Also bedienen wir uns verschiedener Vereinfachungen: Auslassung, Verallgemeinerungen, Verzerrungen. Wir haben etwas gelernt und wenden es auf ähnliche Situationen an. Ein Satz wie „Die Ampel ist rot“, bedeutet für die meisten Autofahrer, dass sie anhalten. Die Erklärung haben wir früher mal geliefert, bei den 1-3-jährigen, aber danach mussten jede Mutter oder der Beifahrer nur noch sagen: „Die Ampel ist rot!“ und die richtige Reaktion kommt. Oder wir lassen etwas aus: „Es ist zu teuer, das kaufe ich nicht“…. Womit genau „es“ verglichen und als zu teuer eingestuft wurde, erfahren wir selten, interessiert uns auch manchmal nicht. Verzerrungen und Verallgemeinerungen findet man im Satz „Mich mag keiner!“… „Doch ich mag dich“, „Das mein ich doch nicht“…? Oder „Ich kann das nicht, ich kann ihn nicht ansprechen“, was genau meinst du damit? Spricht er eine andere Sprache oder kann er nicht sprechen oder kannst du nicht sprechen? Wenn wir auf unsere Sprache achten, stellen wir fest: Vieles scheint im Moment klar, ist es aber nicht.
Die Ampel ist rot.
Oft glauben wir aus der Situation heraus zu verstehen, was der andere meint und wir fragen gar nicht erst, ob wir recht haben. Wir erleben das Gesagte aus unserer eigenen Erfahrungslandschaft und da ist es klar.
Um zu verstehen, warum wir uns oft so schwertun einander zu verstehen, ist das Bild, dass wir in einer Insel leben sehr hilfreich. In der Insel, weil wir sie nicht verlassen können. Ich stelle mir diese Insel schon fast wie ein schwimmendes Insel-U-Boot vor. Alles, was wir lernen und erleben, gehört auf unsere Insel. Wir sehen die Welt aus unserer Inselsicht. Dort sind wir sicher und kennen jeden Baum und jeden Strauch. Wir wissen, welche Farbe der Sand hat und wie hoch unsere Bäume sind. Aber wir haben auch unsere Geheimnisse und sagen nicht alles, was sich im Inneren befindet.
Manchmal treffen wir auf eine andere Insel und wir docken an ….. anderer Sand, andere Bäume, andere Lebensrhythmen. So ungefähr geht es uns mit jedem Menschen, den wir treffen. Manchmal kann es sein, dass einige Dinge gleich scheinen. Das kann schön sein und wir fühlen uns zu Hause. Tatsache ist aber, jede Insel ist anders, wunderbar und einzig. Wir können näher hinsehen und uns die andere Insel auch in Teilen vertraut machen. Dann wird uns oft einiges, was auf der anderen Insel passiert, klarer.
Die Trennung von Fakten und Meinungen
Klarheit ist nicht gleich Wahrheit. Aber wenn ich mich auf die Suche nach Fakten mache und nur diese lese, dann bin ich doch klar? Wichtig ist, woher kommen die Fakten, sind die Quellen seriös? Ich glaube, die Antwort ist: „Ich habe keine Ahnung.“ Wir haben gerade durch Covid gelernt, dass Fakten nicht gleich Fakten sind. Es ist schwer, zu entscheiden, wer seriös ist. Eine gute Idee, in meiner Welt, scheint zu sein, erst einmal nichts zu sagen und zuzugeben, dass ich nichts weiß. Dann muss ich (hoffentlich) auch nicht diskutieren, was weder ich noch der andere weiß. Ich gebe also mir und anderen Menschen die Chance, erst mal selbst zu denken!
Schaltet man das Internet oder andere Medien ein, dann ist es kaum möglich selbst einen eigenen Gedanken zu fassen. In Echtzeit bekommen wir nach jedem Ereignis sofort viele verschiedene Deutungen, Interpretationen und Meinungen geliefert. Diese sind oft getarnt als Fakten. Wir können uns dann eine Meinung aussuchen, wie bei einem Multiple-Choice-Test. Etwas weniger Berieselung und mehr eigenes Denken sind für mich sehr hilfreich, um mir meine Meinung zu bilden.
Ist Klarheit möglich?
