Eifersucht loslassen: Vertrauen statt Kontrolle

Eifersucht loslassen: Vertrauen statt Kontrolle


Wenn Liebe zur Last wird

Judy liebte Mark von ganzem Herzen. Sie wollte ihm nah sein, jede Minute mit ihm verbringen und seine ganze Aufmerksamkeit spüren. Anfangs fand Mark das süß – ihre Zuneigung schmeichelte ihm, gab ihm sogar das Gefühl, gebraucht zu werden.

Doch bald wurde aus Nähe Kontrolle. Judy wollte ständig wissen, wo er war, mit wem er sprach, warum er nicht sofort zurückschrieb. Sie sagte: „Du musst mich verstehen, ich wurde so oft betrogen.“

Was sie vergaß: Es war nicht Mark, der sie betrogen hatte. Trotzdem musste er für alte Wunden bezahlen. Ihre Angst raubte ihm die Luft zum Atmen. Ihre Eifersucht nahm ihm Stück für Stück seine Freiheit – und mit ihr schwand die Liebe, die sie eigentlich retten wollte.

Viele Männer kennen genau dieses Gefühl: geliebt zu werden, aber gleichzeitig die Freiheit zu verlieren.


Eifersucht, mehr als ein Gefühl

Eifersucht ist nicht einfach nur ein kurzer Anflug von Unsicherheit. Sie wurzelt tief in unseren Grundbedürfnissen nach Sicherheit, Zugehörigkeit und Liebe.

Doch warum sind manche Menschen stärker eifersüchtig als andere?
Die Antwort liegt oft in frühen Verletzungen. Wenn wir als Kind nicht genug gesehen oder bestätigt wurden, prägt sich unbewusst die Überzeugung: „Ich bin nicht genug.“

Später in Beziehungen wirkt diese Überzeugung wie ein Schatten: Die Angst, verlassen zu werden, führt zu Kontrolle und Misstrauen.


Grundbedürfnisse und Eifersucht

Sicherheit und Zugehörigkeit gehören zu den wichtigsten Bedürfnissen jedes Menschen. Fehlt uns dieses Gefühl, nährt das die Eifersucht. Diese Emotion ist also oft kein Zeichen dafür, dass „etwas nicht stimmt“ – sondern ein Echo unerfüllter Bedürfnisse.

Was Sicherheit bedeutet

Für eine eifersüchtige Frau bedeutet Sicherheit: zu wissen, dass sie gesehen, geliebt und wertgeschätzt wird – ohne ständig Angst haben zu müssen, ersetzt zu werden. Ihr Nervensystem braucht Signale von Verlässlichkeit: klare Worte, kleine Bestätigungen, respektvolle Aufmerksamkeit.

Dennoch:

Für einen Mann heißt Sicherheit oft etwas anderes: Er braucht Vertrauen in seine Freiheit. Ein Mann fühlt sich sicher, wenn er Entscheidungen treffen darf, ohne ständig kontrolliert oder infrage gestellt zu werden. Sicherheit heißt für ihn: „Ich kann ich selbst sein, ohne Angst vor Vorwürfen.“

Hier die Balance zu halten, ist unglaublich wichtig. Es bedeutet: „Ich sehe dich und deine Bedürfnisse.“

Warum Unsicherheit wichtig ist

So paradox es klingt: Ein gewisses Maß an Unsicherheit hält eine Beziehung lebendig. Wenn alles vorhersehbar ist, geht Spannung verloren. Unsicherheit erinnert uns daran, dass Liebe kein Besitz ist. Jeder Partner bleibt ein freier Mensch – und genau das macht echte Nähe möglich.

Zugehörigkeit ohne Einengung

Zugehörigkeit zeigt sich nicht durch Klammern, sondern durch Gesten, die Verbundenheit schaffen:

  • Interesse am Leben des Partners zeigen, ohne alles kontrollieren zu wollen.
  • Gemeinsame Rituale pflegen, die Nähe geben, ohne Freiheit zu nehmen.
  • Anerkennen: „Du bist mein Partner – und trotzdem ein eigenständiger Mensch.“

So entsteht eine Balance: Zugehörigkeit verbindet, Freiheit lässt atmen. Erst aus dieser Balance wächst Vertrauen – das Gegenmittel zur Eifersucht.

Liebe und Bedeutung

Liebe und Bedeutung sind 2 weitere Grundbedürfnisse.

Männer legen stärker Wert auf Bedeutung und Respekt: Sie wollen das Gefühl haben, dass ihre Rolle geschätzt wird und dass sie „der Richtige“ sind. Wird ihre Bedeutung infrage gestellt, reagieren viele Männer mit Rückzug oder Härte – was Eifersucht auf beiden Seiten verstärkt.

Frauen suchen in Beziehungen oft Liebe als Bestätigung: Sie wollen spüren, dass sie wichtig sind und dass ihre Gefühle gesehen werden. Fehlt diese Anerkennung, entsteht schnell das Gefühl, nicht genug zu sein – und daraus wächst Eifersucht.


Eifersucht und Besitztendenzen

Eifersucht ist eng verknüpft mit dem Wunsch, den Partner zu „besitzen“. Doch genau hier beginnt die Illusion: Liebe lässt sich nicht erzwingen.

Wer versucht, durch Kontrolle Sicherheit zu gewinnen, erreicht das Gegenteil. Der Partner fühlt sich eingeengt und zieht sich zurück. Wahre Verbindung entsteht nicht durch Klammern, sondern durch Vertrauen und Freiheit.


Freiheit in Beziehungen: Männer vs. Frauen

Freiheit in einer Beziehung bedeutet nicht, „alles machen zu können“.
Es bedeutet: den eigenen Raum behalten, Entscheidungen treffen dürfen, ohne Angst vor Vorwürfen.

  • Für Männer heißt Freiheit, nicht kontrolliert zu werden, eigenständig zu handeln, sich nicht ständig rechtfertigen zu müssen.
  • Für Frauen bedeutet Freiheit, emotional sicher zu sein, Vertrauen zu spüren, sich zeigen zu können, ohne Angst vor Abwertung.

Wenn beide Partner diese Form von Freiheit respektieren, entsteht Nähe, die nicht einengt – sondern trägt.


Den eigenen Selbstwert stärken

Der wahre Ausgangspunkt, um Eifersucht loszulassen, liegt in dir selbst. Wenn dein Selbstwert stabil ist, brauchst du keine Kontrolle, um dich sicher zu fühlen.

Drei tägliche Übungen für mehr Selbstwert

  • Feier jeden Tag eine kleine Sache, die dir zeigt: „Ich bin wertvoll.“
  • Mach dir deine Stärken bewusst – nicht nur im Job, auch als Mann/Frau in deiner Beziehung.
  • Handle täglich so, dass du deine Selbstfürsorge ernst nimmst – ob mit Sport, einem klaren „Nein“ oder einem Moment Ruhe.


Liebevoll handeln trotz Eifersucht

Selbstwert allein reicht nicht. Deine Beziehung wird stärker, wenn du deinem Partner zeigst, dass du ihn respektierst und liebst.

Das gelingt, indem du:

  • Deine Eifersucht anerkennst und offen darüber sprichst, ohne Vorwürfe.
  • Deinem Partner Raum lässt, statt ihn zu kontrollieren.
  • Täglich kleine Gesten der Wertschätzung und des Vertrauens zeigst.

Diese Kombination aus Selbstwert und respektvoller Liebe öffnet den Raum für echte Verbindung.


Die Macht von echten Ich-Botschaften

Viele Männer vermeiden offene Gespräche, weil sie keine Vorwürfe hören wollen – oder selbst welche machen.

Wichtig zu verstehen: Nicht jede Aussage mit „Ich fühle mich …“ ist eine Ich-Botschaft. Wenn du sagst: „Ich fühle mich …“ und dann kommt sinngemäß: deinetwegen …, dann übernimmst du keine Verantwortung für deine Gefühle. Das wirkt wie eine Anklage.

Eine echte Ich-Botschaft bleibt bei dir:
👉 „Ich fühle mich unsicher und ich brauche Klarheit.“

So entsteht Raum für Verständnis – ohne Angriff, ohne Verteidigung.


Die Geschichte von Lukas – Selbstwert statt Eifersucht

Lukas ist ein junger Mann, gefangen im Netz der Eifersucht. Er fürchtete, seine Partnerin könne ihn verlassen. Seine Angst führte zu Kontrolle – und genau das trieb sie weiter weg.

