Im schlechtesten Fall begrenzen sie den, der sie glaubt. Allerdings hat der Glaubenssatz: „Das muss doch irgendwie gehen“, auch schon viele Menschen zu Höchstleistungen befähigt. Meistens haben unsere Lebensbereiche ganze Glaubenssatzpakete über: Familie, Arbeit, Liebe, Geld, Gesundheit, Freunde und über dich selbst. Du findest sie heraus, wenn du dir zu diesem Thema überlegst, was du glaubst.
Warum entstehen Glaubenssätze?
Meistens sind sie bei ihrer Entstehung sinnvoll. Als Kind sind es oft Sätze, die dich schützten. Wenn du lieber im Hintergrund bleibst, weil du schüchtern bist und auf keinen Fall Aufmerksamkeit von anderen auf dich fallen soll, dann ist das in dem Moment für dich sinnvoll. Als Unternehmerin ist allerdings „Ich bin unsichtbar“ oder „Ich kann nicht vor Menschen sprechen“ eher hinderlich. Und wie schon gesagt, es ist nur wahr, solange du daran glaubst.
Jeder von uns hat Glaubenssätze und es ist wichtig gelegentlich zu überprüfen, ob sie noch in irgendeiner Form für dein Leben arbeiten oder ob sie dich begrenzen.
Was du glaubst bestimmt deine Gedanken, daraus resultiert, was du tust und das wird eine Gewohnheit. Letztlich bestimmt also der Glaubenssatz das, was du erreichen kannst.
Wie entstehen Glaubenssätze?
Durch Imitationslernen, besonders in den ersten 7 Jahren.
Durch den inneren Dialog und deine eigenen Wiederholungen.
Durch persönliche Erfahrungswerte und die folgende selektive Wahrnehmung, um diese Erfahrung stetig zu bestätigen.
Glaubenssätze erkennen – 3 Methoden
1. Flow: Schreibe alles ungefiltert auf, was dir zu deinen Themen spontan einfällt
(Familie, Arbeit, Liebe, Geld, Gesundheit, Freunde und über dich selbst, das Leben, die Welt … usw.).
Setzt dich an deinen Tisch mit einigen Blättern Papier und einem Stift, stell dir einen Wecker auf 7 Minuten und fang mit einem Thema an. Familie: Für mich ist Familie …, ich bin …, ich glaube das …, ich bin sicher …, mich nervt an Familie … Familie ist…. Meine Familie … andere Familien … usw. Schreib alles auf, was dir zu einem Thema einfällt. Wichtig ist nicht aufzuhören, keine Pause zum Nachdenken. Familie ist … (Ich schreibe mir die Satzanfänge immer oben auf das Blatt). Dann das Gleiche über Geld usw. Auf diese Weise kommst du gut an dein Unterbewusstsein.
2. Vervollständige folgende Glaubenssätze:
Glaubenssätze über dich:
Was glaubst du über dich in all deinen Lebensrollen: Als Vater, Mutter, Schwester, Freundin, im Job, im Freundeskreis, im Sportverein, Ich bin …
Was glaubst du über deine Fähigkeiten Ich kann …
Über andere Menschen? Für mich sind andere Menschen ….
Über das Leben oder die Welt: Die Welt da draußen ist….
3. Häufig vorkommenden, negativen Glaubenssätzen, erkennst du einige deiner Gedanken?
Wenn du diese Sätze liest, wird dir der ein oder andere vielleicht bekannt vorkommen. Ich wiederhole noch einmal das wichtigste: Glaubenssätze sind nicht wahr. Es sind erlernte Ideen, die wir für wahr halten. Weiter unten im Artikel findest du Ansätze, wie du diesen Irrglauben loswerden kannst. In hartnäckigen Fällen hilft ein Gespräch mit einem Coach.
Glaubenssätze, die deinen Selbstwert betreffen
Ich sehe nicht gut aus. Ich bin hässlich. Ich bin nichts wert. Andere können das viel besser als ich. Ich bin nicht okay. Ich muss sein wie XY. Ich bin nicht schlau genug. Ich bin dumm. Ich schaffe nichts richtig. Ich bin ein Trottel, Trampel, Schussel. Ich kann das ohnehin nicht, versuche es besser nicht, bevor es wieder schiefgeht. Ich bin zu dick. Ich bin usw.
Glaubenssätze, die aus einer Reaktion auf eine Beziehung kommen
Ich muss lieb sein, sonst liebt mich keiner. Ich muss immer gut sein. Ich muss alle Erwartungen erfüllen. Was ich will, zählt nicht. Ich darf nicht enttäuschen. Ich muss es alleine schaffen. Es geht immer noch besser. Ich muss stark sein. Ich darf nicht fühlen. Meine Meinung zählt nicht. Ich darf mich nicht von dir lösen. Ich muss perfekt sein. Ich muss immer bei dir bleiben. Ich muss der Beste sein, sonst ist es nicht gut. Ich muss gehorchen. Ich muss gute Leistungen erbringen.
Negative GS, die die Beziehung zu den Eltern oder anderen Bezugspersonen betreffen:
Ich komme zu kurz. Ich falle zur Last. Ich bin nicht wichtig. Ich verdiene keine Anerkennung, das muss ich tun. Ich bin schuld an deiner Laune. Ich muss auf deine Gefühle Rücksicht nehmen. Ich bin unerwünscht. Ich bin stärker als du. Keiner versteht mich. Du liebst mich nicht. Ich bin ohnmächtig. Ich kann niemandem vertrauen. Ich bin alleine. Ich bin unterlegen. Mich sollte es besser nicht geben. Ich bin nicht willkommen. Meine Wünsche sind egal. Du hasst mich. Ich bin schuld. Ich muss so sein wie du, damit zeige ich dir meine Liebe.
Glaubenssätze über die Welt:
Frauen sind, Männer sind … Männer dürfen nicht weinen. Frauen sind das schwache Geschlecht. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Im Leben wird uns nichts geschenkt. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Das Leben ist immer gegen mich. Ich weiß, das geht wie immer schief. Die Welt da draußen ist … Man kann niemandem Vertrauen. Ich erwarte das schlechteste, dann werde ich nicht enttäuscht. Geld haben bedeutet Anerkennung.
Beschränkende Glaubenssätze loswerden
Glaubenssätze hinterfragst du mit: „Ist das wirklich so?““ Ist das wahr? „, „Wer bin ich ohne den Gedanken?“ „The Work“ von Byron Katie ist eine wunderbar effektive und einfache Methode, um negative Glaubenssätze loszuwerden. Aber es hilft auch schon, wenn du verstehst, dass es ein Glaubenssatz ist und du dich fragst: Bringt mich das weiter? Geht es mir damit gut? Passt es noch zu meiner Lebenssituation heute? Finde einen besseren Glaubenssatz, wenn der alte dir nicht guttut. Evtl. ist es wichtig, dass du ihn sehr oft wiederholst. Du kannst ihn laut sagen oder an verschiedenen Stellen in deiner Wohnung aufhängen, sodass du ihn beim Zähneputzen lesen kannst.
