Gaslighting ist eine psychologische Manipulationstaktik, bei der eine Person gezielt versucht, das Selbstvertrauen und die Wahrnehmung einer anderen Person zu untergraben, um selbst als Retter oder als starke Person dazustehen. Das geschieht durch Lügen, Verzerrung der Realität, Abwertung von Gefühlen und das Streuen von Zweifeln. Jemand versucht, den anderen an der eigenen Wahrnehmung, seinem Gedächtnis oder seinem Verstand zweifeln zu lassen. Ziel ist es, die betroffene Person in eine Position der Abhängigkeit zu drängen.
Der Begriff kommt aus einem alten Theaterstück und Film, in dem ein Mann seine Frau glauben lässt, dass sie verrückt wird, indem er die Gaslampen im Haus dunkler macht und behauptet, sie bilde sich das nur ein.
Sarahs Zweifel, eine Geschichte aus dem Leben
Meine Klientin Sarah ist eine kluge, selbstbewusste Frau, Anfang 30. Sie hatte einen tollen Job, enge Freunde und ein aktives Leben – bis sie Daniel kennenlernte. Am Anfang war er charmant, aufmerksam und gab ihr das Gefühl, die wichtigste Person in seinem Leben zu sein. Doch nach ein paar Monaten begann sich etwas zu verändern. Eines Abends hatten sie eine Verabredung. Er rief 30 Minuten nach der Verabredung an, um abzusagen. Sie hatte sich schön gemacht und wartete schon auf ihn. Okay, es kann passieren, dass ein wichtiger Termin dazwischenkommt. Ein weiteres Mal kam er pünktlich nach Hause, hatte aber plötzlich keine Lust. Wieder stand sie in ihrem schicken Outfit in der Küche und schob eine Pizza in den Ofen. Das passierte noch einige Male in ähnlicher Form. Immer kurzfristig immer eine Ausrede. Als Sarah ihn darauf ansprach, schaute er sie erstaunt an:
„Du übertreibst, das ist doch erst einmal passiert und du hast mich schon öfter falsch verstanden.“ Sarah runzelte die Stirn. Sie ist sich sicher, sie hatte ihn richtig verstanden. Jedes Mal. Aber Daniel lachte nur: „Du legst in letzter Zeit wirklich oft Dinge auf die Goldwaage. Vielleicht solltest du weniger Stress haben?“ Sarah fühlte sich plötzlich unsicher. War sie wirklich überempfindlich?
Allmählich gab es immer mehr solche Situationen. Sie sprach ihn auf eine Bemerkung an, die sie verletzt hatte, aber er winkte ab. Sarah begann an sich zu zweifeln. Vielleicht hatte Daniel recht? Sie zog sich immer mehr zurück, begann ihre eigenen Gefühle infrage zu stellen und entschuldigte sich ständig – für Dinge, die sie gar nicht falsch gemacht hatte.
Eines Tages erzählte sie ihrer besten Freundin Lisa von den ständigen Missverständnissen mit Daniel. Lisa hörte ihr lange zu und fragte dann: „Hast du mal darüber nachgedacht, dass nicht du das Problem bist, sondern er?“ Sarah hatte das noch nie so gesehen. Sie fing an, zurückzudenken und buchte sich ein Coaching, um mit einer neutralen Person zu sprechen, denn Daniel sagte ja immer wieder, dass Lisa etwas gegen ihn hätte. Im Gespräch wurde ihr bewusst, dass Daniel jedes Mal, wenn sie ihm etwas vorhielt, den Spieß umdrehte. Er machte sie zum Problem, obwohl sein Verhalten der Auslöser war.
Nach einigen Monaten entschied sie sich, Daniel zu verlassen. Die Trennung war nicht leicht, denn er versuchte alles, um sie zu halten. Selbst ihre Mutter meinte, sie wäre zu empfindlich, er wäre doch ein Traummann.
Doch je mehr Abstand sie gewann, desto klarer wurde ihr, dass sie nicht verrückt war – sondern manipuliert wurde.
Warum gaslighten Menschen? Was haben sie davon?
Durch diese subtile Manipulation haben in ihrer Welt
Macht über die Gefühle des anderen
Sie gehen jeder Kritik aus dem Weg, da die andere Person sich selbst infrage stellt.
Sie haben ein gutes Selbstbild – denn sie werden zum Retter, zum Helfer und bekommen durch ihre bewusste Selbstdarstellung Rückendeckung vom Umfeld
Manipulative Sicherheit – sie bestimmen, was wahr ist
Woran erkennst du Gaslighting?
An Sarahs Geschichte kannst du schon erkennen, wie subtil sich Gaslighting zeigt.
Du lernst jemanden kennen, der dich mit Charme und Aufmerksamkeit umgarnt. Irgendwann beginnst du dich zu fragen, ob zwischen euch etwas nicht stimmt. Du fragst deine Freunde und die meisten sind sie begeistert von deinem Partner, und dadurch bist du hinterher noch verwirrter als zuvor. Denn offenbar sieht niemand das, was du siehst. Alle finden den Menschen an deiner Seite großartig. Und du fragst dich so langsam, ob das Problem vielleicht bei dir liegt. Du bist offenbar die einzige Person, die es so sieht. Das ist die Tücke von Gaslighting.
Schau genau hin. Folgende Punkte sollten dich aufmerksam machen:
Infrage stellen deiner Zurechnungsfähigkeit: „Du verstehst immer alles falsch.“ (Du hast es doch auch vorher geschafft, andere Menschen klar zu verstehen. Trau dir selbst.)
Herunterspielen von deinen Gefühlen: „Stell dich nicht so an.“ (Vertrau deinen Gefühlen, beobachte deine Gedanken dahinter, denn Gefühle haben immer eine Berechtigung.)
In-den-Mund-Legen von Aussagen: „Doch, das hast du genau so gesagt!“ Aber du weißt genau, das stimmt nicht. (Wenn dir das immer wieder passiert, und das nur mit dieser Person, dann liegt es nicht an dir.)
Liebesbekundungen mit Kleinmachen: „Sei froh, dass du mich hast.“ „Dein Ex war eine solche Lusche.“ (Selbsterhebung)
Verwirrung stiften: Gegenstände verlegen, Türen nicht zuschließen, das Auto umparken. (Alles schon gesehen.)
Schuldumkehr mit Aussagen wie: „Das ist nicht mein Problem.“ Oder: „Hättest du halt was gesagt.“ (Du hast es in Wirklichkeit immer wieder angesprochen …)
Kritik und Abwertung: „Du bist immer so dramatisch.“
Sarkastisch abwerten und als Witz tarnen: „Bist du sicher, dass du das dieses Mal endlich hinbekommst?“
Ignorieren von Leiden: „Wir sind doch glücklich.“ Dein Unbehagen wird als unwichtig abgetan.
Der Vorwurf fehlender Zufriedenheit: „Du bist zu anspruchsvoll.“
Über andere dir nahe Menschen lästern: „Das sind keine richtigen Freunde, die kommen nur, wenn sie was wollen.“
Wenn du dich in der Beziehung nicht gut fühlst, nimm dich ernst! Beziehungen sollen dir mehr Energie geben, nicht Energie rauben. Auch wenn du schon länger mit deinem Partner zusammen bist, ist so etwas wie in den genannten Punkten nicht okay.
Gaslighting kann jedem passieren
Egal, wie klug, stark oder reflektiert Menschen sind – wenn wir lieben, vertrauen oder bewundern, sind wir offen und lassen andere nah an unser Innerstes heran. Genau das nutzen manipulative Menschen aus. Gaslighting kann wirklich jedem passieren. Junge Frauen in Beziehungen, beim Daten, Männer, Kolleginnen und Kollegen, Mütter, Väter, Töchter, Vorgesetzte oder Freundinnen können betroffen sein – im Job, in der Familie, im Freundeskreis oder in der Partnerschaft.