Eines Tages stellte ich ihm eine entscheidende Frage:
„Wer bist du, wenn niemand zuschaut?“ „Wer bist du ohne deine Gedanken und außerhalb deiner Beziehung?“

Diese Frage veränderte viel. Lukas begann, kleine Erfolge zu feiern, seine eigenen Stärken zu erkennen und sich selbst anzunehmen. Mit der Zeit ließ seine Eifersucht nach, weil sein Selbstwert nicht mehr an seiner Partnerin hing.

Seine Liebe wurde freier – getragen von Vertrauen und gegenseitigem Respekt.


Kraftvolle Schritte, um Eifersucht zu transformieren

  1. Erkenne deine Eifersucht bewusst an – schau auf das Gefühl, den Gedanken dahinter. Meist ist es: Ich bin nicht genug, oder ich werde allein gelassen. Ist dieser Gedanke wirklich wahr?
  2. Stärke deinen Selbstwert täglich.
  3. Sprich offen über deine Ängste – ohne Vorwürfe oder Kontrolle.
  4. Übe dich in Vertrauen: Gib deinem Partner Freiheit und respektiere seine Individualität.
  5. Verankere Selbstfürsorge in deinem Alltag.
  6. Reflektiere alte Muster und erkenne, was dich geprägt hat.


Hypnotische Einladung: Deine innere Transformation

Eifersucht hat tiefe Wurzeln, die oft in der Vergangenheit liegen. Um wirklich frei zu werden, reicht Verstand nicht aus. Du brauchst Zugang zu deinem inneren Erleben.

In einer hypnotischen Sitzung reisen wir zurück zu dem Moment, in dem deine Eifersucht entstanden ist. Dort aktivierst du die Ressourcen, die du brauchst, um loszulassen und Vertrauen aufzubauen.

Diese Arbeit ist deine Gelegenheit, alte Muster zu durchbrechen – und den Weg in eine Liebe voller Freiheit und Respekt zu gehen.


Zielformulierung statt Problemfokus

Anstatt zu sagen: „Ich will keine Eifersucht mehr“, frage dich:

👉 „Wie möchte ich mich fühlen, wenn Eifersucht keine Rolle mehr spielt?“ „Welches Gefühl erfüllt dann mein Leben und meine Beziehung?“

Ein mögliches Zielbild lautet:
„Ich möchte mich sicher und wertvoll fühlen, voller Vertrauen in mich und meine/n Partner:in – frei von Angst und Kontrolle.“


Deine Einladung zur Veränderung

Erkenne an, dass du der wichtigste Mensch in deinem Leben bist. Dein Wert hängt nicht davon ab, was deine Partnerin oder dein Partner tut.

Bau Vertrauen zuerst in dir selbst auf – dann in deiner Beziehung.
So verwandelst du Eifersucht in Freiheit. So lebst du eine Liebe, die dich wirklich nährt.

👉 Der erste Schritt liegt bei dir. Bist du bereit, ihn zu gehen?

Hallo, ich bin Eva.

Ich habe schon viele Beziehungen an Eifersucht zerbrechen sehen.

Das muss nicht sein. Fang heute an, daran zu arbeiten.

Alles ist Beziehung
Selbstwert-Coaching für innere Stärke und Fokus

Was ist Gaslighting?

Was ist Gaslighting?

Gaslighting ist eine psychologische Manipulationstaktik, bei der eine Person gezielt versucht, das Selbstvertrauen und die Wahrnehmung einer anderen Person zu untergraben, um selbst als Retter oder als starke Person dazustehen.
Das geschieht durch Lügen, Verzerrung der Realität, Abwertung von Gefühlen und das Streuen von Zweifeln. Jemand versucht, den anderen an der eigenen Wahrnehmung, seinem Gedächtnis oder seinem Verstand zweifeln zu lassen. Ziel ist es, die betroffene Person in eine Position der Abhängigkeit zu drängen.

Der Begriff kommt aus einem alten Theaterstück und Film, in dem ein Mann seine Frau glauben lässt, dass sie verrückt wird, indem er die Gaslampen im Haus dunkler macht und behauptet, sie bilde sich das nur ein.

Sarahs Zweifel, eine Geschichte aus dem Leben

Meine Klientin Sarah ist eine kluge, selbstbewusste Frau, Anfang 30.
Sie hatte einen tollen Job, enge Freunde und ein aktives Leben – bis sie Daniel kennenlernte. Am Anfang war er charmant, aufmerksam und gab ihr das Gefühl, die wichtigste Person in seinem Leben zu sein. Doch nach ein paar Monaten begann sich etwas zu verändern.
Eines Abends hatten sie eine Verabredung. Er rief 30 Minuten nach der Verabredung an, um abzusagen. Sie hatte sich schön gemacht und wartete schon auf ihn. Okay, es kann passieren, dass ein wichtiger Termin dazwischenkommt. Ein weiteres Mal kam er pünktlich nach Hause, hatte aber plötzlich keine Lust. Wieder stand sie in ihrem schicken Outfit in der Küche und schob eine Pizza in den Ofen. Das passierte noch einige Male in ähnlicher Form. Immer kurzfristig immer eine Ausrede.
Als Sarah ihn darauf ansprach, schaute er sie erstaunt an:

„Du übertreibst, das ist doch erst einmal passiert und du hast mich schon öfter falsch verstanden.“ Sarah runzelte die Stirn. Sie ist sich sicher, sie hatte ihn richtig verstanden. Jedes Mal. Aber Daniel lachte nur:
„Du legst in letzter Zeit wirklich oft Dinge auf die Goldwaage. Vielleicht solltest du weniger Stress haben?“
Sarah fühlte sich plötzlich unsicher. War sie wirklich überempfindlich?

Allmählich gab es immer mehr solche Situationen. Sie sprach ihn auf eine Bemerkung an, die sie verletzt hatte, aber er winkte ab.
Sarah begann an sich zu zweifeln. Vielleicht hatte Daniel recht?
Sie zog sich immer mehr zurück, begann ihre eigenen Gefühle infrage zu stellen und entschuldigte sich ständig – für Dinge, die sie gar nicht falsch gemacht hatte.

Eines Tages erzählte sie ihrer besten Freundin Lisa von den ständigen Missverständnissen mit Daniel. Lisa hörte ihr lange zu und fragte dann:
„Hast du mal darüber nachgedacht, dass nicht du das Problem bist, sondern er?“
Sarah hatte das noch nie so gesehen. Sie fing an, zurückzudenken und buchte sich ein Coaching, um mit einer neutralen Person zu sprechen, denn Daniel sagte ja immer wieder, dass Lisa etwas gegen ihn hätte.
Im Gespräch wurde ihr bewusst, dass Daniel jedes Mal, wenn sie ihm etwas vorhielt, den Spieß umdrehte. Er machte sie zum Problem, obwohl sein Verhalten der Auslöser war.

Nach einigen Monaten entschied sie sich, Daniel zu verlassen. Die Trennung war nicht leicht, denn er versuchte alles, um sie zu halten. Selbst ihre Mutter meinte, sie wäre zu empfindlich, er wäre doch ein Traummann.

Doch je mehr Abstand sie gewann, desto klarer wurde ihr, dass sie nicht verrückt war – sondern manipuliert wurde.

Warum gaslighten Menschen? Was haben sie davon?

Durch diese subtile Manipulation haben in ihrer Welt

  • Macht über die Gefühle des anderen
  • Sie gehen jeder Kritik aus dem Weg, da die andere Person sich selbst infrage stellt.
  • Sie haben ein gutes Selbstbild – denn sie werden zum Retter, zum Helfer und bekommen durch ihre bewusste Selbstdarstellung Rückendeckung vom Umfeld
  • Manipulative Sicherheit – sie bestimmen, was wahr ist

Woran erkennst du Gaslighting?

An Sarahs Geschichte kannst du schon erkennen, wie subtil sich Gaslighting zeigt.

Du lernst jemanden kennen, der dich mit Charme und Aufmerksamkeit umgarnt. Irgendwann beginnst du dich zu fragen, ob zwischen euch etwas nicht stimmt. Du fragst deine Freunde und die meisten sind sie begeistert von deinem Partner, und dadurch bist du hinterher noch verwirrter als zuvor. Denn offenbar sieht niemand das, was du siehst.
Alle finden den Menschen an deiner Seite großartig. Und du fragst dich so langsam, ob das Problem vielleicht bei dir liegt. Du bist offenbar die einzige Person, die es so sieht. Das ist die Tücke von Gaslighting.