Positive Glaubenssätze zum Üben: 🙂
Ich bin gut so, wie ich bin. Es reicht, wenn Dinge gut genug erledigt werden. Ich darf um Hilfe bitten, damit tue ich anderen einen Gefallen, denn ich signalisiere, dass ich sie brauche. (Menschen werden gerne gebraucht.) Ich darf anders und ich selbst sein, das macht mich aus und ich mag mich, wie ich bin. Ich werde geliebt, geachtet und beschützt. Ich bin wertvoll. Das Leben hat viele schöne Seiten und ich lebe gerne. Wenn etwas nicht funktioniert, lerne ich daraus, Fehler sind ok. Ich kann immer wieder anfangen, mein Leben zu ändern. Ich darf mich ausruhen und mir Auszeiten nehmen, denn ich brauche die Kraft, die ich daraus schöpfe. Ich darf Nein sagen und meine Meinung zählt. Ich darf Spaß haben und einfach mal das tun, was mir gefällt, das ist gut für meine Energiereserven. Ich bin klug. Ich bin schön. Ich habe eine gute Ausstrahlung. Es gibt Menschen, denen ich viel bedeute. Ich weiß, dass ich Glaubenssätze habe, die mich behindern und ich spüre sie auf und ändere sie sofort. Ich weiß, was ich wert bin und mein Stundensatz ist angemessen und wird bezahlt. Die Summe, die ich für meine Arbeit verlange, ist im Tausch gegen meine Lebenszeit und mein Wissen ein Schnäppchen. Ich weiß, was ich kann und darf stolz darüber reden.
So, das ist erst mal eine gute Dröhnung. Such dir was aus und ändere es so ab, dass es zu dir passt. Ein Glaubenssatz soll nach dir klingen.
Ich bin Eva, ich bin Coach für Lebensvisionäre.
Mit den richtigen Glaubenssätzen lassen sich im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzen.
Es ist spannend, wie viele Dinge wir so einfach verändern können, damit unser Leben immer leichter wird. Es ist leicht. Fang einfach an.
Just talk to your Vision-Coach. Ich bin nur eine E-Mail entfernt. Deine Eva
Coaching kann ein Wundermittel sein und dir schnell die richtigen Türen öffnen.
Lebenswerte machen uns einzigartig und damit spannend. Diese Einzigartigkeit lässt uns in Konflikte geraten, über andere den Kopf schütteln, uns in Leidenschaften stürzen. Wir dürfen Zugehörigkeiten erleben oder das Gegenteil, wir lieben, verabscheuen, erleben, lernen. Wir öffnen Türen und schließen andere, zerschlagen Porzellan und kitten zusammen, was evtl. noch nie zusammengehörte. Wir glauben recht zu haben und wundern uns über andere. Wir lachen, weinen, streiten und vertragen uns. Kurzum, wir alle leben unser ganz eigenes Leben. Wichtig ist, dass du verstehst, warum du tickst, wie du tickst.
Persönliche Werte und Prinzipien sind der Maßstab, an denen wir unser Leben ausrichten. Werte sollten manchmal auf ihre Gültigkeit überprüft werden. Prinzipien sind Lebensregeln, die zwar auch manchmal infrage gestellt werden, die jedoch als allgemeingültige Grundlage für unser Leben gelten und daher schwieriger zu ändern sind.
In diesem Artikel geht es mir aber um die persönlichen Werte. Viele der Themen, die zu Streit und Unverständnis führen, sind auf unterschiedliche Werte zurückzuführen. Wenn wir das verstehen, können wir oft ganz anders reagieren und das Leben wird leichter.
Woher kommen unsere Lebenswerte?
Werte sind wie ein Computerbetriebssystem. Die ersten Programmierungen erhält jeder Mensch durch
Die jeweilige Kultur und die damit verbundene Religion, in die wir geboren werden,
Eltern und Familie,
Freunde, unser Umfeld und Verwandte,
Kindergarten und Schule,
Lebensumstände und Ereignisse,
Erfahrungen.
Später im Leben ist jeder Mensch selbst der Programmierer oder zumindest sollte er es sein. Und jeder darf selbst entscheiden, ob einige der Werteprogramme gelöscht werden müssen.
Wofür haben wir Werte?
Werte sind unsere Motivatoren, unsere Antreiber, sie geben uns unsere Ziele. Sie sind die Bausteine unserer Identität, denn sie sind tiefe Überzeugungen, nach denen wir handeln. Werte gehören zu uns, sie machen uns aus, unterscheiden uns und bewirken, dass wir uns verstanden und zu anderen Menschen hingezogen fühlen – oder das Gegenteil. Sie sind unsere Prüfsteine für richtig, falsch, gut und böse und wir werden uns oft erst bewusst, welchen Werten wir folgen, wenn sie verletzt werden.
Werte begleiten uns oft ein Leben lang
Unsere Werte sind zeitstabil und zäh und werden, wenn wir nicht bewusst an ihnen arbeiten, nur durch einschneidende Ereignisse, wie zum Beispiel der Geburt eines Kindes, spontan geändert. Sie sind abstrakt, da es Worte sind, die keine eigene festgelegte Bedeutung haben. Werte sind auch je nach unserer Rolle, die wir im Leben betrachten, unterschiedlich. Liebe lebst du in der Familie anders als im Job. Jeder Mensch richtet sein Leben im Schnitt nach 10 – 20 aktiv gelebten Werten aus.
Können sich Werte ändern?
Werte ändern sich, wie gesagt, wenn etwas Einschneidendes im Leben passiert von allein. Aber um bei dem Bild des Programmierers zu bleiben, ist es ratsam sie auf ihren Sinn zu überprüfen und den ein oder anderen auch mal auszutauschen. Wenn du in einem anderen Land leben willst, sind es die kulturellen Werte, die als Erstes überprüft werden dürfen. Vielleicht isst man dort mit den Fingern? Oder man sagt immer erst einmal Ja, auch wenn Nein besser wäre, um niemanden zu verletzen? Bis vor einigen Jahren haben wir in Deutschland noch ein etwas altmodisches, wenn auch in meinen Augen charmantes Rollenverhalten gelebt. Viele meiner alten Klassenkameraden waren noch Kavaliere der alten Schule, wenn sie ihre Herzdamen ausführten. Ein Verhalten, welches in Neuseeland eher als Affront angesehen wurde. Hier hat man hart für Gleichberechtigung gekämpft und lebt diesen Wert auf andere Art.
