„Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab.“ 


Ein altes Sprichwort der Dakota-Indianer, zumindest stand das in der Zeitschrift Happy Way, die mich zu diesem Text inspiriert hat.

Eigentlich ist es ja logisch, denn wer will schon ein totes Pferd reiten? Da käme eigentlich keiner drauf im „Real Life“? Oder doch? Manchmal ist Loslassen von Menschen, Projekten und Dingen schwer. So viel Zeit und Energie sind schon hineingeflossen und trotzdem, warum nicht noch mal versuchen? Andere reiten doch auch tote Pferde…. 

 

Luftsprünge

Loslassen ist nicht leicht 

Ich coache viele Menschen, die jahrelang in einem öden Job festhängen und sich nicht trauen, etwas Neues anzufangen. Oder sie trauern einer alten Liebe hinterher, die oft schon tot war, bevor diese Menschen endlich ab – oder ausgestiegen sind. Manche studieren jahrelang etwas, das sie nie studieren wollten und werden einfach nicht fertig. Andere hängen wiederum an Familiensystemen und Werten, die es leider gar nicht mehr gibt. Es gibt noch so unendlich viele Beispiele, in denen Menschen versuchen ein totes Pferd zu reiten. Aber warum ist das so?

 

Was ist da los? Als Reiter weiß ich ganz genau, wann mein Pferd tot ist. Ich steige ab, stehe wahrscheinlich mit gebrochenem Herzen neben meinem alten Freund, streichle noch einmal den Kopf, mit den weichen Nüstern und weine viele Tränen. Aber ich käme nicht im Traum auf die Idee besseres Futter zu kaufen, oder besser zu reiten oder Tipps von Menschen zu suchen, die auch tote Pferde reiten. Ich mache den Stall nicht gemütlicher und ein neuer Sattel hilft hier auch nicht weiter. Tot ist traurig, aber tot ist eben tot. Da hilft auch nicht, dass ein totes Pferd weniger frisst und billiger ist.
Ich habe viele gute Erinnerungen und ich habe viel gelernt aus dem Zusammensein mit meinem Pferdchen und jetzt gehe ich weiter. Ein neues Ziel, mit einem anderen Transportmittel, auf einer neuen Strecke erwarten mich.

 

Aufgeben oder durchhalten? 

Soweit die Theorie. In der Praxis ist loslassen oft gleichgesetzt mit aufgeben und das ist ein unbestimmtes und sehr unbeliebtes Verb, das oft mit vielen Werten verknüpft ist. „Los gib auf!“, ruft der Spieler dem anderen zu und der sagt „Nur über meine Leiche“ und kämpft. Aufgeben wird mit Niederlage gleichgesetzt, mit keinem Durchhaltevermögen und mit Verlust von Zeit und Energie. Aufgeben ist gefühlt für viele wie verlieren, nur kurz vorher. Nur faule, schwache und feige Menschen geben auf! Also setzt dich auf dein totes Pferd und streng dich gefälligst an! 

Als Team den Weg gehen.

Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin für Durchhalten, aber für die intelligente Art. Durchhalten hat sehr viel damit zu tun, wie dein Ziel genau ausschaut und wie fit dein Pferdchen ist.  Manche Wege sind holprig und steil, aber wenn du unbedingt mit dem Pferd auf den Berg willst, dann finde einen schlauen Weg. Such einen anderen Weg um den Berg herum, das dauert evtl. etwas länger. Wenn du mit Gewalt zum Ziel willst, kommst du am Ende gar nicht an, wenn das Pferd unterwegs tot zusammenbricht. Gönnt euch Pausen, um Kraft zu tanken und um nachzudenken. Strategien überdenken, Sicherheiten einbauen, Energie generieren, all das finde ich in meiner Welt intelligent. Auch wenn du nicht als erster ans Ziel kommst, ist dein Pferd auf jeden Fall noch in guter Verfassung.

 

Aufgeben und loslassen

Aber manchmal ist das Pferd zu schwach, deine Reitkünste sind schlecht oder es regnet, sodass die Wege abrutschen und gefährlich werden. Wenn du in dem Moment noch genug geistige Achtsamkeit hast, um die richtige Entscheidung zu treffen und umzudrehen, rettest du vielleicht nicht nur dein Leben. Wenn es ein Kampf ist, geht die Achtsamkeit oft verloren, denn kämpfen ist meist reaktiv, solange dein Gegner noch einen starken Siegeswillen hat. Außerdem kostet Kämpfen viel mehr Energie als strategisches Planen. Wenn du also ein Kämpfer bist, dann sei auf jeden Fall einer, der zwischendurch innehält und den kurzen Test macht: Ist meine Aktion zielführend, auf mein großes Ziel ausgerichtet? Oder ist es nur Aktionismus, weil ich Werten hinterherrenne und beweisen will, dass ich auch mit dem toten Gaul ans Ziel komme? Wer sagt denn schon, dass gute Pferde lebendig sein müssen? 

Strategie

Wenn es dann wirklich so ist, dass du aufgibst, dann ist das zumindest deine Entscheidung und wiederum das gute Gefühl selbstbestimmt zu handeln. Sagen andere Menschen was anderes? Überleg dir welche Qualifikation sie haben, evtl. reiten sie ja jahrelang ein totes Pferd und haben sich noch ein Zweites zur Unterstützung gekauft. 

 

Aufgeben und loslassen hat manchmal etwas Befreiendes 

Wie bei dem Abschied von deinem toten Pferdchen, hat es etwas mit Wehmut und Trauer zu tun, wenn du dich von einer Idee, von einem Traum oder von einer großen Liebe endgültig verabschiedest. Dankbarkeit hilft, denn Dankbarkeit macht Trauer sanfter. Einatmen und ausatmen geht immer und langsam einen Schritt vor den nächsten setzten. Nimm die freigewordene Energie und finde neue Ziele, neue Träume und Wege. Alles was war und ein schönes Gefühl in dir hervorruft, wird dir Kraft geben. Leg los und fang an mit dem wundervollen Rest deines Lebens. 

 

Ich bin Eva, ich bin Coach und ich genieße dieses Leben in vollen Zügen.

(Einatmen und Ausatmen  ;-)) 

 

Manche Entscheidungen sind nicht einfach, sie sind ungewohnt und bremsen.

Ein Coach ist in solchen Situationen ein guter Gesprächspartner. Manchmal brauch es einen außenstehenden Menschen, der dir andere Fragen stellt, damit der Knoten sich löst.

Schreib mir oder ruf an, ich freue mich, von dir zu hören.
Deine Eva 

 

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