Schau genau hin. Folgende Punkte sollten dich aufmerksam machen:

  1. Infrage stellen deiner Zurechnungsfähigkeit: „Du verstehst immer alles falsch.“
    (Du hast es doch auch vorher geschafft, andere Menschen klar zu verstehen. Trau dir selbst.)
  2. Herunterspielen von deinen Gefühlen: „Stell dich nicht so an.“
    (Vertrau deinen Gefühlen, beobachte deine Gedanken dahinter, denn Gefühle haben immer eine Berechtigung.)
  3. In-den-Mund-Legen von Aussagen: „Doch, das hast du genau so gesagt!“ Aber du weißt genau, das stimmt nicht. (Wenn dir das immer wieder passiert, und das nur mit dieser Person, dann liegt es nicht an dir.)
  4. Liebesbekundungen mit Kleinmachen: „Sei froh, dass du mich hast.“ „Dein Ex war eine solche Lusche.“ (Selbsterhebung)
  5. Verwirrung stiften: Gegenstände verlegen, Türen nicht zuschließen, das Auto umparken. (Alles schon gesehen.)
  6. Schuldumkehr mit Aussagen wie: „Das ist nicht mein Problem.“ Oder: „Hättest du halt was gesagt.“
    (Du hast es in Wirklichkeit immer wieder angesprochen …)
  7. Kritik und Abwertung: „Du bist immer so dramatisch.“
  8. Sarkastisch abwerten und als Witz tarnen: „Bist du sicher, dass du das dieses Mal endlich hinbekommst?“
  9. Ignorieren von Leiden: „Wir sind doch glücklich.“ Dein Unbehagen wird als unwichtig abgetan.
  10. Der Vorwurf fehlender Zufriedenheit: „Du bist zu anspruchsvoll.“
  11. Über andere dir nahe Menschen lästern: „Das sind keine richtigen Freunde, die kommen nur, wenn sie was wollen.“

Wenn du dich in der Beziehung nicht gut fühlst, nimm dich ernst!
Beziehungen sollen dir mehr Energie geben, nicht Energie rauben. Auch wenn du schon länger mit deinem Partner zusammen bist, ist so etwas wie in den genannten Punkten nicht okay.

Gaslighting kann jedem passieren

Egal, wie klug, stark oder reflektiert Menschen sind – wenn wir lieben, vertrauen oder bewundern, sind wir offen und lassen andere nah an unser Innerstes heran.
Genau das nutzen manipulative Menschen aus.
Gaslighting kann wirklich jedem passieren.
Junge Frauen in Beziehungen, beim Daten, Männer, Kolleginnen und Kollegen, Mütter, Väter, Töchter, Vorgesetzte oder Freundinnen können betroffen sein – im Job, in der Familie, im Freundeskreis oder in der Partnerschaft.

Gaslighting geschieht oft leise, charmant verpackt und ohne lautes Drama. Kleine gemeine Manipulation.
Genau deshalb erkennt man es oft erst zu spät.
Entscheidend ist: Wenn du dich ständig falsch fühlst, dir selbst nicht mehr traust oder dein Bauchgefühl unterdrückst, dich ständig entschuldigst, ohne zu wissen, warum eigentlich, dann ist etwas faul. Wenn du dich fragst, wo deine Energie und deine Fröhlichkeit plötzlich hin sind, dann lohnt es sich, genau hinzuschauen. Sei dein eigener Retter und glaube deinen Gefühlen.

Gaslighting ist kein Zeichen von deiner Schwäche – sondern ein Hinweis darauf, dass etwas falsch ist und du dir endlich darüber bewusst wirst.

Das Drama der Illusion

Es ist so schwer zu verstehen, dass alles nur Taktik sein soll und manche Menschen leben jahrelang mit der Hoffnung, dass alles wieder so, wie am Anfang wird.
Die große Liebe, das Hochgefühl, das fast zu schön war, um wahr zu sein. Die romantischen Momente, die Vertrautheit.

Ganz plötzlich wird der Traumprinz zum Frosch und du bist verwirrt.
Du willst es nicht wahrhaben: Es war doch deine Lovestory, dein Traum, der endlich wahr geworden ist!
„Das kann doch nicht sein!“ Das Gefühl, geliebt zu werden, war so schön.

Oft merkt es dein Umfeld auch nicht, denn er oder sie spielt die Rolle so gut und die Verwirrspiele finden hinter der Tür statt. Unsichtbar für die anderen. Die sehen den Traummann, die Superfrau und dann wird es richtig hart, denn du zweifelst an dir und nicht an ihm oder ihr.

Wichtig ist: Schau auf das, was wirklich passiert – nicht auf das, was du dir wünschst.

Fazit

Gaslighting ist eine subtile, aber zerstörerische Form der Manipulation. Und der erste Schritt, um sich zu schützen, ist zu erkennen, dass es passiert.

Glaub an deine Gefühle. Kein anderer kennt dich so gut, wie du dich kennst. Wenn es dir nicht gutgeht, such dir Hilfe evtl. außerhalb des Freundeskreises oder sprich mit einem Coach, Beziehungsberater oder Psychotherapeuten.
Häufig findet Gaslighting auch im Jobumfeld statt.

Meine Klientin Sarah gibt es übrigens wirklich, ich habe nur den Namen verändert. Ihre Geschichte ist heute eine ganz andere.
Sie ist wieder ein fröhlicher Mensch in einer Beziehung, die sie aufblühen lässt.

Ich berate Menschen, die ihr Leben wieder mit einem Lächeln leben wollen. Wenn du das Gefühl hast, jemand manipuliert dich und du brauchst mehr Klarheit, lass uns reden.

Dein erstes Gespräch kostet nur deinen Mut.


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Ghosting – Wenn dein Herz gebrochen wird, ohne ein einziges Wort

Ghosting – Wenn dein Herz gebrochen wird, ohne ein einziges Wort

Ghosting ist ein Phänomen, bei dem eine Person plötzlich und ohne Erklärung den Kontakt abbricht.

Ghosting kann von Menschen jeden Alters und Geschlechts ausgehen.
Die Effekte sind oft schmerzlich, da Betroffene im Unklaren gelassen werden und sich oft abgelehnt fühlen.
Die Gründe fürs Ghosting sind vielfältig: von Konfliktvermeidung hin zu mangelndem Interesse.

Wenn jemand verschwindet, der dir die Welt versprochen hat

Als meine Coachee Hanna diesen Mann traf, war es wie ein Traum.
Sie lernten sich in einem gemütlichen Café kennen, und es funkte sofort. Er lud sie in ein kleines, charmantes Restaurant ein, wo sie stundenlang lachten und sich tief in die Augen sahen. 

Jeder Moment mit ihm schien perfekt, und sie war überzeugt, dass er der Mann ihres Lebens sein könnte.

Ihre Treffen wurden schnell intensiver, und sie verbrachten wundervolle, intime Momente zusammen. Doch dann, nach vier traumhaften Dates, war er plötzlich verschwunden. 
Keine Nachricht, keine Erklärung. 

Sie wusste nicht, wo er wohnte, und in der großen Stadt war er wie vom Erdboden verschluckt. 

Er hatte sich aus allen Netzwerken abgemeldet, und sie blieb mit vielen Fragen und einem gebrochenen Herzen zurück.


Die psychologischen Effekte von Ghosting

Wenn ein Mensch, wie es bei Hanna passiert ist, ohne Ankündigung oder Erklärung den Kontakt abbricht, nennt man das Ghosting. Kein Rückruf, keine Nachricht, kein Abschied. 

Besonders im Online-Dating ist das heute leider keine Seltenheit.

Wer geghostet wird, erlebt Verunsicherung, Enttäuschung und Selbstzweifel. Fragen wie „Was habe ich falsch gemacht?“, „Bin ich nicht schön genug?“, „Bin ich nicht sexy genug?“, kreisen im Kopf. 

Viele Betroffene zweifeln an ihrem Selbstwert, suchen nach Erklärungen, die nicht zu finden sind. Sie leiden oft unter heftigem Liebeskummer, obwohl sie nur in einen Geist verliebt waren, denn den wirklichen Menschen haben sie ja nie gekannt. 

Die Unklarheit schmerzt mehr als ein klares Nein, und die daraus resultierende Unsicherheit und das Fehlen von Antworten können auch Misstrauen in zukünftige Beziehungen fördern. 

Ghosting kann eine Menge emotionalen Stress und Angst auslösen. Es ist ein sehr unfairer Abschied.

Die Psychologie hinter dem Ghosten

Menschen ghosten oft aus Angst vor Konflikten oder emotionaler Überforderung. 

Selbst attraktive und scheinbar selbstbewusste Menschen können Bindungsängste haben. Sie fürchten, dass sie den Erwartungen nicht gerecht werden oder die Kontrolle verlieren.

Manchmal resultiert Ghosting aus dem Bedürfnis nach Freiheit und Unabhängigkeit, insbesondere wenn jemand merkt, dass die Beziehung ernster wird.