Da wir Werte als Kinder ungefiltert übernehmen und viele Familien noch nach Werten von Ur-Urgroßvater leben, ist es sinnvoll, die eigenen Werte herauszufinden und zu überlegen, ob du dein Leben wirklich noch nach ihnen ausrichten willst.
Wie kannst du deine Werte erkennen?
Am einfachsten fängst du mal damit an zu überlegen, was du falsch, gemein und unmöglich findest. Unterscheide nach Job, Familie, sozialem Umfeld, Politik, die Welt im allgemeinen, und nach deinem Leben, wo auch immer es sonst noch stattfindet. Situationen oder Zustände, die uns aufregen und sauer machen, geben einen guten Hinweis darauf, was unsere Werte sind. Denn hier werden sie verletzt.
Was magst du an anderen Menschen besonders gern? Wonach suchst du deine Freunde aus? Was ist für dich die wichtigste Qualität in einer Freundschaft? Welche Regel sollte dein Partner nie verletzen?
Werte sind die Spielregeln, nach denen jeder Mensch sein Leben lebt.
Am Ende des Artikels findest du eine lange Liste an Werten. Wenn du querliest, bleibst du an manchen Worten hängen, die für dich eine Bedeutung haben. Es ist nicht nötig, die Begriffe alle zu lesen und zu analysieren. Vertrau einfach deinem Unterbewusstsein. Auf diese Weise und mit den Fragen aus diesem Abschnitt kannst du deine 10 – 20 Lebenswerte bestimmen, die im Moment für dich eine Rolle spielen.
Werte definieren
Werte sind abstrakte Begriffe. Darum ist es wichtig, genau zu bestimmen, wie du den Wert in der Situation lebst. Wie lebst du Ehrlichkeit in der Partnerschaft? Ist ehrlich immer ehrlich? Wie lebst du Mut? Springst du von Brücken oder ist Mut für dich, für deine Meinung zu stehen und zu handeln, falls es nötig ist? Du siehst, wenn du darüber nachdenkst, haben diese Worte sehr unterschiedliche Auslegungsmöglichkeiten. Deshalb ist es auch kein Wunder, wenn es in Ehen trotz vermeintlich gleichen Werten kriselt und Freundschaften zerbrechen. Versuch doch mal deine Werte mit denen deines Partners oder einer engen Freundin zu vergleichen und erkläre ihm oder ihr dann deine 3 wichtigsten Werte, und wie du sie lebst. Es gibt kein Falsch oder Richtig, nur evtl. verstaubt und frisch 🙂
Werte sind mächtig
Werte sind Beeinflusser, die wir manchmal noch nicht einmal bewusst bemerken. Da wir viele Werte von anderen Menschen bekommen haben und sie ein Teil von uns geworden sind, ist es wichtig herauszufinden, ob wir noch nach solch einem Wertesystem leben wollen. Manchmal ändert sich das Leben und trotzdem bleibt der ein oder andere hängen, weil er oder sie sich nicht aus dem alten Spiderweb aus verstaubten Werten befreien kann. Schau dir an, was dir heute wichtig ist und wer dir wichtig ist und wenn du etwas ändern möchtest, fang an deine Werte einen nach dem anderen zu hinterfragen. Manche dürfen bleiben, andere sind verstaubt und morsch und es wird sich gut anfühlen ihnen nicht mehr folgen zu müssen.
Werteliste
Lang, aber nicht vollständig. Wenn du das Gefühl hast, ein für dich wichtiger Wert ist nicht dabei, schreib mir bitte.
„Perfekt ist nur der Tod“, das klingt ein wenig makaber. Wenn wir jedoch darüber nachdenken, ist es genau so: Nach dem Tod gibt es nichts mehr, was zu verändern und zu verbessern ist. Der Tod ist perfekt. Perfektionismus ist oft unerreichbar, denn es geht immer noch besser. Der Inhalt eines Buches, eines Blogartikels oder auch ein Kunstwerk kann immer noch anders und evtl. auch besser gemacht werden. Aber ist es dann wirklich perfekt? Allenfalls ist es eine Momentaufnahme, die jetzt perfekt ist, in diesem Moment und in den Augen des individuellen Betrachters. Wenn du also sagst, du willst, dass etwas perfekt ist, dann darfst du dir auch genau überlegen, was genau perfekt für dich bedeutet oder wann perfekt für dich erreicht ist. Tust du das nicht, ist Perfektionismus eine unendliche Geschichte.
Perfekt? Ich mit Sicherheit nicht.
Was ist Perfektionismus?
Es gibt einen englischen Begriff „Neverenoughness“, das bedeute „Nie genug sein“ und beschreibt Perfektionismus sehr treffend. Perfektionismus ist eine Charaktereigenschaft, die sich dadurch definiert, dass ein Mensch sehr hohe Standards und äußerst hohe Ansprüche an sich selbst und oft auch an andere hat. Nur das beste, nur die beste Leistung ist gut genug. Ein Perfektionist stellt sich immer infrage. Er oder sie ist mit der eigenen Leistung, mit dem eigenen Aussehen, mit dem gewählten Partner, Beruf etc. einfach nie zufrieden. Klingt auf Dauer anstrengend und das ist es auch. Für den Perfektionisten selbst, aber auch für die Menschen um ihn oder sie herum. Aber ist es wirklich eine Charaktereigenschaft? Perfektionismus entspringt dem eigenen Denken. Perfekt zu sein ist eher ein Wert, den man evtl. geerbt hat und der jederzeit als nicht mehr passend und zu zeitaufwendig abgelegt werden kann.
Was steckt hinter dem Wunsch nach Perfektionismus?