Als Fazit für mich habe ich also festgestellt, ich kann in meinem Kopf aus meiner Sicht, in meiner Welt eine gewisse Klarheit für mich schaffen. Zumindest für den Moment. Ich kann üben, mehr zuzuhören, um andere besser zu verstehen. Doch die allumfassende „Jeder weiß, wovon ich rede und ich verstehe alles Klarheit“, die gibt es nicht, das ist eine Illusion. Dafür sind wir Menschen zu verschieden, die Menge der Informationsflut ist zu groß, die Sprache zu komplex. Aber ich kann meine Welt für mich so gestalten, dass mein Ziel mir klar vor Augen steht, der Weg dahin bekannt ist und ich mir klar darüber bin, worauf ich selbst Einfluss habe. Es ist ein großartiges Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Nicht immer kann ein anderer Inselbewohner diese nachvollziehen, muss er ja nicht. Und ich selbst versuche flexibel zu bleiben, damit ich mit Neuem vertraut werde und mir auch neue Dinge klar werden.
Ich bin Eva, ich bin Coach. Auf der Suche nach Klarheit habe ich festgestellt, dass sie nur eine Momentaufnahme ist. Meine eigene Momentaufnahme.
Eine Anleitung schreiben, wie man jemand kennenlernt, einen Partner, eine Partnerin findet, ist das nicht etwas gewagt?
München ist die Stadt mit den meisten Singles in Deutschland, habe ich mal gehört, keine Ahnung, ob das stimmt. Wenn da so viele Menschen single sind, sollte es ja nicht so schwer sein, jemanden für die Zweisamkeit kennenzulernen? Aber so einfach ist das wohl nicht. Single sein ist für den einen eine gewollte Entscheidung und für den anderen eine tägliche Herausforderung. In der Pandemie sind viele Menschen einsam, nicht nur Singles. Andere wären echt gerne mal allein – „Auch mal was länger“, wenn ich unbekannt zitieren darf, nach monatelangem Lockdown, Homeoffice und Kontaktbeschränkung. Der eine liebt und feiert die eigene Freiheit, der andere ist froh, dass er das Leben mit jemandem teilen darf. Kurz, es gibt in allen Formen des Zusammenseins positive und negative Seiten und eine Anleitung: „Wie werde ich ihn los in 30 Tagen“ findet sicher auch Leser. 😉
So wie du bist, bist du richtig und besonders. Du brauchst niemanden, der dich komplett macht. Klar gibt es tolle Menschen, mit denen das Leben viel Spaß macht und das Leben mit einem besonderen Menschen zu teilen, ist etwas sehr Schönes. Aber Partnerschaft hat nicht nur etwas mit Paarsamkeit zu tun. Wenn du Freude und Bekannte hast, die dich mögen, dann „kannst“ du Partnerschaft. Trotzdem also hier und jetzt: Eine Anleitung, wie du jemanden finden kannst, der zu dir passt.
Die Anleitung: Wie finde ich einen Partner, eine Partnerin?
Fang bei dir selbst an.
Gib dir die Anerkennung, die du verdienst
Zufriedene Menschen sind anziehend, unzufriedene weniger. Die meisten Menschen sind keine Superhelden. Leider gaukeln uns soziale Medien oft das Gegenteil vor. Doch fast alle diese tollen Menschen haben außer auf den Bildern auch kein Dauergrinsen im Gesicht. Wirklich nicht, ich kenne einige. Sie nehmen zu, wenn sie Schokolade essen und müssen dafür sorgen, dass die Wäsche gewaschen wird, die Winterreifen gewechselt sind und die Stromrechnung bezahlt wird. Alltagshelden sind wir alle. Deshalb lass uns die kleinen Erfolge feiern. Schau mal von außen auf deinen Tag, so, als würdest du eine liebe Freundin oder einen Freund beobachten. Auf diese Art und Weise ist es einfacher zu erkennen, was du alles täglich schaffst.
Was kannst du für deinen eigenen Erfolg tun? Bist du ein guter Bäcker oder Koch? Dann feier das Ergebnis. Du kannst auch jeden Tag 10 km walken oder die Tochter von deinen Freunden aus ihrem Schrei-Flash herausholen, vielleicht kannst du gut nähen, oder schreiben oder du besuchst deine Oma und machst sie für ein paar Stunden glücklich. Es gibt so viele kleine Dinge, die besonders sind und die meisten machen auch noch Spaß. Ob die Buchhaltung im Job oder der das Beseitigen des Chaos im Keller, alles muss gemacht werden und wenn es getan ist, dann ist das ein Erfolg! Erfolg ist die Summe kleiner Dinge und nicht immer eine große Sache und es verdient die Anerkennung der Zufriedenheit. Zufriedene Menschen sind anziehend und w
enn du lernst, mit dir selbst zufrieden zu sein, dann strahlst du das auch aus.