Mangelndes Bewusstsein oder fehlende Reife, um mit schwierigen Gefühlen oder Situationen umzugehen, sind oft die Auslöser.

Ghosten sagt viel über den, der es tut: Unsicherheit, Angst vor Nähe oder den Wunsch, sich nicht verletzlich zu zeigen.

Ghosting hat nichts mit dem Wert der Person zu tun, die geghostet wird.
Es ist ein Spiegel der emotionalen Baustellen des Ghosters. Es ist feige und zeigt emotionaler Unreife. 

Typische Ghoster-Typen

Bindungsängstliche: Sie fürchten Kontrolle und Verlust der Freiheit. Sobald es ernst wird, ziehen sie sich zurück.

Liebessüchtige: Sie sind abhängig vom Verliebtheits-Kick. Sobald der Alltag kommt, flacht das Interesse ab. Ghosting ist ihre Exit-Strategie.

Fremdgänger: Sie wollen nur das Abenteuer, nicht die Konsequenzen. Wer emotional nicht verfügbar ist, ghostet oft nach dem Kick.

Narzissten: Sie brauchen Aufmerksamkeit, aber keine echte Nähe. Ghosting ist für sie ein Machtspiel. Sie verschwinden, weil sie es können und ihnen die Empathie für den anderen fehlt. 

Konfliktvermeider: Ihnen fehlt der Mut, ein ehrliches Nein auszusprechen. Sie wählen den bequemsten Ausweg: verschwinden.

Warnsignale erkennen: Hinweise, die auf Ghosting hindeuten können

  • Unverbindliche Kommunikation („Mal sehen“, „Schauen wir spontan“)
  • Kein Interesse am Alltag oder sozialen Umfeld des anderen
  • Zögerliches Verhalten bei Verbindlichkeit (z. B. kein konkretes Date, keine Einladung zu Freunden oder das Gefühl, Freunden aus dem Weg gehen zu wollen.)
  • Wenig Offenheit über die eigene Vergangenheit oder Wohnsituation, keine Adresse 
  • Häufige Erwähnung von „Freiheit“ oder „Unabhängigkeit“

Ghosting im Online-Dating-Kontext

Online-Dating macht Ghosting einfacher. Die Anonymität, die Vielzahl an Profilen, das Fehlen echter sozialer Konsequenzen. Viele Menschen sehen Dates nur noch als Option, als Beweis, wie toll sie sind und dass sie könnten, wenn sie wollten.
Es sind immer seltener echte, bewusste Begegnungen. Wertschätzung bleibt auf der Strecke.

10 Tipps für ein nettes und klares Dating, um Ghosting vorzubeugen

  • Sei klar in dem, was du suchst (Yes und No-go-Liste schreiben)
  • Stelle offene Fragen über Beziehungsvorstellungen. Ehrliche Absichten klar formulieren hilft immer.
  • Tausche Adressen und Familiensituation aus. Spätestens ab dem dritten Date sollten solche Themen kein Tabu sein.
  • Frag nach dem sozialen Umfeld, nach Hobbys und Freunden, sei interessiert. Normalerweise reden Menschen gerne über sich.
  • Beobachte, ob die Person verbindlich ist und sei es selbst auch.
  • Wenn du immer Zeit haben sollst, wenn er oder sie Zeit hat, es umgekehrt aber nie funktioniert, dann ist etwas faul. Sprich früh über das, was dir wichtig ist. Unklare Werte sind die größten Stolpersteine in Beziehungen.
  • Achte auf das Verhalten, nicht nur auf die Worte und bleib emphatisch. Der andere ist auch ein Mensch mit Gefühlen.
  • Nimm dir Zeit, wenn du einen festen Partner suchst, was gut ist, bleibt.
  • Sag klar, was du brauchst und hör hin, was dir der andere sagt. Passt das?
  • Sprich über Konflikte, ihr könnt beide daraus lernen. 

Geh, wenn dir etwas komisch vorkommt, es wird nicht besser, aber sprich es aus. Ghosting ist keine faire Option. Sei respektvoll.

3 hilfreiche Strategien für Menschen, die geghostet wurden

  1. Langsam angehen lassen: Bau Vertrauen auf. Nimm dir Zeit, beobachte, wie konsistent jemand ist. Echte Beziehung braucht Tiefe, keine Eile.
  2. Wert auf das Umfeld legen: Schlage vor, Freund:innen oder Familie kennenzulernen. Wer es ernst meint, zeigt dich gerne.
  3. Konkrete Daten austauschen: Telefonnummer, Adresse, Instagram. Wer sich entzieht, hat meist etwas zu verbergen. Frag nach, ohne misstrauisch zu sein.

Wenn das Herz bricht: Was du nach dem Ghosting tun kannst

Hanna kam mit gebrochenem Herzen zu mir. Sie hatte geweint, gezweifelt, gehofft – und immer wieder nach Antworten gesucht, die es nicht gab. Gemeinsam haben wir ihre Gefühle zugelassen und ausgehalten. Wir haben geredet, manchmal geschwiegen, und irgendwann kam eine gesunde, befreiende Wut.

Sie schrieb einen Abschiedsbrief, in dem sie all ihre Trauer und Wut herausließ – jedes ungeklärte Warum, jedes verlorene Gefühl. Diesen Brief hat sie dann in einen Fluss geworfen, als Symbol dafür, dass sie ihn loslässt. Manche verbrennen ihn, manche zerreißen ihn – wichtig ist nur: Er bleibt nicht bei dir.

Dann hat sie alle Nachrichten gelöscht. Jeden Chat, jedes Bild. Es tat weh, aber es war notwendig. Denn sie hat erkannt: Sie ist mehr wert als ein Mensch, der nicht einmal den Mut hat, sich zu verabschieden.

Danach machte sie sich eine Liste mit allem, was ihr guttut. Statt weiter über ihn zu reden und im Schmerz zu bleiben, plante sie mit ihren Freundinnen ein gemeinsames Frauenwochenende – lachen, tanzen, das Leben feiern. 

Sie entschied sich bewusst, das Online-Dating eine Weile zu pausieren und sich wieder auf das zu konzentrieren, was ihr wirklich Freude macht.

Da sie sich einen sportlichen Partner wünscht, trat sie einer gemischten Laufgruppe bei – eine Umgebung, in der sie Menschen mit ähnlichen Interessen trifft. 

Auch im Coaching werden wir weiter daran arbeiten, was ihr wirklich wichtig ist – nicht nur in der Liebe, sondern im Leben. Und ich bin mir sicher: Für Hanna gibt es bald einen Mann, der bleibt. Einen Mann, der sie sieht, wertschätzt und liebt – so, wie sie es verdient hat.

Fazit 

Ghosting kann tiefe Wunden hinterlassen, doch du bist nicht allein, es ist schon vielen passiert und es tut immer weh. 

Je mehr du dich selbst kennst und wertschätzt, desto klarer erkennst du, wer es wirklich ernst mit dir meint. 

Schau hin, setzte Grenzen und lass dich nur wirklich ein, wenn die Beziehung dir guttut.

Lass Ghosting nicht zu einem Trauma werden. Wenn dich eine Erfahrung belastet, sprich mit jemandem, der dich versteht. 

Du musst diesen Weg nicht allein gehen, Du bist liebenswert und da draußen gibt es jemanden, der gerne bei dir bleibt. Versprochen.

Leicht leben – leicht lieben.
Komm, lass uns eine Lösung finden.

Eva Wippermann – Beziehungsberatung


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Was ist eine Love-Map? Finde das Geheimnis, um die Liebe am Leben zu halten

Was ist eine Love-Map? Finde das Geheimnis, um die Liebe am Leben zu halten

Was ist eine Love-Map?

Kennst du den Google Navigator? Wie gut, wenn du weißt, wo du bist, wo du hinwillst und wie du dorthin kommst. Aber stell dir vor, du lädst dir den Stadtplan von Rom runter und stehst gerade mitten in Berlin. Dann bringt dir selbst die beste Karte wenig.

Genauso ist es mit der sogenannten Love Map. Sie ist die innere Landkarte deines Partners – seine Gefühle, Träume, Ängste, Vorlieben, Abneigungen, Sehnsüchte, Werte. Viele Paare glauben, sie kennen sich gut. Doch im Laufe der Jahre verändern wir uns. Und wenn wir nicht immer wieder neugierig nachfragen, laufen wir mit einem alten Stadtplan herum – einer, der nicht mehr aktuell ist.

Er geht zum Rugby, ich zum Yoga. Er schaut YouTube-Videos über Vespas, ich lese Bücher über Partnerschaften. Unsere Gespräche? Kurz, oberflächlich, praktisch. „Wann kommst du heim?“, „Was essen wir?“, „Wer bringt das Kind zum Training?“

Doch Liebe braucht mehr als Organisation. Sie braucht emotionale Nähe. Und die entsteht, wenn wir uns wirklich für den anderen interessieren.