Gaslighting geschieht oft leise, charmant verpackt und ohne lautes Drama. Kleine gemeine Manipulation. Genau deshalb erkennt man es oft erst zu spät. Entscheidend ist: Wenn du dich ständig falsch fühlst, dir selbst nicht mehr traust oder dein Bauchgefühl unterdrückst, dich ständig entschuldigst, ohne zu wissen, warum eigentlich, dann ist etwas faul. Wenn du dich fragst, wo deine Energie und deine Fröhlichkeit plötzlich hin sind, dann lohnt es sich, genau hinzuschauen. Sei dein eigener Retter und glaube deinen Gefühlen.
Gaslighting ist kein Zeichen von deiner Schwäche – sondern ein Hinweis darauf, dass etwas falsch ist und du dir endlich darüber bewusst wirst.
Das Drama der Illusion
Es ist so schwer zu verstehen, dass alles nur Taktik sein soll und manche Menschen leben jahrelang mit der Hoffnung, dass alles wieder so, wie am Anfang wird. Die große Liebe, das Hochgefühl, das fast zu schön war, um wahr zu sein. Die romantischen Momente, die Vertrautheit.
Ganz plötzlich wird der Traumprinz zum Frosch und du bist verwirrt. Du willst es nicht wahrhaben: Es war doch deine Lovestory, dein Traum, der endlich wahr geworden ist! „Das kann doch nicht sein!“ Das Gefühl, geliebt zu werden, war so schön.
Oft merkt es dein Umfeld auch nicht, denn er oder sie spielt die Rolle so gut und die Verwirrspiele finden hinter der Tür statt. Unsichtbar für die anderen. Die sehen den Traummann, die Superfrau und dann wird es richtig hart, denn du zweifelst an dir und nicht an ihm oder ihr.
Wichtig ist: Schau auf das, was wirklich passiert – nicht auf das, was du dir wünschst.
Fazit
Gaslighting ist eine subtile, aber zerstörerische Form der Manipulation. Und der erste Schritt, um sich zu schützen, ist zu erkennen, dass es passiert.
Glaub an deine Gefühle. Kein anderer kennt dich so gut, wie du dich kennst. Wenn es dir nicht gutgeht, such dir Hilfe evtl. außerhalb des Freundeskreises oder sprich mit einem Coach, Beziehungsberater oder Psychotherapeuten. Häufig findet Gaslighting auch im Jobumfeld statt.
Meine Klientin Sarah gibt es übrigens wirklich, ich habe nur den Namen verändert. Ihre Geschichte ist heute eine ganz andere. Sie ist wieder ein fröhlicher Mensch in einer Beziehung, die sie aufblühen lässt.
Ich berate Menschen, die ihr Leben wieder mit einem Lächeln leben wollen. Wenn du das Gefühl hast, jemand manipuliert dich und du brauchst mehr Klarheit, lass uns reden.
Ghosting ist ein Phänomen, bei dem eine Person plötzlich und ohne Erklärung den Kontakt abbricht.
Ghosting kann von Menschen jeden Alters und Geschlechts ausgehen. Die Effekte sind oft schmerzlich, da Betroffene im Unklaren gelassen werden und sich oft abgelehnt fühlen. Die Gründe fürs Ghosting sind vielfältig: von Konfliktvermeidung hin zu mangelndem Interesse.
Wenn jemand verschwindet, der dir die Welt versprochen hat
Als meine Coachee Hanna diesen Mann traf, war es wie ein Traum. Sie lernten sich in einem gemütlichen Café kennen, und es funkte sofort. Er lud sie in ein kleines, charmantes Restaurant ein, wo sie stundenlang lachten und sich tief in die Augen sahen.
Jeder Moment mit ihm schien perfekt, und sie war überzeugt, dass er der Mann ihres Lebens sein könnte.
Ihre Treffen wurden schnell intensiver, und sie verbrachten wundervolle, intime Momente zusammen. Doch dann, nach vier traumhaften Dates, war er plötzlich verschwunden. Keine Nachricht, keine Erklärung.
Sie wusste nicht, wo er wohnte, und in der großen Stadt war er wie vom Erdboden verschluckt.
Er hatte sich aus allen Netzwerken abgemeldet, und sie blieb mit vielen Fragen und einem gebrochenen Herzen zurück.
Die psychologischen Effekte von Ghosting
Wenn ein Mensch, wie es bei Hanna passiert ist, ohne Ankündigung oder Erklärung den Kontakt abbricht, nennt man das Ghosting. Kein Rückruf, keine Nachricht, kein Abschied.
Besonders im Online-Dating ist das heute leider keine Seltenheit.
Wer geghostet wird, erlebt Verunsicherung, Enttäuschung und Selbstzweifel. Fragen wie „Was habe ich falsch gemacht?“, „Bin ich nicht schön genug?“, „Bin ich nicht sexy genug?“, kreisen im Kopf.
Viele Betroffene zweifeln an ihrem Selbstwert, suchen nach Erklärungen, die nicht zu finden sind. Sie leiden oft unter heftigem Liebeskummer, obwohl sie nur in einen Geist verliebt waren, denn den wirklichen Menschen haben sie ja nie gekannt.
Die Unklarheit schmerzt mehr als ein klares Nein, und die daraus resultierende Unsicherheit und das Fehlen von Antworten können auch Misstrauen in zukünftige Beziehungen fördern.
Ghosting kann eine Menge emotionalen Stress und Angst auslösen. Es ist ein sehr unfairer Abschied.
Die Psychologie hinter dem Ghosten
Menschen ghosten oft aus Angst vor Konflikten oder emotionaler Überforderung.
Selbst attraktive und scheinbar selbstbewusste Menschen können Bindungsängste haben. Sie fürchten, dass sie den Erwartungen nicht gerecht werden oder die Kontrolle verlieren.
Manchmal resultiert Ghosting aus dem Bedürfnis nach Freiheit und Unabhängigkeit, insbesondere wenn jemand merkt, dass die Beziehung ernster wird.
Mangelndes Bewusstsein oder fehlende Reife, um mit schwierigen Gefühlen oder Situationen umzugehen, sind oft die Auslöser.
Ghosten sagt viel über den, der es tut: Unsicherheit, Angst vor Nähe oder den Wunsch, sich nicht verletzlich zu zeigen.
Ghosting hat nichts mit dem Wert der Person zu tun, die geghostet wird. Es ist ein Spiegel der emotionalen Baustellen des Ghosters. Es ist feige und zeigt emotionaler Unreife.
Typische Ghoster-Typen
Bindungsängstliche: Sie fürchten Kontrolle und Verlust der Freiheit. Sobald es ernst wird, ziehen sie sich zurück.
Liebessüchtige: Sie sind abhängig vom Verliebtheits-Kick. Sobald der Alltag kommt, flacht das Interesse ab. Ghosting ist ihre Exit-Strategie.
Fremdgänger: Sie wollen nur das Abenteuer, nicht die Konsequenzen. Wer emotional nicht verfügbar ist, ghostet oft nach dem Kick.
Narzissten: Sie brauchen Aufmerksamkeit, aber keine echte Nähe. Ghosting ist für sie ein Machtspiel. Sie verschwinden, weil sie es können und ihnen die Empathie für den anderen fehlt.
Konfliktvermeider: Ihnen fehlt der Mut, ein ehrliches Nein auszusprechen. Sie wählen den bequemsten Ausweg: verschwinden.