Sport, genug Schlaf und gesundes Essen machen glücklich und schön
Was wir essen, beeinflusst, wie gut wir uns fühlen. Kopfschmerzen zum Beispiel können durch verschiedene Lebensmittel ausgelöst werden. Wenn es dir also oft nicht gutgeht, lohnt es sich zu beobachten, was du an Energie zu dir nimmst. Viele Menschen haben heute die absurdesten Allergien und die Lebensqualität kann um einiges besser werden, wenn man sich damit auseinandersetzt. Genug Schlaf sorgt für gute Laune und für gute Haut und ein strahlendes Aussehen. Wer ausgeschlafen ist, fühlt sich gut und leicht. Wenn du nicht ausreichend und tief schläfst, siehst du müde und energielos aus. Es gibt Möglichkeiten, die Qualität deines Schlafs zu verbessern. Sprich mich gerne darauf an. Bewegung erzeugt die Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin. Das Stresshormon Cortisol kann man ebenfalls damit senken. Kurz: Bewegung macht uns positiver, zufriedener und glücklich. Das sieht man! Versuch also häufiger Bewegung in deinen Wochenplan zu integrieren und wenn möglich an einem Ort, an dem auch andere Menschen sind. Denn wir sind nun mal soziale Wesen und es geht ja hier darum, andere Menschen kennenzulernen. Außerdem bekommt man durch Sport eine bessere Haltung und mehr Spannung im Körper. Das macht attraktiv! Und jemand, der ausgeschlafen ist, aufrecht und stolz läuft und auch noch lächelt, wird eher angesprochen. Zufriedenheit und Selbstbewusstsein sind regelrechte Magnete. Also sorg gut für dich.
Vision oder Zukunftsidee
Wer willst du sein, wenn du dein Ziel erreicht hast und in einer glücklichen Partnerschaft bist? Es geht um dich. Es geht nicht darum, wie der Traummann oder die Traumfrau aussehen könnte, oder was sie oder er für einen Beruf hat. Es geht darum, wer du bist und wer du in der Partnerschaft sein willst. Wie willst du Partnerschaft leben, was ist dir wichtig? Wo willst du leben, was tust du und was macht dich glücklich? Willst du reisen oder ein Haus bauen, willst du Familie oder lieber einen Hund? Welche Hobbys willst du gerne weiterhin machen? Wo lebst du? Mit wem? Hast du Haustiere? Lebst du auf dem Dorf oder in der Stadt? Was tust du in deiner Freizeit? Willst du dich sozial oder sportlich engagieren? Was zeichnet dich aus? Magst du es lieber gemütlich zu Hause oder bist du ein Partylöwe? Nimm dir die Zeit und schau in die Zukunft. Welches Bild von dir kannst du sehen und was bringt dich zum Lächeln? Das ist deine Zielvision. Mach sie richtig schön, farbenfroh und lebendig. Je mehr du weißt, wer du sein willst und was du tun möchtest, desto eher findest du auch jemanden, der zu dir passt.
Theoretisch ist es nicht wichtig, wie er oder sie aussieht. Daher brauchst du dir darüber keine Gedanken zu machen. Die meisten von uns fühlen sich von bestimmten Dingen angezogen. Ein offenes Lächeln, schöne Augen, rundlich oder schlank, groß oder klein, dunkel oder hell, ein knackiger Po oder schöne Oberarme, lange Haare oder kurze – wir wissen intuitiv oft, was wir mögen, aber wer sich optisch zu genau festlegt, beschränkt sich in den Möglichkeiten. Sei offen und du hast mehr Möglichkeiten und evtl. viele schöne Überraschungen vor dir.
Platz schaffen
Platz schaffen, hat was mit Aufräumen zu tun. Genauso ist es gemeint. Wenn du keinen Platz in deiner Wohnung für jemand anderen hast, dann kommt auch keiner. Stell dir vor, du lernst jemanden kennen, er lädt dich nach Hause ein und im Singlebett liegt noch der Teddybär, der Esstisch hat nur einen Stuhl und die Schränke quellen über. Würdest du bleiben? Mach Platz und gib jemandem die Chance, sich bei dir wohlzufühlen. Überleg dir auch, dass der andere in seinem eigenen Leben ebenfalls Angewohnheiten hat, die er nicht für dich aufgeben wird. Auch das braucht Platz. Sei offen und überleg dir, womit du leben kannst.
Inhale the Future, exhale the past!
Platz schaffen und Aufräumen, beinhaltet auch die Vergangenheit. Hier ist Loslassen das Zauberwort. Gibt es noch einen anderen Partner, den du nicht vergessen kannst? Sei ehrlich, wer möchte schon gerne als Ersatz dienen. Gibt es Dinge, die du in deiner Vergangenheit mit einem anderen Menschen geteilt hast und denen du hinterhertrauerst? Loslassen! Der Sportwagen, das Luxushaus, die Nobelrestaurants…. wie wichtig ist dir das? Was wichtig ist, darf bleiben, aber der Kerl mit dem alten Schlafbulli und dem Bunsenbrennerkocher passt dann eventuell nicht so richtig in dein Leben.