Wie nah seid ihr euch wirklich?

Die Frage: „Wie gut kennst du deinen Partner wirklich?“, klingt simpel. Ist sie aber nicht. Sie ist ein Beziehungsturbo – wenn du sie ernst nimmst.

Denn es geht nicht darum, den Lieblingswein oder das Passwort zu kennen. Sondern um:

  • Seine größte Sehnsucht,
  • ihre geheimen Ängste,
  • das, was ihn morgens wirklich motiviert,
  • oder woran sie glaubt, wenn alles ins Wanken gerät.

Viele Paare leben nebeneinander. Nicht aus Böswilligkeit. Sondern, weil der Alltag laut ist und das Fragen leise wird. Es gibt so viel zu tun, da fehlt es oft an Zeit. Doch die kann man sich einbauen und das ist wichtig.

Das Gute ist: Es ist nie zu spät, die Landkarte zu aktualisieren.


Love-Map Fragen können eine intensive Verbindung aufbauen.

Zuhören gehört natürlich auch dazu, und es zeigt, wie wichtig der Partner dir ist.

Also erst mal reden lassen, bevor du mit deiner Antwort loslegst. Das ist wichtig! Vielleicht kannst du dann sogar noch eine Frage nachlegen.

Stell dir vor, ihr seid bei einem Glas Wein auf dem Balkon. Eine Kerze und sonst gibt es nichts, was stört. Kein Handy, kein Netflix. Nur ihr zwei. Anstatt über den Job oder die Kinder zu reden, fragst du:

  • „Was steht noch auf deiner Reiseliste?“
  • „Was würdest du auf nicht auf eine einsame Insel mitnehmen?“
  • „Was würdest du gerne öfter tun?“
  • „Wenn Geld keine Rolle spielt: Was wäre dann anders?“
  • „Was ist deine schönste Kindheitserinnerung?“
  • „Was darf in deinem Leben nie wieder passieren?“

Diese Gespräche sind wie Goldadern. Du weißt nie, was du entdeckst – aber sie bringen Tiefe, Vertrauen, Verbindung.


Love-Map mit Humor geht noch leichter

Manchmal hilft es, spielerisch einzusteigen:

  • „Wenn du eine Superkraft hättest, welche wäre das?“
  • „Was ist dein peinlichster Moment?“
  • „Mit wem würdest du gerne für einen Tag im Leben tauschen?“
  • „Gibt es eine geheime Leidenschaft, von der kaum jemand weiß?“

Humor öffnet Herzen. Und wer lacht, lässt mehr von sich sehen.


Warum eine Love-Map?

Weil Beziehung sonst irgendwann nur noch Koexistenz ist. Weil man sich verlieren kann, obwohl man im gleichen Haus lebt. Und weil das Gefühl, gesehen und gemeint zu sein, ein menschliches Grundbedürfnis ist. Deshalb ist es wichtig, die Landkarte des anderen zu erkunden.

Liebe braucht Interesse. Und das beginnt mit einer einfachen Entscheidung:

Ich möchte dich (wieder) besser kennenlernen.


Fazit: Deine Love Map ist ein lebendiges Dokument

Sie verändert sich mit jedem Jahr, mit jeder Erfahrung, mit jedem Gespräch. Und wenn du dranbleibst, dann bleibst du auch im Herzen deines Partners.


PDF zum Download: 30 Fragen für eure Love Map

Ich habe dir eine kleine Fragenliste zusammengestellt, die du dir als PDF herunterladen kannst. Für den nächsten Spaziergang, das Frühstück im Bett oder die Fahrt in den Urlaub.

👉 Möchtest du das PDF haben? Dann klick hier


Hallo, ich bin Eva und ich liebe es, Menschen in ihren Beziehungen weiterzubringen.
Ob du mit oder ohne Partner bist, bei mir bist du richtig.


Komm, wir reden darüber:

Beziehungsmuster erkennen – Eine Anleitung in 7 Schritten

Beziehungsmuster erkennen – Eine Anleitung in 7 Schritten

Du bist frisch verliebt und nach einiger Zeit kommt erst das ein oder andere Déja Vue oder sogar ein böses Erwachen: „Ich habe schon wieder die gleichen Themen.“

New love, same tears! Wie kann das sein?

Es ist eine Art kaputte Komfortzone, die wir mit uns herumtragen. Was wir kennen, macht uns oft weniger Angst als etwas Neues. Also spielen wir das gleiche Spiel, immer wieder – bis uns endlich auffällt, dass Glück in einem anderen Buch vorkommt und wir endlich etwas Neues wagen dürfen.

Warum müssen wir denn so viele „Schwarze Peter“ ertragen?
Je eher wir uns auf die Suche machen und je eher wir erkennen und verstehen, können wir loslassen. Erst dann wird es möglich, endlich den Partner in dein Leben zu holen, der wirklich zu dir passt.

Mit dieser Anleitung kannst du herausfinden, welche Muster deine Partnerwahl bestimmen.
Du musst nicht zu allen Punkten eine Meinung haben und kannst dir gerne Stichpunkte machen, wenn dir etwas einfällt. Dein Muster wird klar werden, wenn du die Fragen liest und dein Unterbewusstsein antworten lässt.

Denn nur wer seine unbewussten Mechanismen kennt, kann bewusst eine erfüllte Beziehung gestalten.

Ex-Partner-Beziehungsmuster (1)

Gemeinsame Erlebnisse & besondere Momente

  • Wie hat er Weihnachten/Geburtstage/Urlaubsplanung mit dir erlebt?
  • Hat er Freude an solchen Momenten gezeigt oder eher distanziert gewirkt?
  • War er aufmerksam und hat sich um Details gekümmert oder war ihm das eher egal?
  • Hat er Geschenke mit Bedacht gewählt oder war es eher eine Pflicht für ihn?
  • Gab es Komplimente und hat er sich Zeit nur für dich genommen?
  • Hat er etwas Besonderes für dich getan, was du auch haben wolltest?

Karriere

  • Wie stand er zu deiner Karriere? Hat er dich ermutigt oder eher gebremst?
  • Hattest du das Gefühl, dass er stolz auf dich war?
  • Hat er sich für dich eingesetzt, wenn es darauf ankam?
  • Was war denn sein Beruf? War er erfolgreich?

Gefühle

  • Hat er seine Gedanken und Gefühle mit dir geteilt oder war er eher verschlossen?
  • Konntest du mit ihm über wichtige Themen sprechen oder hast du dich nicht gehört gefühlt?
  • Hat er dich getröstet, wenn du traurig warst?

Dein Umfeld & eure Dynamik

  • Wie hat er auf deine Freunde und Familie gewirkt?
  • Haben andere Menschen Dinge an ihm bemerkt, die du vielleicht übersehen hast?

Seine Vergangenheit, Werte & Verhalten

  • Wie hat er über seine Ex-Partnerinnen gesprochen? Respektvoll oder abwertend?
  • Wie geht er mit seinen Kindern (falls vorhanden) und seiner Familie um?
  • Welche Werte hatte er und passten sie zu deinen?
  • Manieren & Respekt: War er höflich zu anderen, z. B. zu Kellnern, Verkäuferinnen oder älteren Menschen?
  • Kleidungsstil: Hat er sich gepflegt und passend zur Situation gekleidet oder war ihm das egal?
  • Respekt in der Beziehung: Hat er deine Meinung ernst genommen oder eher belächelt?

Kommunikation und Konfliktverhalten

Eure Kommunikation

  • Konntest du offen mit ihm sprechen, oder gab es Themen, die du lieber vermieden hast?
  • Hast du dich sicher gefühlt, alles anzusprechen, oder hattest du Angst vor seiner Reaktion?
  • Hat er deine Meinungen und Gefühle ernst genommen oder oft heruntergespielt?
  • Hat er dir zugehört und verstanden, was du sagst?


Gesprächsdynamik

  • Hat er von sich erzählt oder nur über sich gesprochen?
  • Hat er dir Fragen gestellt und sich für deine Antworten interessiert?
  • Hast du ihm Fragen gestellt, und hat er sie ehrlich beantwortet oder ist er ausgewichen?
  • Gab es Geheimnisse in seiner Vergangenheit, die du erst später erfahren hast?


Kommunikationsstil

  • War seine Art zu sprechen respektvoll, wertschätzend und auf Augenhöhe?
  • Hat er sachlich kommuniziert oder war seine Sprache vorwurfsvoll oder abwertend?
  • Hat er dich in Gesprächen wirklich wahrgenommen, fühltest du dich verstanden?