Warnsignale erkennen: Hinweise, die auf Ghosting hindeuten können
Unverbindliche Kommunikation („Mal sehen“, „Schauen wir spontan“)
Kein Interesse am Alltag oder sozialen Umfeld des anderen
Zögerliches Verhalten bei Verbindlichkeit (z. B. kein konkretes Date, keine Einladung zu Freunden oder das Gefühl, Freunden aus dem Weg gehen zu wollen.)
Wenig Offenheit über die eigene Vergangenheit oder Wohnsituation, keine Adresse
Häufige Erwähnung von „Freiheit“ oder „Unabhängigkeit“
Ghosting im Online-Dating-Kontext
Online-Dating macht Ghosting einfacher. Die Anonymität, die Vielzahl an Profilen, das Fehlen echter sozialer Konsequenzen. Viele Menschen sehen Dates nur noch als Option, als Beweis, wie toll sie sind und dass sie könnten, wenn sie wollten. Es sind immer seltener echte, bewusste Begegnungen. Wertschätzung bleibt auf der Strecke.
10 Tipps für ein nettes und klares Dating, um Ghosting vorzubeugen
Sei klar in dem, was du suchst (Yes und No-go-Liste schreiben)
Stelle offene Fragen über Beziehungsvorstellungen. Ehrliche Absichten klar formulieren hilft immer.
Tausche Adressen und Familiensituation aus. Spätestens ab dem dritten Date sollten solche Themen kein Tabu sein.
Frag nach dem sozialen Umfeld, nach Hobbys und Freunden, sei interessiert. Normalerweise reden Menschen gerne über sich.
Beobachte, ob die Person verbindlich ist und sei es selbst auch.
Wenn du immer Zeit haben sollst, wenn er oder sie Zeit hat, es umgekehrt aber nie funktioniert, dann ist etwas faul. Sprich früh über das, was dir wichtig ist. Unklare Werte sind die größten Stolpersteine in Beziehungen.
Achte auf das Verhalten, nicht nur auf die Worte und bleib emphatisch. Der andere ist auch ein Mensch mit Gefühlen.
Nimm dir Zeit, wenn du einen festen Partner suchst, was gut ist, bleibt.
Sag klar, was du brauchst und hör hin, was dir der andere sagt. Passt das?
Sprich über Konflikte, ihr könnt beide daraus lernen.
Geh, wenn dir etwas komisch vorkommt, es wird nicht besser, aber sprich es aus. Ghosting ist keine faire Option. Sei respektvoll.
3 hilfreiche Strategien für Menschen, die geghostet wurden
Langsam angehen lassen: Bau Vertrauen auf. Nimm dir Zeit, beobachte, wie konsistent jemand ist. Echte Beziehung braucht Tiefe, keine Eile.
Wert auf das Umfeld legen: Schlage vor, Freund:innen oder Familie kennenzulernen. Wer es ernst meint, zeigt dich gerne.
Konkrete Daten austauschen: Telefonnummer, Adresse, Instagram. Wer sich entzieht, hat meist etwas zu verbergen. Frag nach, ohne misstrauisch zu sein.
Wenn das Herz bricht: Was du nach dem Ghosting tun kannst
Hanna kam mit gebrochenem Herzen zu mir. Sie hatte geweint, gezweifelt, gehofft – und immer wieder nach Antworten gesucht, die es nicht gab. Gemeinsam haben wir ihre Gefühle zugelassen und ausgehalten. Wir haben geredet, manchmal geschwiegen, und irgendwann kam eine gesunde, befreiende Wut.
Sie schrieb einen Abschiedsbrief, in dem sie all ihre Trauer und Wut herausließ – jedes ungeklärte Warum, jedes verlorene Gefühl. Diesen Brief hat sie dann in einen Fluss geworfen, als Symbol dafür, dass sie ihn loslässt. Manche verbrennen ihn, manche zerreißen ihn – wichtig ist nur: Er bleibt nicht bei dir.
Dann hat sie alle Nachrichten gelöscht. Jeden Chat, jedes Bild. Es tat weh, aber es war notwendig. Denn sie hat erkannt: Sie ist mehr wert als ein Mensch, der nicht einmal den Mut hat, sich zu verabschieden.
Danach machte sie sich eine Liste mit allem, was ihr guttut. Statt weiter über ihn zu reden und im Schmerz zu bleiben, plante sie mit ihren Freundinnen ein gemeinsames Frauenwochenende – lachen, tanzen, das Leben feiern.
Sie entschied sich bewusst, das Online-Dating eine Weile zu pausieren und sich wieder auf das zu konzentrieren, was ihr wirklich Freude macht.
Da sie sich einen sportlichen Partner wünscht, trat sie einer gemischten Laufgruppe bei – eine Umgebung, in der sie Menschen mit ähnlichen Interessen trifft.
Auch im Coaching werden wir weiter daran arbeiten, was ihr wirklich wichtig ist – nicht nur in der Liebe, sondern im Leben. Und ich bin mir sicher: Für Hanna gibt es bald einen Mann, der bleibt. Einen Mann, der sie sieht, wertschätzt und liebt – so, wie sie es verdient hat.
Fazit
Ghosting kann tiefe Wunden hinterlassen, doch du bist nicht allein, es ist schon vielen passiert und es tut immer weh.
Je mehr du dich selbst kennst und wertschätzt, desto klarer erkennst du, wer es wirklich ernst mit dir meint.
Schau hin, setzte Grenzen und lass dich nur wirklich ein, wenn die Beziehung dir guttut.
Lass Ghosting nicht zu einem Trauma werden. Wenn dich eine Erfahrung belastet, sprich mit jemandem, der dich versteht.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen, Du bist liebenswert und da draußen gibt es jemanden, der gerne bei dir bleibt. Versprochen.
Leicht leben – leicht lieben. Komm, lass uns eine Lösung finden.
Kennst du den Google Navigator? Wie gut, wenn du weißt, wo du bist, wo du hinwillst und wie du dorthin kommst. Aber stell dir vor, du lädst dir den Stadtplan von Rom runter und stehst gerade mitten in Berlin. Dann bringt dir selbst die beste Karte wenig.
Genauso ist es mit der sogenannten Love Map. Sie ist die innere Landkarte deines Partners – seine Gefühle, Träume, Ängste, Vorlieben, Abneigungen, Sehnsüchte, Werte. Viele Paare glauben, sie kennen sich gut. Doch im Laufe der Jahre verändern wir uns. Und wenn wir nicht immer wieder neugierig nachfragen, laufen wir mit einem alten Stadtplan herum – einer, der nicht mehr aktuell ist.
Er geht zum Rugby, ich zum Yoga. Er schaut YouTube-Videos über Vespas, ich lese Bücher über Partnerschaften. Unsere Gespräche? Kurz, oberflächlich, praktisch. „Wann kommst du heim?“, „Was essen wir?“, „Wer bringt das Kind zum Training?“
Doch Liebe braucht mehr als Organisation. Sie braucht emotionale Nähe. Und die entsteht, wenn wir uns wirklich für den anderen interessieren.
Wie nah seid ihr euch wirklich?
Die Frage: „Wie gut kennst du deinen Partner wirklich?“, klingt simpel. Ist sie aber nicht. Sie ist ein Beziehungsturbo – wenn du sie ernst nimmst.
Denn es geht nicht darum, den Lieblingswein oder das Passwort zu kennen. Sondern um:
Seine größte Sehnsucht,
ihre geheimen Ängste,
das, was ihn morgens wirklich motiviert,
oder woran sie glaubt, wenn alles ins Wanken gerät.
Viele Paare leben nebeneinander. Nicht aus Böswilligkeit. Sondern, weil der Alltag laut ist und das Fragen leise wird. Es gibt so viel zu tun, da fehlt es oft an Zeit. Doch die kann man sich einbauen und das ist wichtig.
Das Gute ist: Es ist nie zu spät, die Landkarte zu aktualisieren.
