Wie viel Zeit bleibt mir zum Leben?

Ein von mir mit Begeisterung gehörter Vortragsredner, René Borbonus, hat eine Uhr. Bis hierher nichts Ungewöhnliches, aber diese Uhr zeigt nicht die Uhrzeit, sondern seine verbleibende Lebenszeit. Ich nehme an in Tagen. Er schaut auf die Uhr, unter anderem, wenn er sich ärgert. Dann denkt er: „Dafür habe ich keine Zeit!“ Eine gute Einstellung finde ich!

Wir können, bei einer gesunden Lebensweise, heute sehr alt werden. Ob diese Uhr jedoch 80, 90 Jahre oder sogar mehr annimmt, weiß ich nicht.

Ich möchte meine Lebenszeit nicht so begrenzt sehen, aber die Idee, dass Ärger verschwendete Lebenszeit ist, finde ich richtig. Nur wie schaffe ich es, mich weniger oder besser nicht zu ärgern?

Selbstbestimmt leben

Nachrichten sind voller Schreckensmeldungen. Politik und das Weltgeschehen sind zwar spannend, jedoch bleibt uns selbst kaum die Chance, irgendetwas zu verändern. So betrachtet sind lange Diskussionen und das gedankliche und wortreiche Wiederkäuen relativ zwecklos. Wenn es dir wirklich eine Herzenssache ist etwas zu tun, dann überleg dir welchen noch so kleinen Schritt du gehen kannst, um etwas positiv zu verändern. Hat das Thema jedoch für dich selbst keine Handlungsoption, dann überleg dir, was du erreichen möchtest und was du dafür tun kannst. Handeln ist besser als reden.

Der Denkanstoß: Was in deinem Leben kannst du wirklich 100 % beeinflussen? Mach davon mehr, das macht zufrieden.

Abkühlen

Hat dich etwas oder jemand gerade ganz fürchterlich aufgeregt? Es nützt nichts, die Situation wieder und wieder durchzuspielen. Entwirre deinen Geist mit Gedanken, die dir Spaß machen. Geh spazieren oder laufen, mach Yoga oder hör dir ein Hörbuch an. Mach deinen Lieblingssport….. irgendetwas, was dir guttut. Den Ärger mit anderen unbeteiligten Menschen noch einmal durchzukauen, macht ihn nur lebendiger, evtl. sogar größer. Die anderen werden dadurch auch nicht froher. Also, lass es!

Ärger weg schreiben

Manchmal hilft es, ins Tagebuch zu schreiben. Gerne auch einen Brief an den, der den Ärger verursacht, aber bitte, nie abschicken. Lieber ein wenig Zeit vergehen lassen und dann, mit der anderen Ärgerpartei, ein klärendes Gespräch führen. Oft hilft es, die Bedürfnisse des anderen zu erkennen und die eigenen in Worte zu fassen. Wenn alles festgefahren ist, gibt es Mediatoren, die solche Gespräche anleiten.

Meditieren und Yoga

Meditation hilft bei Ärger, aber auch, um Ärger vorzubeugen. Für mich zählen, außer bewusstem Atmen und stillem Meditieren, auch Tätigkeiten zur Meditation, die die Aufmerksamkeit 100 % beanspruchen. Das kann Rad fahren, Kochen, Gedichte aufsagen, Bilderbücher vorlesen, Tanzen oder Yoga sein. Auch die Konzentration auf etwas Neues, Unbekanntes oder sehr schwieriges, kann den Geist entwirren.

Die Kugeln sind gefallen

Alles kann von vielen Seiten betrachtet werden. Kaum ist eine Situation scheinbar klar, kommt ein neuer Denkanstoß und bringt uns näher ans Ziel oder weiter weg. Das Leben ist in Bewegung. Bleib flexibel. Die meisten Dinge haben eine zweite Seite.

Erwartungen loslassen

Andere Menschen kannst du nicht ändern. Das funktioniert nicht. Deshalb führen Erwartungen oft zu Enttäuschungen. Du erwartest, dass sich jemand bei dir entschuldigt? Menschen leben in oder auf verschiedenen Inseln, da gelten andere Regeln. Auch sachliche Argumente können nicht das gewünschte Ziel erreichen, wenn der andere aus emotionalen Motiven agiert. Die beste Logik kommt nicht dagegen an, wenn jemand sich, in seiner Welt, erniedrigt oder abgewertet fühlt. Versuch mal, Gefühlen mit Logik zu begegnen. Das sind wie Sonne und Mond, zwei Planeten, die nicht zusammenkommen können. Am besten ist es, den Angriff nicht persönlich zu nehmen. Ich weiß, aus eigener Erfahrung, wie schwer das ist. Mach dir klar, der andere will dich meistens nicht ärgern. Er versucht nur seinen eigenen Bedürfnissen bestmöglich gerecht zu werden. Evtl. reagierst du ja selbst auf Trigger, die Emotionen auslösen?

Trenne das Problem von der Person

Manche Menschen sind einfach in ihrer Gedankenwelt. Sie nehmen die Situation evtl. ganz anders wahr und merken nicht, dass sie sich danebenbenehmen. Klar ist das keine Entschuldigung, aber es hilft evtl. es so zu betrachten.

Wenn jemand sich in deinen Augen blöd benimmt, dann ist die Situation und das Benehmen blöd, nicht die Person. Versuch einmal das Problem von der Person zu trennen. Also anstatt: „Du bist blöd“, ist es doch eigentlich „Du benimmst dich blöd!“ Manche Menschen tun letzteres (sich blöd benehmen) immer öfter. Dann kannst du dir überlegen, ob dir der Kontakt noch guttut. Menschen, die dich traurig oder wütend machen und ständig an dir herummeckern, sind nicht wirklich der Glücksklee für dein Leben. Auch da hilft manchmal: Platz schaffen!

Und jetzt noch ein paar Bilder …

Träum dich an deinen Lieblingsplatz!

Die Meditation-Anleitung findest du im Blog 10 aus 10 – Tag 1.


Ich bin Eva, ich coache auch Themen, die mit Ärger zu tun haben und ich kann mich manchmal selbst aufregen. Aber es wird immer weniger.

Ich hab’ dafür einfach keine Zeit!

Wenn du ein Gespräch mit mir möchtest, schreib mir oder fang einfach einmal mit dem Lebensrad an. Das ist ein Download, den du auf meiner Seite findest. Ein Coaching-Tool, was richtig gut funktioniert:

https://evawippermann.com/wheel-of-flow/