Streitverhalten

  • Wie hat er in Konflikten reagiert – ruhig, kompromissbereit, impulsiv, unfair?
  • Habt ihr schnell gestritten, und wenn ja, worüber?
  • Hat er deine Sichtweise nachvollziehen können, oder hat er sich stur und uneinsichtig gezeigt?
  • Hat er sich nach einem Streit reflektiert und entschuldigt, wenn er im Unrecht war?

Respekt & Umgang in der Beziehung

  • Hat er dich im Streit ungerecht behandelt oder war er arrogant, zynisch oder gemein?
  • Hat er dich vor anderen Menschen schlechtgemacht oder hinter deinem Rücken negativ über dich geredet?
  • Konnte er mit dir gemeinsam Lösungen finden oder war ihm nur wichtig, recht zu haben?


Hinschauen: Erkenne die Beziehungsmuster, die immer wieder vorkommen (2)


Nachdem du die vorherigen Punkte durchgegangen bist, hast du sicher einige Muster in deinen vergangenen Beziehungen erkannt. Jetzt geht es darum, diese bewusst zu analysieren. Einige passen zu dir, andere können in Zukunft lieber wegbleiben.


Welche Muster erkennst du?

  • Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen deinen bisherigen Partnern?
  • Wählst du Männer mit bestimmten Charakterzügen, z. B. dominant, emotional distanziert, unterstützend oder freiheitsliebend?
  • Gibt es eine wiederkehrende Dynamik in deinen Beziehungen (z. B. du gibst viel, er nimmt viel, du fühlst dich oft nicht gesehen, er macht sein Ding, er möchte dich kontrollieren, er will dich von anderen fernhalten etc.)?
  • Hast du besonders in deiner Anfangszeit Warnsignale übersehen oder Eigenschaften ignoriert, die später problematisch wurden?


Welche Bedürfnisse wurden nicht erfüllt?

  • Was hat dir in deinen vergangenen Beziehungen gefehlt?
  • Gab es emotionale Bedürfnisse, die nicht erfüllt wurden, z. B. Sicherheit, Abenteuerlust, Wertschätzung, Nähe oder Unterstützung?
  • Hast du dich oft unverstanden, allein oder nicht respektiert gefühlt?
  • Gab es Momente, in denen du dachtest: „Hier läuft etwas falsch!“?


Deine eigenen Beziehungsmuster (3)

Nicht nur der Partner prägt eine Beziehung – auch dein eigenes Verhalten hat Einfluss darauf, wie sich eure Dynamik entwickelt hat. Es lohnt sich, ehrlich zu reflektieren, welche Rolle du in deinen vergangenen Beziehungen eingenommen hast.

Diese Reflexion hilft, zu verstehen, welche Rolle du in deinen vergangenen Beziehungen gespielt hast – und ob du dein Verhalten in Zukunft anders leben möchtest.

  • Hast du dich in der Beziehung selbstbewusst oder eher angepasst gefühlt?
    • Warst du frei in deinem Verhalten oder hast du dich oft zurückgenommen, um Streit zu vermeiden?
    • Hast du deine Bedürfnisse klar kommuniziert oder eher geschwiegen, um Harmonie zu wahren?
    • Hattest du das Gefühl, gleichberechtigt zu sein, oder hast du dich untergeordnet?

  • Warst du wirklich du selbst?
    • Konntest du deine Persönlichkeit und Meinung uneingeschränkt zeigen?
    • Hast du dich oft verbogen, um der Beziehung willen?
    • Gab es Dinge, die du dir selbst nicht erlaubt hast, um Konflikte zu vermeiden?
    • Hast du Dinge getan, die du heute bereust?

  • Hast du deine eigenen Grenzen respektiert?
    • Gab es Momente, in denen du über deine eigenen Grenzen gegangen bist, um es dem anderen recht zu machen?
    • Hast du Dinge toleriert, die dir eigentlich nicht gutgetan haben?
    • Hattest du manchmal das Gefühl, dich selbst in der Beziehung zu verlieren?

  • Welche Muster wiederholen sich in deinem Verhalten?
    • Reagierst du in Beziehungen oft auf eine ähnliche Weise, z. B. indem du dich zurückziehst oder zu viel gibst?
    • Glaubst du immer, der Retter sein zu müssen?
    • Gibt es Verhaltensweisen, die du immer wieder zeigst, obwohl sie dich nicht glücklich machen?
    • Hast du bestimmte Ängste oder Unsicherheiten, die dich in deinen Beziehungen beeinflussen?

  • Hast du dich in der Beziehung emotional sicher gefühlt?
    • Konnte dein Partner dir Stabilität und Sicherheit geben oder warst du auf dich gestellt?
    • Hattest du Angst, deine Meinung zu sagen, weil du befürchtet hast, dass es Streit gibt?
    • Hast du dich in der Beziehung wohlgefühlt oder warst du oft angespannt?


Glaubenssätze – Deine Überzeugungen über Liebe und Beziehungen (4)

Unsere Partnerwahl wird oft unbewusst von tief verwurzelten Glaubenssätzen beeinflusst. Diese können aus der Kindheit, vergangenen Erfahrungen oder gesellschaftlichen Erwartungen stammen.

  • Liebe ist….
  • Beziehung ist ….
  • Männer sind …..
  • Frauen sind ….
  • Ich muss in dieser Beziehung……
  • Ich erwarte von meinem Partner……
  • Kompromisse gehören in eine Beziehung……
  • Ich muss stark sein und die Kontrolle behalten …
  • Ich bin die Fröhliche, Energiegeladene, Fürsorgliche, Liebevolle usw.
  • Kinder sind …
  • Geld ist…..
  • Streit muss vermieden werden….
  • Welche fallen dir noch ein?

    Eventuell erinnerst du dich ja, wie deine Partner zu diesen Punkten standen?


Emotionale Trigger – Welche Gefühle oder Verhaltensweisen ziehen dich an? (5)

Manchmal fühlen wir uns zu bestimmten Menschen hingezogen, ohne genau zu wissen, warum. Oft sind es emotionale Trigger, die aus früheren Erlebnissen stammen.

  • Ziehst du immer wieder Partner an, die dir das Gefühl geben, kämpfen zu müssen, um geliebt zu werden?
  • Fühlst du dich besonders angezogen von Menschen, die unerreichbar oder emotional distanziert sind?
  • Reagierst du stark auf bestimmte Verhaltensweisen, z. B. Dominanz, Beschützerinstinkt oder Rebellion?
  • Verliebst du dich in Partner, die dir das Gefühl geben, gebraucht zu werden? Bist du der Beschützer, die Mutter, die gute Seele?
  • Gibt es bestimmte Emotionen in Beziehungen, die dir vertrauter erscheinen als andere (z. B. Drama, Unsicherheit, Kontrolle)?
  • Brauchst du Partner, die finanziell erfolgreich sind und eine Führungspersönlichkeit haben, oder ist es dir wichtiger, dass er authentisch und im Leben angekommen ist (kann auch beides sein)?
  • Brauchst du Partner, die dir viel körperliche Nähe geben und die das auch in der Öffentlichkeit regelmäßig zeigen?




Die Beziehungsmuster deiner Eltern & deren Partnerschaft (6)

Die erste prägende Beziehung in deinem Leben war die zu deinen Eltern – und die Beziehung, die sie miteinander geführt haben. Oft spiegeln sich diese Muster unbewusst in deiner eigenen Partnerwahl wider.


Nimm dir Zeit, die vorherigen Fragen (Punkte 1–5) auf deine Kindheit zu übertragen.
Analysiere deinen Vater (deine Mutter) mit den gleichen Fragen, wie ich sie dir oben gestellt habe.

  • Beziehung zu deinem Vater (oder deiner Mutter):
    • Welche Rolle hatte dein Vater oder deine Mutter in deinem Leben?
    • War die Beziehung zu dir liebevoll, unterstützend oder distanziert?
    • Hast du dich in ihrer Nähe sicher gefühlt oder hast du um Aufmerksamkeit kämpfen müssen?
    • Gab es Muster, die du heute in deinen Beziehungen wiedererkennst?

  • Die Beziehung deiner Eltern zueinander:
    • War die Partnerschaft deiner Eltern harmonisch oder konfliktreich?
    • Gab es klare Rollenverteilungen, die du übernommen oder bewusst abgelehnt hast?
    • Hast du gesehen, dass Liebe und Respekt selbstverständlich sind – oder warst du Zeuge von Streit, Ignoranz oder emotionaler Distanz?
    • Hat die Beziehung deiner Eltern dein Bild von Partnerschaft geprägt?