Love-Map Fragen können eine intensive Verbindung aufbauen.
Zuhören gehört natürlich auch dazu, und es zeigt, wie wichtig der Partner dir ist.
Also erst mal reden lassen, bevor du mit deiner Antwort loslegst. Das ist wichtig! Vielleicht kannst du dann sogar noch eine Frage nachlegen.
Stell dir vor, ihr seid bei einem Glas Wein auf dem Balkon. Eine Kerze und sonst gibt es nichts, was stört. Kein Handy, kein Netflix. Nur ihr zwei. Anstatt über den Job oder die Kinder zu reden, fragst du:
„Was steht noch auf deiner Reiseliste?“
„Was würdest du auf nicht auf eine einsame Insel mitnehmen?“
„Was würdest du gerne öfter tun?“
„Wenn Geld keine Rolle spielt: Was wäre dann anders?“
„Was ist deine schönste Kindheitserinnerung?“
„Was darf in deinem Leben nie wieder passieren?“
Diese Gespräche sind wie Goldadern. Du weißt nie, was du entdeckst – aber sie bringen Tiefe, Vertrauen, Verbindung.
Love-Map mit Humor geht noch leichter
Manchmal hilft es, spielerisch einzusteigen:
„Wenn du eine Superkraft hättest, welche wäre das?“
„Was ist dein peinlichster Moment?“
„Mit wem würdest du gerne für einen Tag im Leben tauschen?“
„Gibt es eine geheime Leidenschaft, von der kaum jemand weiß?“
Humor öffnet Herzen. Und wer lacht, lässt mehr von sich sehen.
Warum eine Love-Map?
Weil Beziehung sonst irgendwann nur noch Koexistenz ist. Weil man sich verlieren kann, obwohl man im gleichen Haus lebt. Und weil das Gefühl, gesehen und gemeint zu sein, ein menschliches Grundbedürfnis ist. Deshalb ist es wichtig, die Landkarte des anderen zu erkunden.
Liebe braucht Interesse. Und das beginnt mit einer einfachen Entscheidung:
Ich möchte dich (wieder) besser kennenlernen.
Fazit: Deine Love Map ist ein lebendiges Dokument
Sie verändert sich mit jedem Jahr, mit jeder Erfahrung, mit jedem Gespräch. Und wenn du dranbleibst, dann bleibst du auch im Herzen deines Partners.
PDF zum Download: 30 Fragen für eure Love Map
Ich habe dir eine kleine Fragenliste zusammengestellt, die du dir als PDF herunterladen kannst. Für den nächsten Spaziergang, das Frühstück im Bett oder die Fahrt in den Urlaub.
Narzissmus tritt in vielen Formen auf und beeinflusst Beziehungen auf unterschiedliche Weise. Während einige Narzissten offensichtlicher nach Macht und Anerkennung streben (grandioser Narzissmus), agieren andere subtiler und sind schwerer zu erkennen. In diesem Artikel konzentriere ich mich auf zwei weniger offensichtliche, aber oft besonders zerstörerische Narzissmusformen in Beziehungen: den vulnerablen und den verdeckten Narzissmus. Beide wirken leise und unauffällig, doch für ihre Partner bedeutet die Beziehung meist eine schleichende emotionale Erschöpfung und Abhängigkeit.
Aus dem Coaching: Eine Geschichte, die so oder ähnlich passiert ist
Lene war eine erfolgreiche Immobilienunternehmerin, leidenschaftliche Reiterin und engagierte sich nebenbei in einem internationalen Frauenclub. Sie liebte ihr Leben – ihre Arbeit, die Pferde und den Austausch mit inspirierenden Frauen auf der ganzen Welt. Als sie ihren neuen Partner kennenlernte, schien er von ihr und ihrem Leben fasziniert zu sein. Er bewunderte ihren Erfolg, ihre Energie und fand es großartig, dass sie sich sozial engagierte. Sogar ihre Liebe zu Pferden teilte er – oder tat zumindest so. Lene war im siebten Himmel.
Doch mit der Zeit veränderte sich sein Verhalten. Zunächst waren es kleine Kommentare: Die Pferde würden stinken, sie sei ständig unterwegs, er hätte gerne mehr Zeit mit ihr. Er schlug vor, doch lieber gemeinsam Golf zu spielen – das sei gut für sein Business und eine gemeinsame Aktivität. Anfangs nahm Lene seine Wünsche ernst, suchte Kompromisse. Doch was als liebevolle Anregung begann, wurde immer mehr zur subtilen Kritik.
Ihre Freundinnen mochte er nicht. Er ließ durchblicken, dass er sich nicht wohlfühle, wenn sie bei ihnen zu Hause waren. „Sie sind doch alle ein bisschen oberflächlich, oder?“, meinte er einmal beiläufig. Anna hatte immer öfter das Gefühl sich für sein Verhalten entschuldigen zu müssen und sie war oft den Tränen nahe. Es war ihr peinlich und sie lud die Frauen immer seltener ein.
Irgendwann sprach sie kaum noch über ihren Job, weil seine Begeisterung einer unterschwelligen Eifersucht gewichen war. Ihr Erfolg schien ihn zu stören, auch wenn er das nie direkt sagte. Immer wieder brachte er Sätze wie: „Es geht doch nicht nur um Leistung im Leben“ oder „Glaubst du nicht, du solltest es mal ruhiger angehen?“ „Ist dein Chef hinter dir her?“ Lene spürte, dass ihre Arbeit zur Belastung für die Beziehung wurde.
Der Wendepunkt kam, als er begann, ihr Hobby infrage zu stellen. Reiten sei nichts für Frauen in ihrem Alter, sie mache sich damit lächerlich. Und überhaupt – die Pferde würden das Haus und ihre Kleidung mit diesem unangenehmen Geruch überziehen. Sie wollte keine Diskussionen mehr, verzichtete immer öfter auf das Reiten, bis sie schließlich ihre Reitbeteiligung aufgab. Von der spritzigen, energiegeladenen Lene war nichts mehr übrig und die Beziehung wurde dadurch nicht besser.
Vulnerabler Narzissmus
Vulnerabler Narzissmus ist besonders belastend für Partner, da der vulnerabel-narzisstische Mensch sich als Opfer inszeniert und hochsensibel auf Kritik reagiert. Der Partner fühlt sich dauerhaft verantwortlich für die Gefühle des Narzissten und wird durch emotionale Abhängigkeit gefesselt. Vulnerabler Narzissmus ist oft schwer zu erkennen. Diese Menschen wirken manchmal unsicher, empfindlich und verletzlich, haben aber im Inneren ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und Kontrolle. Kritik wird als tiefe persönliche Kränkung empfunden, und das Gegenüber erlebt häufig emotionale Manipulation, Schuldzuweisungen und unerwartete Wutausbrüche.
Typische Merkmale des vulnerablen Narzissmus:
Hohe Empfindlichkeit gegenüber Kritik: Selbst harmlose Bemerkungen werden als tiefgehende Kränkung empfunden.
Starke emotionale Abhängigkeit: Sie brauchen ständige Bestätigung, um sich wertvoll zu fühlen.
Übertriebene Selbstzweifel: Trotz des Wunsches nach Bewunderung haben sie oft ein schwankendes Selbstwertgefühl.
Schuldumkehr: Sie drehen Vorwürfe um und machen andere für ihr Leid verantwortlich.
Wut und Aggression: Wenn sie sich kritisiert oder zurückgewiesen fühlen, reagieren sie oft mit übermäßiger Wut oder komplettem Rückzug. Beides machen jegliche Kommunikationsversuche zunichte.