Der Perfektionist wünscht sich, von anderen als makellos angesehen zu werden. Durchs „Perfekt sein“ erhofft er/sie sich Ansehen und Wertschätzung von außen. Es kann auch sein, dass er/sie versucht Werten gerecht zu werden, die evtl. gar nicht die eigenen sind. Dann gehört Perfektionismus zu ihm oder ihr zumindest im Handeln und Denken. Dahinter verbirgt sich leider oft ein sehr geringes Selbstwertgefühl. Fehler sind für den Perfektionisten ein Drama, Schwächen werden nicht akzeptiert. Ziele sind oft so hoch gesetzt, dass sie unrealistisch sind und nie erreicht werden können. Es gibt noch eine dritte Art von Perfektionismus, das sind Menschen, die von anderen erwarten, dass diese perfekt sind. Klar, dass das nicht funktionieren kann. Gut und oft auch zielführend kann es sein, wenn du mit einem Perfektionisten zusammenarbeitest. Du solltest dann jedoch über genügend Selbstbewusstsein verfügen, damit das Projekt auch im gesteckten Zeitrahmen zum Ende kommt. Perfektionisten sind kritisch, sie suchen Fehler und denken immer noch weiter. Nichts ist gut genug und eine bessere Lösung wird immer vermutet. Dadurch werden andere zum Weiterdenken angestiftet. Das ist erst mal gut. Perfektionisten können sehr erfolgreich sein. Auch wenn sie oft denken, sie wären faul, meistens sind sie genau das Gegenteil. Der Preis, den sie dafür zahlen, kann jedoch sehr hoch sein. Sie neigen dazu, sich regelrecht selbst auszubeuten, haben durch ihre Ansprüche nicht nur Freunde und sind selten mit sich und anderen zufrieden.
Was ist die Ursache des Perfektionismus?
Menschen neigen von früher Kindheit an dazu, sich selbst zu optimieren. Wenn ein Kind laufen lernt, dann übt es so lange, bis es wirklich gut laufen und rennen kann. Die meisten Kinder schauen, wie es andere Menschen machen und dann wird optimiert. Das geschieht auf die unterschiedlichste Art und Weise, denn wir sind auch schon als Kinder ganz unterschiedlich veranlagt. Ein Kind malt schöner, ein anderes spielt Ball oder klettert aus Leidenschaft. Hier kommen die ersten angeborenen Stärken zum Vorschein. Meistens haben Kinder jedoch natürliche Optimierungsgrenzen. Etwas Neues erweckt die Aufmerksamkeit und wird interessanter, denn es gibt so viel zu lernen und zu erleben. Bei einem Perfektionisten lief das evtl. in früher Kindheit etwas anders ab. Die meisten Eltern vermitteln Kindern ihre eigenen gelebten Werte. Schwierig wird es erst dann, wenn diese Werte mit Sätzen wie: „Gut ist nicht gut genug“, oder „Du musst immer 120 % geben“ oder „Das Kind vom Nachbarn kann mit 3 schon lesen und Klavier spielen, streng dich an“, weitergegeben werden. Zeigen die Eltern dann auch noch ihren Unmut darüber, dass der Sprössling kein Talent zum Sänger oder Artisten hat und vielleicht sogar unsportlich oder ein langsamer Lerner ist, dann ist die Grundlage für ein perfektionistisches Verhalten beim Kind gelegt. Kinder, die nur Anerkennung und Liebe bekommen, wenn sie die oft hochgeschraubten Werte der Eltern erfüllen, ziehen sich entweder eines Tages in ein Schneckenhaus zurück und geben auf, oder sie entwickeln selbst perfektionistische Tendenzen. Das „Nie-Genug-Sein“ findet hier seine Grundlage. Der Wunsch danach, geliebt zu werden, ist die treibende Kraft.
Auch unsere Gesellschaft trägt dazu bei, Perfektionisten zu kreieren. In unseren Schulen werden Kinder bewertet und mit anderen verglichen. Wer herausragt in Talent, Aussehen oder einer besonders steilen und ausgezeichneten Schullaufbahn, dem wird von anderen Menschen Respekt und Bewunderung gezollt. Manchmal finden sich solche Menschen auch in Außenseiterrollen wieder. Beide Positionen sind schwierig. Zu viel Anerkennung setzt einen zu hohen Standard. Zu wenig führt zu dem Gefühl, nicht zu genügen. Beides kann zu einem gestörten Selbstwertgefühl, führen und damit in den Perfektionismus.
Eine weitere Grundlage für Perfektionismus kann auch das Fehlen von jeglichen Grenzen, Zielen und Strukturen in der Kindheit sein. Wer nie lernt, was gut genug ist, der weiß auch nicht, wann er aufhören kann. Manche Menschen entwickeln aber auch erst später durch einschneidende Ereignisse ein perfektionistisches Verhalten. Ob ein Arbeitgeber mit seinen eigenen perfektionistischen Vorgaben die Vorlage gibt oder eine toxische Partnerschaft die Grundlage ist. Jedes Verhalten kann gelernt werden.
Die Stolpersteine der Perfektionisten
Es gibt in vielen Branchen erfolgreiche Perfektionisten. Viele dieser Menschen sind aber gestresst und ausgebrannt. Immer nach Perfektion zu streben ist anstrengend und da es kein Ziel für Perfektion gibt, ist es nicht zielführend. Setzt sich der Perfektionist zunächst zwar Maßstäbe, werden diese bei Erreichen schon wieder angezweifelt. Da sich Perfektionisten an ihren Leistungen messen, kommt die Selbstliebe zu kurz. Achtsamkeit mit sich selbst wird als Schwäche angesehen und nur Leistung zählt. Es ist ein zerstörerischer Teufelskreis.
Perfektionismus macht krank. Stress bis zum Burn-out ist nicht selten. Durch das ständige Anzweifeln, ob das Ergebnis gut genug ist, wird nichts fertig. Wird der eigene Körper perfektioniert, führt das zu Essstörungen und Zwangsneurosen. Depressionen sind nicht selten und führen manchmal zu Suizid. Perfekt ist eben nur der Tod!
11 Punkte, wie du perfektionistische Verhalten erkennst
Perfektionisten denken oft, sie sind faul. Wenn ein perfektionistischer Mensch etwas nur zu seinem eigenen Vergnügen tut, oder sich etwa ausruht, dann fühlt er sich in der Regel schlecht.
Weiter, höher, schneller, da geht noch was. Das sind typische, perfektionistische Gedanken.
Perfektionisten wollen gefallen, sie streben nach Akzeptanz und Bewunderung.
Sie sind selten zufrieden mit ihrem Schaffen, Aussehen oder dem, was sie im Leben schon erreicht haben.
Lob annehmen fällt Perfektionisten schwer.
Eigene Fehler sind für Perfektionisten oft ein Drama und die Fehlertoleranz von anderen Menschen ist gering.
Nur noch schnell etwas verbessern, den Blog überarbeiten, die E-Mail 10 x lesen usw. Perfektionisten sind gut im Prokrastinieren, sie verlieren sich im Detail und werden oft nicht fertig. Dahinter steckt die Angst, sich zu blamieren.
Spontane Entscheidungen aus dem Bauch und Kompromisse sind selten, denn sie könnten im Denken des Perfektionisten nicht gut genug sein.
Wenn ein Perfektionist etwas nicht schafft, fühlt er oder sie sich wertlos.
Perfektionisten neigen zur Selbstausbeutung.