Diese Reflexion ist wichtig, weil dein Unterbewusstsein oft unreflektiert Muster übernimmt. Wenn du erkennst, welche Prägungen du mitgenommen hast, kannst du bewusster entscheiden, was du in deiner eigenen Beziehung leben möchtest – und was du loslassen kannst.


Welche Rolle spielen Familie, Erziehung und Gesellschaft (7)

Unsere Vorstellungen von Beziehungen werden nicht nur durch unsere Eltern, sondern auch durch äußere Einflüsse geformt. Hinterfrage, welche Erwartungen und Glaubenssätze du aus deinem Umfeld übernommen hast.

  • Familie & Umfeld:
    • Gibt es unbewusste Erwartungen deiner Familie an deine Partnerwahl?
    • Hast du das Gefühl, in einer bestimmten Art von Beziehung leben zu „müssen“, um anerkannt zu werden?
    • Wie haben enge Bezugspersonen über Liebe und Beziehungen gesprochen?
  • Gesellschaftliche Erwartungen:
    • Gibt es ein bestimmtes Bild von „der perfekten Beziehung“, das du glaubst, erfüllen zu müssen?
    • Spürst du Druck, bis zu einem bestimmten Alter zu heiraten oder eine Familie zu gründen?
    • Hast du das Gefühl, dass Erfolg in der Liebe an äußeren Faktoren wie Status, Aussehen oder Karriere gemessen wird?

Wenn du erkennst, welche äußeren Einflüsse deine Partnerwahl unbewusst steuern, kannst du bewusst entscheiden, welche Werte und Vorstellungen wirklich zu dir passen – und welche du hinter dir lassen möchtest.

Diese Anleitung ist sehr ausführlich, und es gibt ein Arbeitsblatt dazu.

Gerne schicke ich dir die PDFs mit über 80 Fragen zu. Dann kannst du deine EX-Partner und auch dein Verhältnis zu Vater oder Mutter damit analysieren und die Blätter nebeneinander legen, um zu vergleichen.

Bitte schreibe mir eine E-Mail mit dem Begriff – Partneranalyse – und ich schicke dir das Arbeitsblatt zu.

Viele meiner Coachees und auch die ein oder andere Freundin hat mit diesem Phänomen zu tun, „immer wieder“ an den gleichen Männertyp oder Frauentyp zu geraten.
New love, same tears!

Erkennen und Verstehen macht vieles einfacher. Es gibt auch für dich einen wunderbaren Menschen, mit dem es sich lohnt, Zeit im Leben zu verbringen.

Beziehung kann leicht sein, ich bin Eva und ich liebe es, Beziehungsthemen auf den Grund zu gehen, um dich in eine wunderbare Beziehung zu begleiten.

Bist du auf der Suche? Dann schreib mir. Ich bin sicher, wir können manche Knoten lösen.

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Das war cool? Dann lies mal das hier:

Vulnerabler und verdeckter Narzissmus: Die versteckte Gefahr in Beziehungen

Vulnerabler und verdeckter Narzissmus: Die versteckte Gefahr in Beziehungen

Narzissmus tritt in vielen Formen auf und beeinflusst Beziehungen auf unterschiedliche Weise.
Während einige Narzissten offensichtlicher nach Macht und Anerkennung streben (grandioser Narzissmus), agieren andere subtiler und sind schwerer zu erkennen. In diesem Artikel konzentriere ich mich auf zwei weniger offensichtliche, aber oft besonders zerstörerische Narzissmusformen in Beziehungen: den vulnerablen und den verdeckten Narzissmus. Beide wirken leise und unauffällig, doch für ihre Partner bedeutet die Beziehung meist eine schleichende emotionale Erschöpfung und Abhängigkeit.

Aus dem Coaching: Eine Geschichte, die so oder ähnlich passiert ist

Lene war eine erfolgreiche Immobilienunternehmerin, leidenschaftliche Reiterin und engagierte sich nebenbei in einem internationalen Frauenclub. Sie liebte ihr Leben – ihre Arbeit, die Pferde und den Austausch mit inspirierenden Frauen auf der ganzen Welt. Als sie ihren neuen Partner kennenlernte, schien er von ihr und ihrem Leben fasziniert zu sein. Er bewunderte ihren Erfolg, ihre Energie und fand es großartig, dass sie sich sozial engagierte. Sogar ihre Liebe zu Pferden teilte er – oder tat zumindest so. Lene war im siebten Himmel.

Doch mit der Zeit veränderte sich sein Verhalten. Zunächst waren es kleine Kommentare: Die Pferde würden stinken, sie sei ständig unterwegs, er hätte gerne mehr Zeit mit ihr. Er schlug vor, doch lieber gemeinsam Golf zu spielen – das sei gut für sein Business und eine gemeinsame Aktivität. Anfangs nahm Lene seine Wünsche ernst, suchte Kompromisse. Doch was als liebevolle Anregung begann, wurde immer mehr zur subtilen Kritik.

Ihre Freundinnen mochte er nicht. Er ließ durchblicken, dass er sich nicht wohlfühle, wenn sie bei ihnen zu Hause waren. „Sie sind doch alle ein bisschen oberflächlich, oder?“, meinte er einmal beiläufig. Anna hatte immer öfter das Gefühl sich für sein Verhalten entschuldigen zu müssen und sie war oft den Tränen nahe. Es war ihr peinlich und sie lud die Frauen immer seltener ein.

Irgendwann sprach sie kaum noch über ihren Job, weil seine Begeisterung einer unterschwelligen Eifersucht gewichen war. Ihr Erfolg schien ihn zu stören, auch wenn er das nie direkt sagte. Immer wieder brachte er Sätze wie: „Es geht doch nicht nur um Leistung im Leben“ oder „Glaubst du nicht, du solltest es mal ruhiger angehen?“ „Ist dein Chef hinter dir her?“ Lene spürte, dass ihre Arbeit zur Belastung für die Beziehung wurde.

Der Wendepunkt kam, als er begann, ihr Hobby infrage zu stellen. Reiten sei nichts für Frauen in ihrem Alter, sie mache sich damit lächerlich. Und überhaupt – die Pferde würden das Haus und ihre Kleidung mit diesem unangenehmen Geruch überziehen. Sie wollte keine Diskussionen mehr, verzichtete immer öfter auf das Reiten, bis sie schließlich ihre Reitbeteiligung aufgab. Von der spritzigen, energiegeladenen Lene war nichts mehr übrig und die Beziehung wurde dadurch nicht besser.

Vulnerabler Narzissmus

Vulnerabler Narzissmus ist besonders belastend für Partner, da der vulnerabel-narzisstische Mensch sich als Opfer inszeniert und hochsensibel auf Kritik reagiert.
Der Partner fühlt sich dauerhaft verantwortlich für die Gefühle des Narzissten und wird durch emotionale Abhängigkeit gefesselt. Vulnerabler Narzissmus ist oft schwer zu erkennen. Diese Menschen wirken manchmal unsicher, empfindlich und verletzlich, haben aber im Inneren ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und Kontrolle. Kritik wird als tiefe persönliche Kränkung empfunden, und das Gegenüber erlebt häufig emotionale Manipulation, Schuldzuweisungen und unerwartete Wutausbrüche.

Typische Merkmale des vulnerablen Narzissmus:

  • Hohe Empfindlichkeit gegenüber Kritik: Selbst harmlose Bemerkungen werden als tiefgehende Kränkung empfunden.
  • Starke emotionale Abhängigkeit: Sie brauchen ständige Bestätigung, um sich wertvoll zu fühlen.
  • Übertriebene Selbstzweifel: Trotz des Wunsches nach Bewunderung haben sie oft ein schwankendes Selbstwertgefühl.
  • Schuldumkehr: Sie drehen Vorwürfe um und machen andere für ihr Leid verantwortlich.
  • Wut und Aggression: Wenn sie sich kritisiert oder zurückgewiesen fühlen, reagieren sie oft mit übermäßiger Wut oder komplettem Rückzug. Beides machen jegliche Kommunikationsversuche zunichte.

Verdeckter Narzissmus

Verdeckter Narzissmus – Da diese Form noch subtiler ist, bleibt sie oft lange unentdeckt.
Der Partner wird durch emotionale Manipulation, Schuldgefühle und Gaslighting klein gehalten.
Verdeckte Narzissten erscheinen nach außen hin bescheiden, setzen aber hinter den Kulissen ihre Kontrolle durch.
Doch auch sie haben ein tiefes Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung, das sie auf indirekte Weise durch emotionale Manipulation, Schuldgefühle und eine Inszenierung als Opfer durchsetzen.

Oft steht der Partner alleine (wie bei anderen Formen des Narzissmus auch), da niemand im Außen erkennt, was wirklich gespielt wird.