Verdeckter Narzissmus
Verdeckter Narzissmus – Da diese Form noch subtiler ist, bleibt sie oft lange unentdeckt. Der Partner wird durch emotionale Manipulation, Schuldgefühle und Gaslighting klein gehalten. Verdeckte Narzissten erscheinen nach außen hin bescheiden, setzen aber hinter den Kulissen ihre Kontrolle durch. Doch auch sie haben ein tiefes Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung, das sie auf indirekte Weise durch emotionale Manipulation, Schuldgefühle und eine Inszenierung als Opfer durchsetzen.
Oft steht der Partner alleine (wie bei anderen Formen des Narzissmus auch), da niemand im Außen erkennt, was wirklich gespielt wird.
Typische Merkmale des verdeckten Narzissmus:
Inszenieren als Opfer: Sie betonen, wie schwer ihr Leben ist und wie sehr andere ihnen Unrecht tun.
Indirekte Manipulation: Statt offen zu fordern, nutzen sie Schuldgefühle und subtilen Druck, um andere gefügig zu machen.
Perfektionistische Selbstwahrnehmung: Sie halten sich für intelligenter, moralisch überlegen oder tiefgründiger als andere, ohne es direkt zu sagen.
Neid und Missgunst: Sie gönnen anderen kaum Erfolg, auch wenn sie es nicht offen aussprechen.
Unauffällige Kontrolle: Sie manipulieren ihr Umfeld durch Gaslighting, passiv-aggressives Verhalten oder übermäßige Sensibilität.
Der Unterschied zwischen vulnerablen und verdeckten Narzissten
Beide Narzissmusformen sind subtil und schwer zu durchschauen. Der Hauptunterschied liegt darin, wie sie auf Kritik reagieren und welche Strategie sie nutzen, um sich in Beziehungen zu positionieren.
Vulnerable Narzissten suchen aktiv nach Bestätigung und sind sichtbar verletzlich, sie schwanken zwischen dem Bedürfnis nach Anerkennung und tiefen Selbstzweifeln. Ihre Wut und Enttäuschung äußert sich direkter und oft massiv.
Verdeckte Narzissten wirken unauffälliger, sind oft scheinbar bescheiden und subtil manipulativ. Sie kontrollieren über Schuldgefühle und passiv-aggressives Verhalten, anstatt offen nach Anerkennung zu suchen.
Beide Formen haben gemeinsam, dass sie ihre Partner in toxische emotionale Verstrickungen ziehen, aus denen es schwer ist, sich zu lösen.
Warum sind vulnerabler und verdeckter Narzissmus besonders hart für den Partner?
Der Partner eines vulnerablen oder verdeckten Narzissten erlebt eine ständige emotionale Achterbahnfahrt.
Beim vulnerablen Narzissten: Die extreme Empfindlichkeit und emotionale Abhängigkeit führen dazu, dass der Partner sich ständig anpassen muss, um Konflikte zu vermeiden. Es fühlt sich oft an, wie auf Glasscherben zu laufen. Jede Kritik oder auch die eigenen Meinungsäußerung wird als persönlicher Angriff gewertet, und der Partner fühlt sich zunehmend unsicher und machtlos.
Beim verdeckten Narzissten: Hier liegt die Schwierigkeit darin, dass die Manipulation so subtil ist, dass sie lange unbemerkt bleibt. Der Partner wird schleichend klein gemacht, ihm wird das Gefühl gegeben, nicht genug zu sein oder sich mehr anpassen zu müssen, um Liebe zu verdienen. Er wird bis zur Eigenaufgabe verändert, mit der Begründung, nur das Beste für ihn zu wollen. Verdeckte Narzissten kontrollieren oft durch Schuldgefühle, passiv-aggressives Verhalten oder eine ständige Opferrolle. (Ich bin dir nicht wichtig, du sagst immer du tust es und dann passiert nichts…)
In beiden Fällen ist die emotionale Belastung enorm. Die betroffene Person beginnt, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, lebt in Unsicherheit und zweifelt zunehmend an sich selbst. Oft bleibt der Gedanke: „Vielleicht bin ich wirklich das Problem?“ Genau diese Dynamik macht eine Trennung so schwer, außerdem sind die Außeninszenierungen des Narzissten oft so perfekt, dass der Partner sich verteidigen muss, warum er einen solchen Menschen verlassen will.
Die drei Phasen einer narzisstischen Beziehung
Eine Beziehung mit einem Narzissten verläuft meist nach einem bestimmten Muster:
Love Bombing: In der Anfangsphase überschüttet der Narzisst seinen Partner mit Liebe, Aufmerksamkeit und Komplimenten. Der Sex ist toll und alles fühlt sich intensiv und perfekt an – als hätte man endlich den Traumpartner gefunden. In dieser Phase wird der Partner emotional abhängig gemacht. Wenn es später nicht so gut läuft, gibt die Erinnerung an diese Zeit immer wieder Hoffnung, dass es wieder so unglaublich schön wird wie am Anfang.
Abwertung: Nach der idealisierten Anfangsphase beginnt der Narzisst, den Partner systematisch abzuwerten. Kritik, Manipulation, Sarkasmus, Abwertung vor anderen, emotionale Kälte oder sogar offene Angriffe treten auf. Der Partner wird zunehmend verunsichert, sein Selbstwertgefühl leidet. Er versteht nicht, wo diese wundervolle Person ist und versucht sich zu verändern, um wieder diese „Liebe“ wie am Anfang zu spüren.
Entsorgung: Wenn der Partner eigene Bedürfnisse äußert oder sogar durchsetzt, eigene Erfolge hat, die er gerne teilen möchte, wenn er Grenzen setzt oder nicht mehr ausreichend Bewunderung gibt, wird er zunehmend mit emotionaler Kälte, Ignoranz oder offener Abwertung bestraft. In vielen Fällen beginnt der Narzisst, sich eine neue Quelle der Bewunderung zu suchen – sei es in einer Affäre, durch neue Freunde oder durch die nächste intensive Phase mit einem anderen Menschen.
Eine vollständige „Entsorgung“ findet in vielen Beziehungen nicht statt. Stattdessen wird der Partner in einer Art emotionaler Schwebe gehalten: mal mit kleinen Zeichen der Hoffnung, dann wieder mit Distanz und Geringschätzung. Dadurch bleibt das Opfer gefangen und zweifelt an der eigenen Wahrnehmung – ein manipulativer Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Fazit
Was bei Lene als leidenschaftliche, unterstützende Beziehung begann, war zu einem leisen Kampf geworden. Lene hatte sich unbewusst angepasst – zuerst an seine Wünsche, dann an seine Kritik, bis sie irgendwann nicht mehr das Leben führte, das sie liebte. Sie fühlte sich klein, ohne zu wissen, warum.
Vulnerabler und verdeckter Narzissmus sind schwer erkennbare, aber gefährliche Dynamiken in Beziehungen. Freunde und Bekannte merken oft gar nicht, was passiert, denn die Inszenierung des Narzissten nach außen ist perfekt. Wenn du das Gefühl hast, alles aufgegeben zu haben, nicht mehr dein Leben zu leben und kaum noch Freunde zu haben, wenn dein Partner dich mehr kritisiert als unterstützt, dann warte nicht auf ein Wunder. Bitte such das Gespräch mit einem erfahrenen Coach oder Therapeuten.
Warum so viele daran zweifeln oder erst so spät erkennen, dass die Beziehung nicht zu retten ist, liegt oft an der psychischen Erschöpfung und der emotionalen Verwirrung, die Narzissten gezielt erzeugen. Die Opfer werden gezielt so lange destabilisiert, bis sie ihr eigenes Urteilsvermögen infrage stellen und wie so oft, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Vorsicht ist geboten, wenn der narzisstische Partner vorgibt, sich zu verändern, indem er sich Hilfe sucht. Es ist in meiner Welt schon vorgekommen, dass Therapeuten dem Charme des Narzissten verfallen und dadurch die Manipulationstechniken fördern.