Perfektionisten werden oft nicht fertig, denn in ihrem Denken gibt es immer noch eine andere Möglichkeit und die könnte besser sein.
Meine Tipps für Perfektionisten
Wenn du erkennst, dass du perfektionistische Züge hast und sie dir schaden, bist du schon auf einem guten Weg zur Besserung. Mach dir zunächst Folgendes klar:
Als Perfektionist wird es dir schwerfallen, Schwächen einzugestehen, aber genau das zeugt von Größe und bringt dir evtl. die Anerkennung, die du immer suchst. Genug ist gut genug. Versuch das zu akzeptieren und danach zu handeln.
Ein Perfektionist kommt theoretisch nie an, denn es geht immer noch besser. Perfektionismus macht also keinen Sinn und ist an sich schon nicht perfekt.
Der Versuch perfekt zu sein ist verlorene Lebenszeit, es gibt noch so viele andere Dinge zu tun und zu erreichen.
Es ist fast unmöglich, es allen recht zu machen.
Dinge immer wieder aufzuschieben, kostet viel Kraft, damit steckst du im Hamsterrad.
Etwas abzuschließen und dabei noch einen Zeitrahmen einzuhalten, ist ein echtes Ziel. Gut genug? Also weiter.
Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern lerne von ihnen. Jeder hat Stärken und du darfst deine finden, sonst wirst du zum Fisch, der versucht auf Bäume zu klettern und das kann dauern. Jeder Mensch ist einmalig, geh deinen Weg, trau dich.
Du hast schon so oft bewiesen, dass du etwas kannst. Klopf dir auf die Schulter und sag dir: Es ist genug.
Wenn du merkst, dass dich Perfektionismus antreibt und du gestresst und ausgebrannt bist, oder gar deine Beziehung und Freundschaften darunter leiden, dann such dir Hilfe. Ein Coach, so wie ich einer bin, kann dich auf deinem Weg unterstützen.
Energie kommt durchs Verstehen und durchs Umdenken.
Fazit
Es ist, sehr anstrengend, ein ganzes Leben lang perfekt zu sein. Wir Menschen sind es nicht, wir sind so wunderbar unterschiedlich und haben alle Stärken und Schwächen. Es ist erfrischend, die Schwächen mit Humor zu nehmen und evtl. daran zu arbeiten und die Stärken auszubauen.
Unsere Lebenszeit ist begrenzt und perfekt ist nur der Tod.
Ich bin Eva und ich bin Coach für Lebensvisionäre.
Perfektionismus liegt mir fern. Wenn du in einer Endlosschleife festhängst und jeden Morgen unzufrieden und energielos in den Job startest, dann darf sich schnell etwas ändern.
Die Opferrolle ist eine Haltung, bei der der oder die Betroffene anderen Menschen die Schuld für ihr Schicksal oder ihre Lebenssituation zuweisen. Sie legen sozusagen ihr Schicksal und ihr Leben in die Hand anderer Menschen und geben die Macht und die Verantwortung vorerst mal ab. Die Opferrolle bewusst zu spielen, kann auch eine Strategie sein. Wenn ich mich immer als Opfer darstelle, bekomme ich viel Liebe und Aufmerksamkeit. Das Wort Rolle besagt aber schon, dass es hier nicht um eine angeborene unveränderbare Haltung geht. Ein Opfer hat theoretisch die Wahl das eigene Leben auch anders und selbstbestimmt zu leben, nur entscheidet sich diese Person für die Opferrolle. Bewusst, oder unbewusst. Der Umgang mit Menschen, die diese Haltung einnehmen, kann viel Energie und Kraft kosten. Manchmal hilft nur, sich selbst zu distanzieren.
Erlernte Hilflosigkeit oder zielführendes Opfer-Verhalten?
In der Geschichte mit dem Elefanten von George Bucay lernt der kleine Elefant schon früh, dass, sosehr er sich auch wehrt, er sich nicht von seiner Kette losreißen kann. An einem gewissen Punkt gibt der junge Elefant auf. Als erwachsener, starker Elefant ist immer noch an dem kleinen Pfosten festgemacht. Er versucht jedoch nicht mehr, sich loszureißen, obwohl er das heute könnte. Der Mensch, der in dieser erlernten Hilflosigkeit bleibt, hat sich selbst aufgegeben. Das Bild der Welt dieses Erwachsenen ist sehr beschränkt. Papierwände halten ihn oder sie in dem kleinen Raum gefangen, seine Selbstwahrnehmung ist: Ich bin Opfer. Es gibt aber auch Menschen, die in die Opferrolle eintauchen, weil es ihnen das Leben so viel leichter macht. Sie fühlen sich als Opfer der Umstände. Sie beschweren sich und stellen andere als Täter dar, sie überlegen nicht, wie diese Situation geändert werden kann. Leichtgemacht wird es ihnen dabei durch die Menschen, die sich in die Retter-Rolle flüchten. Retter bekommen ihre Anerkennung dadurch, dass sie anderen bis zur eigenen Selbstaufgabe zur Seite stehen. Lies hier etwas über das Dramadreieck.
Opferverhalten erkennen
Viele von uns fühlen es oft, bevor sie es in Worte fassen können: Menschen in der Opferrolle sind Energieräuber. Hohe Erwartungen, ob vom Partner, der Familie, von Freunden, von der Gesellschaft oder von der Regierung zeichnen sie aus. Allerdings werden diese Erwartungen selten dem vorgetragen, den es betrifft. Wenn sie Tipps bekommen, wie sie sich selbst helfen können, fühlen sie sich missverstanden und sind manchmal sogar beleidigt. Typisch ist auch starkes Selbstmitleid, Ausreden, Vergleiche, Schuldzuweisungen, und vieles persönlich zu nehmen. Auch Rachegedanken sind nicht selten bei dieser Lebenshaltung. In der Opferrolle erzählen Menschen gerne, wie schlecht es ihnen geht, wie ungerecht die Welt, der Partner, das Leben sie behandelt und das immer und immer wieder.
Die Vorteile der Opferrolle
Warum Menschen sich diese Rolle aussuchen und darin feststecken? Opfer sein ist bequem. Sich zu ändern, erfordert Eigeninitiative, das ist anstrengend. Ein Mensch in der Opferrolle bekommt viel Trost, Mitleid und Aufmerksamkeit, andere Menschen kümmern sich um sie, und das fühlt sich gut an. Wir alle fühlen uns gut, wenn wir etwas für andere machen können, aber wenn wir es mit einem Opfer zu tun haben, merken wir schnell, dass unsere Hilfe wie der Tropfen auf den heißen Stein ist. Es ist nie genug. Die Opferrolle gefällt Menschen, die keine Verantwortung übernehmen wollen. Bietest du Hilfe zur Selbsthilfe, kommt das nicht gut an. Andere sind schuld und sie wollen selbst keine wichtige Entscheidung treffen, denn das könnte ja die falsche sein. Oft spüren Menschen in der Opferrolle auch eine moralische Überlegenheit, sie sehen sich als Gutmenschen, auf denen andere herumtrampeln.