Typische Merkmale des verdeckten Narzissmus:

  • Inszenieren als Opfer: Sie betonen, wie schwer ihr Leben ist und wie sehr andere ihnen Unrecht tun.
  • Indirekte Manipulation: Statt offen zu fordern, nutzen sie Schuldgefühle und subtilen Druck, um andere gefügig zu machen.
  • Perfektionistische Selbstwahrnehmung: Sie halten sich für intelligenter, moralisch überlegen oder tiefgründiger als andere, ohne es direkt zu sagen.
  • Neid und Missgunst: Sie gönnen anderen kaum Erfolg, auch wenn sie es nicht offen aussprechen.
  • Unauffällige Kontrolle: Sie manipulieren ihr Umfeld durch Gaslighting, passiv-aggressives Verhalten oder übermäßige Sensibilität.

Der Unterschied zwischen vulnerablen und verdeckten Narzissten

Beide Narzissmusformen sind subtil und schwer zu durchschauen. Der Hauptunterschied liegt darin, wie sie auf Kritik reagieren und welche Strategie sie nutzen, um sich in Beziehungen zu positionieren.

  • Vulnerable Narzissten suchen aktiv nach Bestätigung und sind sichtbar verletzlich, sie schwanken zwischen dem Bedürfnis nach Anerkennung und tiefen Selbstzweifeln. Ihre Wut und Enttäuschung äußert sich direkter und oft massiv.
  • Verdeckte Narzissten wirken unauffälliger, sind oft scheinbar bescheiden und subtil manipulativ. Sie kontrollieren über Schuldgefühle und passiv-aggressives Verhalten, anstatt offen nach Anerkennung zu suchen.

Beide Formen haben gemeinsam, dass sie ihre Partner in toxische emotionale Verstrickungen ziehen, aus denen es schwer ist, sich zu lösen.

Warum sind vulnerabler und verdeckter Narzissmus besonders hart für den Partner?

Der Partner eines vulnerablen oder verdeckten Narzissten erlebt eine ständige emotionale Achterbahnfahrt.

  • Beim vulnerablen Narzissten: Die extreme Empfindlichkeit und emotionale Abhängigkeit führen dazu, dass der Partner sich ständig anpassen muss, um Konflikte zu vermeiden. Es fühlt sich oft an, wie auf Glasscherben zu laufen. Jede Kritik oder auch die eigenen Meinungsäußerung wird als persönlicher Angriff gewertet, und der Partner fühlt sich zunehmend unsicher und machtlos.
  • Beim verdeckten Narzissten: Hier liegt die Schwierigkeit darin, dass die Manipulation so subtil ist, dass sie lange unbemerkt bleibt. Der Partner wird schleichend klein gemacht, ihm wird das Gefühl gegeben, nicht genug zu sein oder sich mehr anpassen zu müssen, um Liebe zu verdienen. Er wird bis zur Eigenaufgabe verändert, mit der Begründung, nur das Beste für ihn zu wollen. Verdeckte Narzissten kontrollieren oft durch Schuldgefühle, passiv-aggressives Verhalten oder eine ständige Opferrolle. (Ich bin dir nicht wichtig, du sagst immer du tust es und dann passiert nichts…)

In beiden Fällen ist die emotionale Belastung enorm. Die betroffene Person beginnt, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, lebt in Unsicherheit und zweifelt zunehmend an sich selbst.
Oft bleibt der Gedanke: „Vielleicht bin ich wirklich das Problem?“
Genau diese Dynamik macht eine Trennung so schwer, außerdem sind die Außeninszenierungen des Narzissten oft so perfekt, dass der Partner sich verteidigen muss, warum er einen solchen Menschen verlassen will.

Die drei Phasen einer narzisstischen Beziehung

Eine Beziehung mit einem Narzissten verläuft meist nach einem bestimmten Muster:

  1. Love Bombing: In der Anfangsphase überschüttet der Narzisst seinen Partner mit Liebe, Aufmerksamkeit und Komplimenten. Der Sex ist toll und alles fühlt sich intensiv und perfekt an – als hätte man endlich den Traumpartner gefunden. In dieser Phase wird der Partner emotional abhängig gemacht. Wenn es später nicht so gut läuft, gibt die Erinnerung an diese Zeit immer wieder Hoffnung, dass es wieder so unglaublich schön wird wie am Anfang.
  2. Abwertung: Nach der idealisierten Anfangsphase beginnt der Narzisst, den Partner systematisch abzuwerten. Kritik, Manipulation, Sarkasmus, Abwertung vor anderen, emotionale Kälte oder sogar offene Angriffe treten auf. Der Partner wird zunehmend verunsichert, sein Selbstwertgefühl leidet. Er versteht nicht, wo diese wundervolle Person ist und versucht sich zu verändern, um wieder diese „Liebe“ wie am Anfang zu spüren.
  3. Entsorgung: Wenn der Partner eigene Bedürfnisse äußert oder sogar durchsetzt, eigene Erfolge hat, die er gerne teilen möchte, wenn er Grenzen setzt oder nicht mehr ausreichend Bewunderung gibt, wird er zunehmend mit emotionaler Kälte, Ignoranz oder offener Abwertung bestraft.
    In vielen Fällen beginnt der Narzisst, sich eine neue Quelle der Bewunderung zu suchen – sei es in einer Affäre, durch neue Freunde oder durch die nächste intensive Phase mit einem anderen Menschen.

    Eine vollständige „Entsorgung“ findet in vielen Beziehungen nicht statt. Stattdessen wird der Partner in einer Art emotionaler Schwebe gehalten: mal mit kleinen Zeichen der Hoffnung, dann wieder mit Distanz und Geringschätzung.
    Dadurch bleibt das Opfer gefangen und zweifelt an der eigenen Wahrnehmung – ein manipulativer Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Fazit

Was bei Lene als leidenschaftliche, unterstützende Beziehung begann, war zu einem leisen Kampf geworden. Lene hatte sich unbewusst angepasst – zuerst an seine Wünsche, dann an seine Kritik, bis sie irgendwann nicht mehr das Leben führte, das sie liebte. Sie fühlte sich klein, ohne zu wissen, warum.

Vulnerabler und verdeckter Narzissmus sind schwer erkennbare, aber gefährliche Dynamiken in Beziehungen. Freunde und Bekannte merken oft gar nicht, was passiert, denn die Inszenierung des Narzissten nach außen ist perfekt.
Wenn du das Gefühl hast, alles aufgegeben zu haben, nicht mehr dein Leben zu leben und kaum noch Freunde zu haben, wenn dein Partner dich mehr kritisiert als unterstützt, dann warte nicht auf ein Wunder. Bitte such das Gespräch mit einem erfahrenen Coach oder Therapeuten.

Warum so viele daran zweifeln oder erst so spät erkennen, dass die Beziehung nicht zu retten ist, liegt oft an der psychischen Erschöpfung und der emotionalen Verwirrung, die Narzissten gezielt erzeugen. Die Opfer werden gezielt so lange destabilisiert, bis sie ihr eigenes Urteilsvermögen infrage stellen und wie so oft, die Hoffnung stirbt zuletzt.

Vorsicht ist geboten, wenn der narzisstische Partner vorgibt, sich zu verändern, indem er sich Hilfe sucht. Es ist in meiner Welt schon vorgekommen, dass Therapeuten dem Charme des Narzissten verfallen und dadurch die Manipulationstechniken fördern.

Zu Hause erfährt der Partner dann, dass der Narzisst das eigentliche Opfer ist und er, der Partner, sich einfach mehr anstrengen muss.

Abschließende Worte

Als Coach und Beziehungsberaterin stehe ich dir zur Seite, wenn du Fragen hast oder unsicher bist, wie du mit deiner Situation umgehen sollst. Mein Ziel ist es jedoch nicht nur, Lösungen zu finden, sondern vor allem, Bewusstsein zu schaffen und aufzuklären.

Falls du dich in deiner Beziehung unglücklich fühlst, keine Erfüllung mehr spürst oder dich nach echter Liebe sehnst, muss nicht immer Narzissmus die Ursache sein. Doch egal, woran es liegt – du hast das Recht, glücklich zu sein. Manchmal braucht es nur den Mut, hinzusehen und eine Entscheidung für dich selbst zu treffen.

Hier geht es zu einer wunderbaren Profilerin, die auf YouTube ganz genau über Narzissmus aufklärt.

Ich bin Coach für Beziehungen und für dich da.

Erkennen, entscheiden und das Leben (wieder) lieben.

Deine Eva


Willst du mehr von mir lesen? Schau doch mal hier: Narzissmus zerstört.