Aktiv werden!
Es geht um dich, selbst wenn ich mich wiederhole! Was machst du gerne? Wo gehst du gerne hin? In welche Art von Restaurants, Bars, Sportevents? Bist du eher ein aktiver Outdoormensch oder ein Kopfmensch, der am liebsten mit einem Buch in der Ecke kuschelt? Überleg dir, was du gerne machst, und genau da gehst du hin. Beim Fußball gibt es viele Männer, und im Reitsport viele Frauen, aber kannst du mit diesem Sport den Rest deines Lebens leben? Wenn du allergisch gegen Pferde bist, ist es nicht wirklich sinnvoll, das Reiten anzufangen. Wenn dir laut singende und Bier trinkende Fußballfans eher suspekt sind, dann besser kein Fußballclub!
Die Freiheit kommt für mich aus Island!
Das Gleiche zu machen wie bisher, ist auch nicht unbedingt zielführend, denn dann passiert auch meistens nichts Neues. Finde ein neues Hobby, bei dem du Menschen triffst, die mögen, was du magst. Gemeinsame Interessen sind ein Grundbaustein für Beziehungen. Das trifft auf sicher 80 % der glücklichen Paare zu und auch viele Freundschaften haben ihre Basis im gemeinsamen Hobby.
Single Reisen, Segeltouren auf einem Segelboot mit mehreren noch unbekannten Personen, ein neuer Buchclub, Paddelclub, selbst Bridge und Escape-Rooms … es gibt so vieles, was man tun kann, um mit neuen netten Menschen in Kontakt zu kommen. Sei aktiv. Vom Sofa aus oder vor dem Computer ist es schwerer. Es gibt aber auch im Computer hilfreiche Seiten wie „Neu in deiner Stadt“ oder Radfans oder Nachbarschaftsseiten. Es gibt wirklich viele Möglichkeiten, um nette Menschen kennenzulernen. Auch wenn es nicht direkt der neue Partner ist, eine tolle neue Freundin oder ein Freund sind genauso spannend und die kennen auch wieder Menschen.
Online-Dating?
Natürlich gibt es auch noch das Internet. Es ist erstaunlich, wie viele Plattformen es gibt, um jemanden kennenzulernen. Ich kenne einige glückliche Paare, die sich so kennengelernt haben. Wichtig ist hier: Sei ehrlich. Du bist toll so, wie du bist und du willst schließlich auch, dass man dich mag und nicht dein erfundenes ICH. Schau dir auch die Plattform an. Für welche Art der Beziehung steht sie und ist das auch dein Weg? Falls du ein Inserat aufgeben möchtest, überleg dir, welche Menschen was lesen. Evtl. rentiert sich die Frankfurter Allgemeine mehr als das „Hintertupfinger Wochenblatt“. Dein klar definiertes Ziel ist ein Partner oder eine Partnerin, der oder die zu dir passt. Also, was liest du? … und da inserierst du.
… also ist es nun gewagt, diese Anleitung zu schreiben?
Nein, ich denke nicht. Menschen, die sich selbst mögen und die authentisch und selbstbewusst auftreten, haben Ausstrahlung und Anziehungskraft. Zu wissen, wohin man selbst will, also eine klare Zielsetzung, ist auch bei der Partnersuche die Grundlage. Wenn du bewusst an den für dich interessanten Orten aktiv wirst, lernst du sicher Menschen kennen und vielleicht ist der Traumpartner dabei.
Ich bin Eva, ich bin Life-Coach für Lebensvisionäre.
Meinen Partner habe ich 18.000 km von zu Hause gefunden. Nicht jeder muss dafür so weit reisen. 😉 Ich wünsche dir viel Erfolg!
Sei einfach nur du selbst. Du bist wunderbar. Und wenn du Unterstützung brauchst:
Beziehungsberatung und Paartherapie Aus eigener Erfahrung weiß ich: Nichts ist anstrengender, als wenn es zu Hause nicht rund läuft. Wie kann man sich auf die Karriere konzentrieren, wenn die Beziehung nur Drama ist? Gibt es überhaupt einen Partner für mich, der passt? Muss alles immer so schwer sein? Kann es nicht mal rund laufen?
Das sind oft die Fragen, die im Coaching auftauchen.
Entscheiden, mutig verändern, das Leben lieben.
Leicht leben, leicht lieben. Dann kommt die Energie zurück.
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