Die Vorteile etwas über die Opferrolle zu wissen
Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, bedeutet in meiner Welt Freiheit. Selbstbestimmt hat nichts mit Narrenfreiheit zu tun. Entscheidungen treffen, bewusst reagieren, Ziele verfolgen, verstehen, dass ich immer eine Wahl habe und auch verstehen, was wirklich 100 % von mir zu bestimmen ist, das verstehe ich unter selbstbestimmt sein. Das Leben kommt oft dazwischen, wenn man andere Pläne hat. Wir haben jedoch immer die Wahl: Den Kopf einziehen und beleidigt sein oder überlegen, was ein erster kleiner Schritt für mich in eine bessere Richtung sein kann. Manchmal scheint die Situation ausweglos, traurig, jeder fühlt sich manchmal hilflos oder sauer. Dann hilft der Postkartenspruch: Aufstehen, Staub abklopfen, Wunden lecken, Krone richten und dann den ersten Schritt in eine Richtung nach vorn machen. Auch wenn es bequemer erscheint, den Schuldigen zu suchen und sich im Drama von anderen trösten zu lassen oder immer und immer wieder die dramatische Geschichte zu erzählen und zu durchleben. Ich bin überzeugt, das Leben kann besser gelebt werden. Menschen in einer andauernden Opferrolle als Freund oder Partner oder auch Familienmitglied zu haben, ist sehr anstrengend und kann dich Energie, Lebenszeit und Geld kosten, ohne die Chance etwas zu verbessern. Wenn dieser Mensch nicht wirklich selbst erkennt, dass er diese Haltung lebt und er sich aus eigenen Stücken verändert, dann kannst du wenig tun. Mein Rat: Bring dich in Sicherheit.
Raus aus der Opferrolle
Die Opferrolle ist eine Entscheidung, sie wird aber nicht immer so extrem ausgelebt, wie ich das im Text beschrieben habe. Manche sind nach einem Ereignis erschöpft und geben die Verantwortung für eine Weile ab. Erlebt habe ich das mal bei einer Trennung einer lieben Freundin. Es ist mindestens 20 Jahre her. Ihr Herz war gebrochen und sie hat sich eine Weile wirklich ausgeheult und selbst bemitleidet. Wir, ihre Freunde, machten uns schon große Sorgen, da sie so tief im Drama feststeckte und ihre Kinder und wir sie kaum noch erkannten. Klar, ihre Welt war zusammengebrochen, aber Ihre Hilflosigkeit bestimmte plötzlich unser aller Leben. Wir waren für sie da sein, das kostete uns jedoch Zeit und Energie. Es gab kein anderes Thema mehr mit ihr, als der Expartner und seine Taten. Sie wollte nichts anderes, als unsere Zustimmung, wie gemein er doch sei. Wir waren alle langsam ausgelaugt und erschöpft. Ganz plötzlich nach einigen Wochen wurde ihr selbst diese Abhängigkeit von anderen zu anstrengend. Sie stand plötzlich wieder mit beiden Beinen im Leben, hat ihre selbstbewusste Rolle als Mutter wieder aufgenommen und die der traurigen betrogenen Ehefrau abgelegt. Einfach so. Heute lebt sie ein zufriedenes Leben mit einem neuen Partner und ihre Kinder sind längst aus dem Haus. Ich habe daraus viel gelernt und würde heute anders für sie da sein, und mich nicht mehr so hineinziehen lassen.
Wenn du erkennst, dass du in der Opferrolle bist:
Sei dir bewusst, dass du die Wahl hast, selbstbestimmt zu leben.
Wechsel die Perspektive und überleg dir, was du, als eine Freundin, dir selbst raten würdest.
Übernimm Verantwortung für das, was du tust.
Manche Dinge sind nicht zu ändern, überlege dir, wie du mit ihnen umgehen kannst und ändere das, was geht.
Arbeite an deinem Selbstbewusstsein, du hast die Macht und bist Experte für dein Leben.
Überlege dir, welchen ersten Schritt du selbst tun kannst, um etwas, das dich sehr ärgert, zu ändern.
Wenn du an Grenzen glaubst, gehören sie dir, wenn du Möglichkeiten suchst, wirst du sie finden.
Ich bin Eva und ich bin Coach für Menschen, die ein selbstbestimmtes Leben führen möchten.
Deine innere Haltung kannst du selbst bestimmen. Manchmal benötigst du dafür jedoch viel Kraft und das Bewusstsein dafür, wo du gerade stehst. Selbstbestimmt leben macht frei und es fängt mit dem Verstehen an.
„Nicht streiten Kinder, lass deinen Bruder in Ruhe, ab in dein Zimmer, komm her mein Schatz…..“. Eine ganz gewöhnliche Alltagssituation mit einem Retter, einem Opfer und einem Täter. Ein kleiner Streit und schon haben wir: „Das Dramadreieck“ – ein Beziehungsmuster. Märchen und Heldensagen werden auch oft nach diesem Schema gebaut: Dornröschen, böse Fee und Prinz. Jeden Tag finden Interaktionen zwischen Menschen statt, in Schulklassen, Familien, unter Freuden und auf der Strasse. Oft entwickelt sich ein Drama im Dreieck. Erfunden hat’s keiner, den Namen Dramadreieck gab ihm der amerikanische Psychologe Stephen Karpmann.
Das Muster findet sich überall wieder. Es beinhaltet 3 Hauptakteure, Retter, Täter und Opfer. Beim ersten Hinsehen scheint die Rolle des Retters die ehrenwerteste zu sein. Ist es nicht gut, dem Schwachen zu helfen und den Bösen eins auszuwischen?
Echte Retter – Wunderbare Alltagshelden
Bevor ich die Rolle des Retters im Dramadreieck beschreibe, möchte ich mich bei den echten Rettern im Leben bedanken. Menschen, die sich selbstlos und spontan für andere einsetzen die Hilfe brauchen. Es gibt gefährliche und beängstigende Situationen, denen keiner gewachsen ist. Danke an alle, die dann mutig genug sind einzugreifen.
Jetzt zum Dramadreieck.