Zu Hause erfährt der Partner dann, dass der Narzisst das eigentliche Opfer ist und er, der Partner, sich einfach mehr anstrengen muss.
Abschließende Worte
Als Coach und Beziehungsberaterin stehe ich dir zur Seite, wenn du Fragen hast oder unsicher bist, wie du mit deiner Situation umgehen sollst. Mein Ziel ist es jedoch nicht nur, Lösungen zu finden, sondern vor allem, Bewusstsein zu schaffen und aufzuklären.
Falls du dich in deiner Beziehung unglücklich fühlst, keine Erfüllung mehr spürst oder dich nach echter Liebe sehnst, muss nicht immer Narzissmus die Ursache sein. Doch egal, woran es liegt – du hast das Recht, glücklich zu sein. Manchmal braucht es nur den Mut, hinzusehen und eine Entscheidung für dich selbst zu treffen.
Moderne Frauen auf Partnersuche. Sie sind heute stärker und selbstbewusster als je zuvor und haben klare Erwartungen an eine Beziehung auf Augenhöhe. Doch was können sie tun, um den passenden Partner zu finden?
Es ist 2024 vollkommen normal, sein Glück auf Dating-Plattformen zu versuchen. Damit hat sich Dating seit meiner Jugend in den 80ern stark verändert.
Der Wandel imDating-Verhalten seit den 80ern
Während früher das Schicksal oft zufällige Begegnungen ermöglichte, sei es an der Eisdiele, in der Bar oder beim Tanzen, findet die Partnersuche heute häufig online statt.
Damals war es eine Seltenheit, den Partner über eine Anzeige zu finden, und es galt oft als verpönt. Wir hatten von Anfang an die Gelegenheit, die „Person unseres Interesses“ als Ganzes zu erleben – ihre Körpersprache, ihre Ausstrahlung, ihre Energie. Es war ein spontanes Kennenlernen, das mehr Raum für das echte Erleben des anderen ließ.
Heute zeigt man online oft nur das, was man zeigen möchte, sei es ein vorteilhaftes Foto oder eine kurze Beschreibung. Die Herausforderung besteht darin, über die virtuelle Selbstdarstellung hinaus das echte Wesen des Gegenübers zu erkennen. Dazu kommen noch die Möglichkeiten, sich in den sozialen Medien ein weiteres Bild zu machen, aber es bleibt leblos.
Doch auch wenn die ersten Schritte sich verändert haben, bleibt das Ziel dasselbe:
Wir träumen davon, jemanden zu finden, der wirklich zu uns passt.
Qualitäten, die moderne Frauen in einer Partnerschaft suchen
In einer modernen Partnerschaft zählen heute andere Dinge als die klassische Rollenverteilung. Im Gegenteil sollte die Rollenverteilung sehr flexibel sein.
Damit steht beiden Partner die Möglichkeit offen, sich im Job einzubringen und die Rolle in der Familie auszufüllen. Frauen und Männer wünschen sich eine Partnerschaft, in der die Teamarbeit eine Gleichstellung beider Partner ermöglicht.
Ganz anders als in meiner Jugend, als es noch sehr hierarchisch in Familien zuging.
Werte, die modernen Frauen bei der Partnersuche im Internet wichtig sind
Humor und Leichtigkeit gehören für viele zu den wichtigsten Eigenschaften eines Partners. Ein Mensch, der den Alltag mit einer entspannten und humorvollen Lebenseinstellung bereichert, kann das Leben in vielerlei Hinsicht leichter und schöner machen.
Auch Intelligenz, Freundlichkeit und Empathie sind von zentraler Bedeutung.
Moderne Frauen wünschen sich Männer, die einfühlsam und rücksichtsvoll sind und mit denen eine offene und ehrliche Kommunikation möglich ist. Dazu gehört eine klare Ausdrucksweise und die Fähigkeit, Gedanken und Gefühle zu teilen.
Ich darf hier anmerken, dass manche Männer erst innerhalb der Partnerschaft lernen, wie „Mann“ über Gefühle reden kann. Sie haben es in ihren Herkunftsfamilien aufgrund veralteter Werte oft nicht gebraucht.
Ein Mann sollte selbstbewusste Ambitionen und Ziele haben, jedoch auch die Unabhängigkeit der Partnerin respektiert und ihre Ambitionen unterstützen.
Wünsche und Erwartungen moderner Frauen in Beziehungen
Ein moderner Mann sollte stolz auf die Stärke und Unabhängigkeit seiner Partnerin sein. Frauen suchen Männer, die die Erfolge ihrer Partnerin nicht als Bedrohung sehen, sondern als Quelle der Bewunderung und Unterstützung und als gemeinsamen Erfolg.
Eine Beziehung auf Augenhöhe bedeutet, dass beide Partner als Team arbeiten und die Beziehung nicht als Hierarchie sehen. Es ist wichtig, dass der Mann offen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ist und Konflikte respektvoll und bewusst angehen kann.
Eine gesunde Partnerschaft basiert auf klar kommunizierten Erwartungen.
Viele Frauen haben hohe Ansprüche und Erwartungen, von denen sie sich Erfüllung in ihrer Partnerschaft erhoffen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Erwartungen, die nicht klar kommuniziert werden, unmöglich erfüllt werden können.
Es sollte klare Absprachen geben, deren Einhaltung »Frau« dann auch erwarten darf (Commitments)
Bei unausgesprochenen Erwartungen ist das Drama vorprogrammiert.
Was tun, wenn du glaubst, den Richtigen vor dir zu haben?
Persönliche Tipps von mir, wie ich sie meinem jüngeren Ich heute mitgeben würde
Behandele ihn, wie du eine neue Freundin behandeln würdest: Wenn Menschen sich verlieben, machen die Hormone oft eigenartige Dinge mit ihnen. Versuche, cool zu bleiben. Zeige dich so, wie du bist, ohne den Kontakt zu dir selbst zu verlieren und nimm dir Zeit, den anderen kennenzulernen. Eine neue Freundin rennt auch nicht sofort weg, wenn sie eine deiner kleinen Schwachstellen entdeckt. Die meisten Männer mögen authentische Frauen.
Sei keine Kummertante: Wenn er ständig von seiner Vergangenheit spricht oder negative Erfahrungen mit seiner Ex betont, ist es wichtig, nicht in die Retter-Rolle zu schlüpfen und nicht zu denken, du kannst das für ihn besser machen. Eine Partnerschaft sollte auf Augenhöhe sein, nicht eine Therapie. Also Finger weg, wenn er ein Opfer ist. Er wird über dich genauso reden oder es ist eine Masche.
Halte die Balance zwischen Nähe und Distanz: Gib ihm die Chance, dich zu vermissen und sich anzustrengen. Eine Beziehung ist oft dann besonders spannend, wenn beide sich Raum geben. Männer mögen es, Eroberer zu sein. Wenn es zu schnell geht oder »Frau« bedürftig erscheint, verlieren viele das Interesse. Ein Mann, der zu dir passt, kann Abstand und etwas Zeit aushalten. Du willst einen starken Partner an deiner Seite und du bist eine starke Frau.
Selbstständigkeit und ein erfülltes Leben ohne ihn: Nur wer sein eigenes Leben gut leben kann, bringt diese Energie auch in die Partnerschaft ein. Bedürftigkeit wirkt unattraktiv, während Unabhängigkeit anziehend ist.
Das Verständnis der männlichen Bedürfnisse erleichtert die Partnersuche
Männer sind anders als Frauen. Auch in den Zeiten der Emanzipation. Vieles sind Klischees, aber manches ist auch wahr.