Der Retter im Dramadreieck
Das Dramadreieck entsteht in ganz gewöhnlichen Alltagssituationen: – Drei Personen, eine wird ausfallend oder unangenehm, also zum Schurken. Sofort wird ein anderer aus dem Trio zum Retter, das entfacht den Zorn des „Schurken“ und der wird richtig sauer. Das vermeintliche Opfer hätte sich selbst retten können, der Retter hat ihm oder ihr aber keine Chance gelassen. Jetzt kann es passieren, dass das Opfer sauer auf den Retter ist, der dadurch manchmal selbst zum Opfer wird.
– Schulkinder streiten, die Lehrerin schreitet ein, meint die Situation zu erkennen und bestimmt sofort, wer der Schurke und wer das Opfer ist. Dadurch werden aber die Fronten erst richtig aufgebaut. Keiner mag Petzen und obwohl das Opfer evtl. garnicht selbst zu Lehrerin gegangen ist, wird es von jetzt an von den anderen Kindern als schwach angesehen, evtl. gemobbt. Der oder die, den die Lehrperson als Täter entlarvt hat, wird es in Zukunft schwerer haben das Gegenteil zu beweisen oft nimmt er/sie dann die Rolle an und wird immer schwieriger. Der Retter hat also nur einen flüchtigen Moment für Ruhe gesorgt und die Grundlage für eine Rollenverteilung ist gelegt.
Retter zu sein, ob unter Kollegen, unter Freunden, auf dem Schulhof, als Elternteil mit Geschwistern oder als Lehrer zwischen Schülern sorgt im Dramadreieck nur für ein gutes Gefühl beim Retter selbst.Der Retter verstärkt die hilflose Rolle des Opfers.Er manipuliert, durch das Verteilen der Rollen und durch sein Eingreifen. Die anderen Rollen haben es oft schwer, diese wieder abzulegen. Es passiert auch, daß das Opfer keine Lust hat Opfer zu sein. Es verbündet sich mit dem Angreifer, damit wird der Retter zum Opfer. Rollenverschiebungen innerhalb des Dreiecks sind nicht selten.
Das Opfer im Dramadreieck
Die Opferrolle ist zunächst einfach. Dornröschen wird bedroht und betäubt, ist somit ausser Stande sich zu helfen. Der Beschützer (Retter oder Prinz) springt ein. Das Opfer wird bestärkt in seiner Grundhaltung, dass andere Schuld haben und dass es keinen eigenen Ausweg gibt. Lösungen findet der Retter, Konsequenzen trägt der Täter. Das Opfer wirkt geschwächt, kann aber bei Bedarf die emotionale Karte ausspielen und damit andere manipulieren. „Ich würd ja, ich kann leider nicht. Bitte kümmert euch…“ Opfern geht es darum Aufmerksamkeit, Empathie, Sympathie und Wiedergutmachung zu bekommen. Allerdings verliert diese Person ihre Selbstbestimmtheit und wird abhängig.
Täter, Schurke oder Held im Dramadreieck
Der Täter droht und schüchtert ein. Er oder sie verletzt andere und wird dafür abgestraft oder ermahnt. Er ist stark und er bekommt die volle Aufmerksamkeit. Wenn beim nächsten Mal ein schuldiger gesucht wird richten sich schnell alle Augen auf ihn oder sie. Einmal Täter immer Täter. Da es immer Menschen gibt die den Täter „cool“ finden baut der Täter sich eine eigene Fangemeinde auf. Er wendet sich oft gegen den Retter und nicht selten wird der Retter dann zum Opfer.
Rollen können formen
Wir wurden in einem Seminar gebeten, uns in die jeweiligen Rollen hineinzuversetzen. Spontan dachte ich: „Retter sein mag ich am liebsten, wer ist schon gerne Opfer und böse bin ich nicht.“ Heute weiß ich es besser. Mein Rat an all die, die sich auch gerne spontan in Alltagskonflikte einmischen: Rettet nur, wenn es nicht anders geht, nur wenn wirklich Gefahr besteht! Gebt den anderen die Chance den Konflikt auszutragen, ohne Partei zu ergreifen. Wenn es nicht eure Baustelle ist, haltet euch raus. Ihr nehmt dem Opfer die Chance stark zu werden und sich selbst zu helfen.
Noch einmal möchte ich allerdings klarmachen: Es geht hier nicht um Situationen bei denen Mensch zu Schaden kommen! Sollte das der Fall sein, dann ist es wichtig und richtig zu helfen! Wenn jemand unverschuldet in Gefahr um Leib und Leben gerät, bitte hinschauen und helfen oder Hilfe holen!
Erkennen was ist und aussteigen
Manchmal drängt das Leben uns in die Rollen. Als junge Mutter wollte ich den Retter spielen, um nervende Situationen zu beenden. Meine Töchter wurden dann urplötzlich zu Verschwörern, gegen mich! Intuitiv wollte anscheinend keine die Opferrolle und anstatt Retter zu sein endete ich als Schurke….:-) Kinder sind oft die besten Lehrmeister. Der Trick ist also ein Dramadreieck zu unterbrechen. Wo kein Opfer da kein Drama.Wenn nur eine Partei nicht mitspielt, zerfällt das Konstrukt. Wenn eine Konfliktsituation auftaucht ist es erstmal wichtig zu erkennen, wenn du eine Rolle annimmst oder sie aufgestülpt bekommst. Nicht mitspielen ist die beste Möglichkeit, es nicht eskalieren, bzw. gar nicht stattfinden zu lassen. Zum Drama wird es erst, wenn das Opfer selbstmitleidig und hilfsbedürftig bleibt. Bist du Opfer, steig aus! Entscheide dich dafür, für dich selbst einzustehen. Als Retter kann ich nur raten: Hör auf anderen deine Hilfe aufzudrängen, wenn auch nur eine kleine Chance besteht, dass diese sich selbst helfen können. Falls du der Täter bist, versuch es mit positivem Feedback, positivem Interesse und Wertschätzung. Aus eigener Erfahrung hat es der Täter oft am schwersten auszusteigen, wenn er in diese Rolle ohne sein Zutun manövriert wurde.
Fazit
Im Dramadreieck sind die Rollen oft sehr durchlässig, Aussteigen ist eine gute Konfliktvermeidung. Wenn du die Situation erkennst, weißt du jetzt was passiert und kannst entsprechend handeln. Wissen ist mächtig.
Ich bin Eva, ich bin Coach und Mediator, große Schwester, Mutter, Oma und Freundin. Ich kenne alle Rollen aus eigenem Erleben. Das Wissen über das Dramadreieck hat mir geholfen, manchen schwierigen Situationen das „Drama“ zu nehmen. Ich hoffe es hilft dir auch.