Wenn Frau (in dem Falle ich) in der Anfangszeit darüber nachgrübelte, warum er sich nicht meldet, war er gerade damit beschäftigt, seine Vespa zu reparieren. Das dauerte 6 Std., in denen er im Flow war und nichts anderes dachte. Oder er redet mit einem Freund darüber, sich eine Kettensäge zu kaufen und grübelt in meinem Beisein still und ernsthaft über die Vor- und Nachteile. Ich habe viel hineininterpretiert. Heute weiß ich es besser.
Auch moderne Männer denken selten: „Was sie wohl denkt?“, oder „Warum sie sich heute nicht meldet?“
Und eine verliebte Frau? Wenn du gerade nicht verliebt bist, denk mal daran zurück, wie du dich dann fühlst. Dieses Kribbeln im Bauch haben sicher beide, die Gedanken sind aber meistens grundverschieden.
Lass ihn etwas für dich tun
Männer streben oft nach Anerkennung und Respekt und lieben es, gelobt zu werden. Wenn ein Mann sich für dich einsetzt, schätzt er es, wenn du dies wahrnimmst und positiv anerkennst.
Investieren lassen und die Spannung aufrechterhalten
Männer lieben es, sich um die Frau ihrer Wahl zu bemühen. Ermögliche ihm, sich einzubringen und investiere nicht sofort zu viel von deiner Seite, auch wenn es dir schwerfällt. Männer benötigen manchmal etwas länger, bis sie dich vermissen.
Langsames Tempo bei Intimität
Eine langfristige Partnerschaft entwickelt sich oft in ihrem eigenen Tempo. Eine Phase des gegenseitigen Kennenlernens und Aufbaus von Vertrauen ist wichtig und für eine stabile Beziehung förderlich.
Indem man Intimität nicht sofort zulässt, lässt man Raum für den Aufbau einer echten Verbindung und der Mann hat Zeit für seine Eroberung. Mag altmodisch klingen und die Menschen, mit denen ich geredet habe, sind nicht alle meiner Meinung, aber ich bin mir relativ sicher, dass es oft stimmt.
Das gilt natürlich nicht, wenn keine langfristige Beziehung angestrebt wird. Dann steht der Spaß im Moment im Vordergrund. Durchaus ein Vorteil, eine moderne Frau zu sein.
Eine starke, unabhängige Frau zieht einen ebenso starken Partner an
Indem sie das eigene Leben erfüllt lebt, klare Erwartungen kommuniziert und die Partnerschaft als Teamarbeit sieht, schafft Frau die Grundlage für eine gesunde und erfüllende Beziehung.
Männer und Frauen haben unterschiedliche Bedürfnisse, und indem man sich diese bewusst macht und respektvoll aufeinander eingeht, kann die Liebe langfristig wachsen und gedeihen.
Der Mensch, mit dem du dein Leben teilst, hat mehr Einfluss auf deinen Lebensweg als irgendetwas anderes. Also wähle mit Bedacht.
Mit dem richtigen Partner an deiner Seite verdoppelt sich deine Energie. Falls du einen Energieverlust verspürst, ist es nicht der richtige Partner.
Selbst eine wirklich gute Partnerschaft hat laut Statistik nur 80 % Übereinstimmung und 20 %, die nicht passen. Das ist einfach so und jede Beziehung kennt Themen, die keinen gemeinsamen Nenner finden.
Wichtig ist, dass du bisweilen deinen Filter umstellst und die positiven Dinge in euer Beziehung wieder wahrnimmst. Was am Anfang normal ist, verliert sich nach einigen Monaten, wenn du nicht aufpasst.
Ich bin Eva, Expertin für Beziehungsfragen
Manche der Aussagen in diesem Blog sind Erfahrungswerte und ich freue mich, wenn du mir deine Meinung dazu in den Kommentaren mitteilst.
Beziehungskonflikte gibt es in jeder Partnerschaft – aber es gibt auch irreführende Mythen bei Beziehungskonflikten, die Paare verunsichern können. In romantischen Filmen heißt es immer: „Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.“ Aber mal ehrlich, niemand hat gesagt, dass „glücklich“ bedeutet, es hätte nie gekracht.
Julia Roberts ist mittlerweile zum zweiten Mal verheiratet, Richard Gere sogar zum dritten Mal. Vielleicht hätten sie es mal miteinander probieren sollen? Wer weiß!
Es kursieren unzählige Vorstellungen über Liebe, Glück und das große Thema „Streit“. Es wird also Zeit, einige dieser falschen Mythen aufzuklären.
Die 10 größten Mythen bei Beziehungskonflikten
Mythos No. 1: Geh nie im Streit ins Bett
Diesen Ratschlag hörte ich oft von meiner Oma, und anfangs klang das auch richtig weise. Doch für mich bedeutete das oft, dass der Streit die ganze Nacht dauerte – weil ich fest daran glaubte, dass ein Konflikt erst dann beendet ist, wenn einer von uns als klarer Sieger hervorgeht. Natürlich war ich überzeugt, dass das ich sein sollte.
Es lief meistens darauf hinaus, dass ich nicht lockerließ, bis ich den anderen „überzeugt“ hatte, und der Konflikt zog sich endlos hin. Irgendwann gab der andere schließlich erschöpft auf, doch das Ergebnis fühlte sich selten wie ein echter Sieg an.
Heute weiß ich, dass dieses „Recht haben“ wenig Platz in einer wirklich wertvollen Beziehung hat. Mal ehrlich, wer möchte schon mit jemandem zusammen sein, der immer recht haben muss?
Eine bessere Strategie – besonders wenn beide müde sind – ist es, eine Streitpause einzulegen. Müdigkeit und emotionale Überflutung lassen Konflikte oft eskalieren, und Dinge werden gesagt, die man später vielleicht nicht mehr zurücknehmen kann.
Nachts um zwei fällt klares Denken schwer, und viele Themen lassen sich besser klären, wenn beide Partner frisch und ausgeruht sind. Einige Konflikte sind ohnehin nicht „lösbar“ und brauchen einfach Zeit und Ruhe – und die findet man nicht mitten in der Nacht.
Mythos No. 2: Glückliche Paare haben keine Beziehungskonflikte
Der Glaube, dass glückliche Paare ständig harmonisch sind und nie streiten, hält sich hartnäckig. Aus meiner Erfahrung trifft das nicht zu. Ich kenne überaus glückliche Paare, die gleichzeitig sehr temperamentvoll miteinander umgehen. Wenn sie streiten, kann es schon mal laut und lebhaft werden. Doch so schnell wie der Streit beginnt, ist er oft auch wieder vorbei – denn sie bleiben bei der Sache und vermeiden persönliche Angriffe.
Ihr Glück beruht nicht darauf, Konflikte zu vermeiden, sondern darauf, dass sie sich auch in hitzigen Momenten mit einer Prise Humor begegnen und einander annehmen können. Selbst nach einem heftigen Wortwechsel finden sie wieder zueinander und sagen: „Ich mag dich trotzdem.“
Diese Paare zeigen, dass Streit kein Hindernis für Glück ist – vielmehr ist er ein Ausdruck ihrer lebendigen und authentischen Verbindung.
Mythos No. 3: Niemand kann dich verletzen, außer du lässt es zu
Dieser Mythos vermittelt die Idee, dass Verletzungen nur geschehen, wenn man sie zulässt.
Doch in Partnerschaften ist das oft weit entfernt von der Realität. Wer in einer Beziehung ist, kennt die wunden Punkte des anderen nur zu gut, und wenn die Klingen einmal ausgefahren sind, treffen sie auch.
Die Vorstellung, dass nur derjenige verletzt wird, der es „zulässt“, wirkt zudem wie eine Freikarte für verletzende Worte. Frei nach dem Motto: „Wenn es dich trifft, ist das dein Problem, nicht meins.“
Doch so einfach ist es nicht – und tief im Inneren wissen wir das auch. Beziehungen leben vom gegenseitigen Respekt und der Verantwortung füreinander. Verletzungen lassen sich nicht allein durch „Selbstkontrolle“ vermeiden, sondern durch das Einfühlungsvermögen und die Rücksichtnahme, die Partner füreinander aufbringen.
Mythos No. 4: Man muss sich selbst lieben, um jemanden lieben zu können
Wäre das wahr, gäbe es vermutlich noch viel mehr Singles. Viele Menschen brauchen Zeit, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen und sich selbst wirklich anzunehmen. Doch das bedeutet nicht, dass sie unfähig sind, eine Partnerschaft zu führen und Liebe zu geben.
Selbstliebe ist zwar wichtig, aber auch Menschen mit Unsicherheiten oder seelischen Wunden können erfüllende, liebevolle Beziehungen leben. In einer Partnerschaft sind wir schließlich füreinander da, auch wenn wir manchmal mit uns selbst hadern. Gemeinsam an den Herausforderungen des Lebens zu wachsen – das ist ein wesentlicher Teil einer echten Beziehung.
Mythos Nr. 5: Ruhig bleiben, nachdenken, dann reden – so geht’s ohne Beziehungskonflikt
Wie soll das denn bitte funktionieren? Ruhig bleiben, alles in Ruhe überdenken und dann sachlich reagieren – das mag in der Geschäftswelt klappen und theoretisch ein guter Plan sein. Besonders wenn keine starken Emotionen im Spiel sind. Aber in einer Beziehung, wo mir der andere und das Thema am Herzen liegen? Da wird es schnell mal hitzig.
Das Wichtige ist hier nicht, komplett emotionslos zu bleiben, sondern sich nicht von den Gefühlen überfluten zu lassen. Eine kurze Pause – etwa 20 Minuten – kann oft helfen, sich zu sammeln und sich klarzumachen, was einem wirklich wichtig ist und was man in diesem Konflikt erreichen möchte.
Gefühle gehören in Beziehungen dazu, aber sie müssen nicht den Ton angeben.
Überflutung ist das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können. Wenn der Kopf dröhnt und du vielleicht das Gefühl hast sehr sauer zu sein, dann ist eine Pause unbedingt wichtig! Saure Gedanken sind nicht hilfreich und können viel ruinieren.
Mythos Nr. 6: Paare, die viel streiten, leben in einer toxischen Beziehung
Es wird oft angenommen, dass Paare, die häufig streiten, in einer toxischen Beziehung stecken. Doch die Häufigkeit von Konflikten sagt erstaunlich wenig über die Qualität einer Partnerschaft aus – entscheidend ist vielmehr, wie Paare streiten. Ein lebhafter und temperamentvoller Streitstil kann Ausdruck einer intensiven und authentischen Verbindung sein, solange es darum geht, Probleme zu lösen und Verständnis füreinander aufzubauen.
Eine toxische Dynamik entsteht, wenn der Fokus beim Streit auf dem Verletzen des Partners liegt. Gesunde Beziehungen zeichnen sich dagegen durch Respekt im Konflikt aus – selbst dann, wenn es mal laut und emotional wird.
Mythos Nr. 7: Gute Kommunikation bedeutet, immer einer Meinung zu sein
Allein die Vorstellung wirkt doch ein wenig langweilig, oder?
Manche Paare sind so harmoniebedürftig, dass es nach außen oft so scheint, als seien sie immer einer Meinung.
Wenn beide einen stark Harmonie-orientierten Konfliktstil leben, kann es passieren, dass wichtige Themen unter den Teppich gekehrt und nie wirklich besprochen werden. Das kann zur Stolperfalle werden – und eines Tages kracht es dann umso heftiger.
Gute Kommunikation hat nicht zum Ziel, ständig übereinzustimmen. Es geht darum, respektvoll zuzuhören, sich in die Perspektive des anderen einzufühlen und unterschiedliche Meinungen nebeneinander stehenzulassen.
Der Austausch lebt gerade von den Unterschieden – es ist ein wenig anstrengender, die eigene Meinung zu vertreten, wenn man weiß, es könnte zu Unstimmigkeiten führen, aber echte Harmonie bedeutet, auch Meinungsunterschied zulassen zu können.
Mythos Nr. 8: Wenn unsere Beziehung gesund ist, sollte Sex immer harmonisch sein
Sind Paare, die wirklich harmonisch wirken, auch immer in ihrem Sexualleben erfüllt und konfliktfrei? Intimität bringt oft Unsicherheiten und unterschiedliche Bedürfnisse mit sich, und selbst die glücklichsten Paare haben Phasen, in denen das Sexualleben nicht rund läuft. Gegenseitiges Verständnis und offene Gespräche sind natürlich wichtig – aber manchmal hilft „Tun“ mehr als endloses Reden, wenn es für beide grundsätzlich in Ordnung ist.
Versucht doch Berührungen wieder bewusst in den Alltag zu integrieren: Händchen halten, gemeinsam auf dem Sofa kuscheln, den anderen kurz in den Arm nehmen oder über den Rücken streichen.
Solche kleinen Gesten können Wunder wirken und die Intimität allmählich wiederbeleben.
Mythos Nr. 9: Wenn wir uns wirklich lieben, sind Geldprobleme irrelevant
Geld ist oft ein noch größeres Tabuthema als Sex und führt besonders dann zu Streit und Konflikten, wenn Mangel herrscht. Finanzen sind ein sensibles Thema in jeder Beziehung, und es gibt wahrscheinlich mehr negative Glaubenssätze und erlernte Werte darüber als zu jedem anderen Lebensbereich.
Eine gesunde Beziehung zum Thema Geld ist für beide Partner wichtig – und das allein könnte schon einen eigenen Blogartikel füllen. Es lohnt sich, gemeinsam grundlegende Fragen zu klären: Wie viel Geld benötigen wir als Familie im Monat? Was sind unsere finanziellen Träume, und wie können wir sie uns erfüllen? Welche Rücklagen brauchen wir für unsere Kinder oder für später? Wie viel Geld benötige ich für mich selbst?
Über solche Dinge offen zu sprechen, kann dabei helfen, finanzielle Konflikte zu vermeiden, bevor sie zum großen Streit führen.
Fazit: Beziehungskonflikte gehören dazu – Mythen dürfen gehen
Beziehungskonflikte sind ganz normal, und die meisten Mythen darüber sind es wert, endlich verabschiedet zu werden. Liebe bedeutet nicht, dass alles reibungslos verläuft, sondern dass wir bereit sind, uns mit unseren Unterschieden auseinanderzusetzen und gemeinsam daran zu wachsen. Denn echte Nähe entsteht nicht durch Konfliktfreiheit, sondern durch Respekt, Verständnis und eine gute Portion Humor, wenn’s mal kracht.
Ich bin Eva, und meine Vision ist es, Paare, die sich einmal geliebt haben, wieder zu verlieben – und mit denen, die sich verloren fühlen, einen Weg aus der ungemütlichen Komfortzone zu finden, damit einem glücklichen Leben nichts im Weg steht.
Beziehungsberatung und Paartherapie Aus eigener Erfahrung weiß ich: Nichts ist anstrengender, als wenn es zu Hause nicht rund läuft. Wie kann man sich auf die Karriere konzentrieren, wenn die Beziehung nur Drama ist? Gibt es überhaupt einen Partner für mich, der passt? Muss alles immer so schwer sein? Kann es nicht mal rund laufen?
Das sind oft die Fragen, die im Coaching auftauchen.
Entscheiden, mutig verändern, das Leben lieben.
Leicht leben, leicht lieben. Dann kommt die Energie zurück.
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