Coaching ist für mich ein Weg verstehen zu lernen, warum manche Dinge das sind, was sie sind. Probier’s aus. Ich freu mich auf dich. Deine Eva
Eigentlich ist es ja logisch, denn wer will schon ein totes Pferd reiten? Da käme eigentlich keiner drauf im „Real Life“? Oder doch? Manchmal ist Loslassen von Menschen, Projekten und Dingen schwer. So viel Zeit und Energie sind schon hineingeflossen und trotzdem, warum nicht noch mal versuchen? Andere reiten doch auch tote Pferde….
Luftsprünge
Loslassen ist nicht leicht
Ich coache viele Menschen, die jahrelang in einem öden Job festhängen und sich nicht trauen, etwas Neues anzufangen. Oder sie trauern einer alten Liebe hinterher, die oft schon tot war, bevor diese Menschen endlich ab – oder ausgestiegen sind. Manche studieren jahrelang etwas, das sie nie studieren wollten und werden einfach nicht fertig. Andere hängen wiederum an Familiensystemen und Werten, die es leider gar nicht mehr gibt. Es gibt noch so unendlich viele Beispiele, in denen Menschen versuchen ein totes Pferd zu reiten. Aber warum ist das so?
Was ist da los? Als Reiter weiß ich ganz genau, wann mein Pferd tot ist. Ich steige ab, stehe wahrscheinlich mit gebrochenem Herzen neben meinem alten Freund, streichle noch einmal den Kopf, mit den weichen Nüstern und weine viele Tränen. Aber ich käme nicht im Traum auf die Idee besseres Futter zu kaufen, oder besser zu reiten oder Tipps von Menschen zu suchen, die auch tote Pferde reiten. Ich mache den Stall nicht gemütlicher und ein neuer Sattel hilft hier auch nicht weiter. Tot ist traurig, aber tot ist eben tot. Da hilft auch nicht, dass ein totes Pferd weniger frisst und billiger ist. Ich habe viele gute Erinnerungen und ich habe viel gelernt aus dem Zusammensein mit meinem Pferdchen und jetzt gehe ich weiter. Ein neues Ziel, mit einem anderen Transportmittel, auf einer neuen Strecke erwarten mich.
Aufgeben oder durchhalten?
Soweit die Theorie. In der Praxis ist loslassen oft gleichgesetzt mit aufgeben und das ist ein unbestimmtes und sehr unbeliebtes Verb, das oft mit vielen Werten verknüpft ist. „Los gib auf!“, ruft der Spieler dem anderen zu und der sagt „Nur über meine Leiche“ und kämpft. Aufgeben wird mit Niederlage gleichgesetzt, mit keinem Durchhaltevermögen und mit Verlust von Zeit und Energie. Aufgeben ist gefühlt für viele wie verlieren, nur kurz vorher. Nur faule, schwache und feige Menschen geben auf! Also setzt dich auf dein totes Pferd und streng dich gefälligst an!
Als Team den Weg gehen.
Versteh mich bitte nicht falsch. Ich bin für Durchhalten, aber für die intelligente Art. Durchhalten hat sehr viel damit zu tun, wie dein Ziel genau ausschaut und wie fit dein Pferdchen ist. Manche Wege sind holprig und steil, aber wenn du unbedingt mit dem Pferd auf den Berg willst, dann finde einen schlauen Weg. Such einen anderen Weg um den Berg herum, das dauert evtl. etwas länger. Wenn du mit Gewalt zum Ziel willst, kommst du am Ende gar nicht an, wenn das Pferd unterwegs tot zusammenbricht. Gönnt euch Pausen, um Kraft zu tanken und um nachzudenken. Strategien überdenken, Sicherheiten einbauen, Energie generieren, all das finde ich in meiner Welt intelligent. Auch wenn du nicht als erster ans Ziel kommst, ist dein Pferd auf jeden Fall noch in guter Verfassung.
Aufgeben und loslassen
Aber manchmal ist das Pferd zu schwach, deine Reitkünste sind schlecht oder es regnet, sodass die Wege abrutschen und gefährlich werden. Wenn du in dem Moment noch genug geistige Achtsamkeit hast, um die richtige Entscheidung zu treffen und umzudrehen, rettest du vielleicht nicht nur dein Leben. Wenn es ein Kampf ist, geht die Achtsamkeit oft verloren, denn kämpfen ist meist reaktiv, solange dein Gegner noch einen starken Siegeswillen hat. Außerdem kostet Kämpfen viel mehr Energie als strategisches Planen. Wenn du also ein Kämpfer bist, dann sei auf jeden Fall einer, der zwischendurch innehält und den kurzen Test macht: Ist meine Aktion zielführend, auf mein großes Ziel ausgerichtet? Oder ist es nur Aktionismus, weil ich Werten hinterherrenne und beweisen will, dass ich auch mit dem toten Gaul ans Ziel komme? Wer sagt denn schon, dass gute Pferde lebendig sein müssen?
Strategie
Wenn es dann wirklich so ist, dass du aufgibst, dann ist das zumindest deine Entscheidung und wiederum das gute Gefühl selbstbestimmt zu handeln. Sagen andere Menschen was anderes? Überleg dir welche Qualifikation sie haben, evtl. reiten sie ja jahrelang ein totes Pferd und haben sich noch ein Zweites zur Unterstützung gekauft.
Aufgeben und loslassen hat manchmal etwas Befreiendes
Wie bei dem Abschied von deinem toten Pferdchen, hat es etwas mit Wehmut und Trauer zu tun, wenn du dich von einer Idee, von einem Traum oder von einer großen Liebe endgültig verabschiedest. Dankbarkeit hilft, denn Dankbarkeit macht Trauer sanfter. Einatmen und ausatmen geht immer und langsam einen Schritt vor den nächsten setzten. Nimm die freigewordene Energie und finde neue Ziele, neue Träume und Wege. Alles was war und ein schönes Gefühl in dir hervorruft, wird dir Kraft geben. Leg los und fang an mit dem wundervollen Rest deines Lebens.
Ich bin Eva, ich bin Coach und ich genieße dieses Leben in vollen Zügen.
(Einatmen und Ausatmen ;-))
Manche Entscheidungen sind nicht einfach, sie sind ungewohnt und bremsen.
Ein Coach ist in solchen Situationen ein guter Gesprächspartner. Manchmal brauch es einen außenstehenden Menschen, der dir andere Fragen stellt, damit der Knoten sich löst.
Schreib mir oder ruf an, ich freue mich, von dir zu hören. Deine Eva
Hallo, ich bin Eva, Life-Coach für Lebensvisionäre. Eine Lebensvision haben heißt, dem Leben eine Richtung geben! Es fühlt sich gut an. Just talk to your Vision-Coach. Energie kommt durchs Machen
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